- Idistaviso
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Schlacht auf dem Idistavisischen Feld Teil von: Römisch-Germanische Kriege
Das IdistavisofeldDatum 16 n. Chr Ort nach Tacitus in der Nähe der Weser Ausgang römischer Sieg Konfliktparteien Römisches Reich Germanen
(Cherusker)Befehlshaber Nero Claudius Germanicus Arminius Truppenstärke nach Tacitus
8 Legionen, galische und germanische auxilia
unbekannt Idistaviso, ist der Name einer Ebene (lat. campus), auf der nach Tacitus (Annalen 2, 16) Germanicus im Jahr 16 n.Chr. einen germanischen Kampfverbund unter Arminius in einer ersten offenen Feldschlacht begegnete.
Inhaltsverzeichnis
Der Schlachtverlauf
Die Darstellung der Schlacht ist anschaulich, aber über die Verständlichkeit gehen die Meinungen auseinander. Nach Hans Delbrück hat diese Schlacht überhaupt nie stattgefunden. Laut Tacitus (Annales II.16) nahmen folgende römische Einheiten an der Schlacht teil:
- Gallische und germanische Auxiliartruppen (auxiliares Galli Germanique)
- Bogenschützen (pedites sagittatii)
- Acht Legionen
- Zwei Kohorten der Prätorianergarde
- Weitere Hilfstruppen und Reitereinheiten (Alae)
Die Schilderung des Tacitus (Annales II.17) von den Germanen, die von der Ebene in den Wald flohen, während andere zeitgleich in die entgegengesetzte Richtung getrieben wurden, erweckt den Eindruck einer Einkesselung der Germanen durch eine kombinierte Gemeinschaftsoperation römischer Infanterie und Kavallerie. Stundenlang wurden die Germanen über eine Entfernung von 15 Kilometer niedergemetzelt.
Die Umzingelung durch die Reiter des Stertinius war ebenso wie die scheinbare Einkesselung aber nicht effektiv, da die weitaus meisten Germanen entkommen und sich am Angrivarierwall wieder formieren konnten. Die Erklärung liegt darin, dass die Germanen, als sie den für sie ungünstigen Schlachtverlauf feststellten, sich in der Masse rechtzeitig zurückzogen und einen Stellungswechsel zum Angrivarierwall durchführten. Versprengte und Zurückgebliebene – womöglich mehrere Hundert – wurden dann Opfer römischer Waffen. Es ist nicht bekannt wie hoch die Verluste der Römer und Germanen waren. Die Verluste der Germanen waren auf jeden Fall nicht kriegsentscheidend, hatten sie auch nicht nachhaltig entmutigt.
Diskussion der Lage und des Namens
Das Feld soll zwischen der Weser und einer Hügelkette gelegen haben. Wo genau dies gewesen sein mag, ist nicht mehr mit letzter Sicherheit festzustellen. Theodor Mommsen (1904) vermutete das Schlachtfeld in der Gegend von Bückeburg, Hans Dobbertin (1983) etwas konkreter nahe dem Bückeburger Ortsteil Evesen.
Bereits im 19. Jahrhundert schlugen Jakob Grimm und später der Berliner Germanist Karl Viktor Müllenhoff vor, den als handschriftlich falsch überliefert angenommenen Namen "Idistaviso" zu "Idisiaviso" zu verbessern (Konjektur).[1][2][3]
Einzelnachweise
- ↑ Idisiaviso. In: Rudolf Simek: Lexikon der Germanischen Mythologie.
- ↑ Hermann Reichert: Frau. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2., völlig neu bearbeitete und stark erweiterte Auflage. Band 9, de Gruyter, Berlin 1995, S. 477, 496.
- ↑ Robert Nedoma: Idistaviso. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2., völlig neu bearbeitete und stark erweiterte Auflage. Band 15, de Gruyter, Berlin 2000, S. 323–324.
Literatur
- Ralf G. Jahn: Der Römisch-Germanische Krieg (9–16 n. Chr.). Dissertation. Bonn 2001
- Hans Delbrück: Geschichte der Kriegskunst im Rahmen der politischen Geschichte. 3. neu durchgearbeitete Auflage. Teil 2, 1. Buch, Stilke, Berlin 1921, S. 110–119 (online bei zeno.org, abgerufen am 7. Juni 2010).
- Franz Miltner: Der Tacitusbericht über Idistaviso (http://www.rhm.uni-koeln.de/095/Miltner.pdf)
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