Schlacht auf dem Idistavisischen Feld

Schlacht auf dem Idistavisischen Feld
Das Idistavisofeld

In der Schlacht auf dem Idistavisischen Feld, auch Schlacht auf dem Campus Idistaviso, schlug der römische General Germanicus im Jahr 16 die Cherusker unter Arminius zurück, wie Tacitus berichtet (Annalen 2, 16).

Inhaltsverzeichnis

Der Schlachtverlauf

Die Darstellung der Schlacht ist anschaulich, aber über die Verständlichkeit gehen die Meinungen auseinander. Die Schilderung des Tacitus von den Germanen, die von der Ebene in den Wald flohen, während andere zeitgleich in die entgegengesetzte Richtung getrieben wurden, erweckt den Eindruck einer Einkesselung der Germanen durch eine kombinierte Gemeinschaftsoperation römischer Infanterie und Kavallerie. Stundenlang wurden die Germanen über eine Entfernung von 15 Kilometer niedergemetzelt.

Die Umzingelung durch die Reiter des Stertinius war ebenso wie die scheinbare Einkesselung aber nicht effektiv, da die weitaus meisten Germanen entkommen und sich am Angrivarierwall wieder formieren konnten. Die Erklärung liegt darin, dass die Germanen, als sie den für sie ungünstigen Schlachtverlauf feststellten, sich in der Masse rechtzeitig zurückzogen und einen Stellungswechsel zum Angrivarierwall durchführten. Versprengte und Zurückgebliebene – womöglich mehrere Hundert – wurden dann Opfer römischer Waffen. Die Verluste der Germanen waren auf jeden Fall nicht kriegsentscheidend, hatten sie auch nicht nachhaltig entmutigt.

Diskussion der Lage und des Namens

Das Feld soll zwischen der Weser und einer Hügelkette gelegen haben. Wo genau dies gewesen sein mag, ist nicht mehr mit letzter Sicherheit festzustellen. Schmidt (1862)[1] und Theodor Mommsen (1904) vermuten das Schlachtfeld in der Gegend von Bückeburg, Hans Dobbertin (1983) etwas konkreter nahe dem Bückeburger Ortsteil Evesen.

Bereits im 19. Jahrhundert schlugen Jakob Grimm und später der Berliner Germanisten Müllenhoff vor, den als handschriftlich falsch überliefert angenommenen Namen "Idistaviso" zu "Idisiaviso" zu verbessern (Konjektur).[2] [3] [4]

Otto Klaus Schmich zieht in Erwägung, den Namen nach dem heutigen Höhenzug Ith als Ithistaviso zu interpretieren.[5]

Einzelnachweise

  1. Schmidt, Westfälische Zeitschrift 20, 1862, S. 301
  2. Idisiaviso. In: Rudolf Simek: Lexikon der Germanischen Mythologie.
  3. H. Reichert, in: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA), 2. Auflage 1973 ff., Band 9, Stichwort "Frau", S. 477, 496
  4. R. Nedoma, in: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA), 2. Auflage 1973 ff., Band 15, Stichwort "Idistaviso", S. 323, 324
  5. Otto Klaus Schmich: Was bedeutet Idiaviso? (online)

Literatur

  • Ralf G. Jahn: Der Römisch-Germanische Krieg (9–16 n. Chr.). Dissertation. Bonn 2001

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