Schlacht bei Uckerath

Schlacht bei Uckerath
Schlacht bei Kircheib
Teil von: Revolutionskrieg
Datum 19. Juni 1796
Ort bei Kircheib, Buchholz und Uckerath im Westerwald
Ausgang Österreichischer Sieg
Konfliktparteien
Frankreich Österreich
Befehlshaber
Jean-Baptiste Kléber Karl von Österreich-Teschen
Truppenstärke
24.000 14.000
Verluste
1.500 400

Die Schlacht bei Kircheib war eine militärische Auseinandersetzung in den Revolutionskriegen. Am 19. Juni 1796 trafen die französischen und österreichischen Truppen bei Kircheib im Westerwald aufeinander. Teilweise wird die Auseinandersetzung auch als Schlacht bei Uckerath bezeichnet, nach dem ebenfalls nahegelegenen Ort Uckerath, der heute zu Hennef gehört.

Inhaltsverzeichnis

Vorgeschichte

1796 führten die französischen Truppen unter General Jean-Baptiste Kléber einen größeren Feldzug im Westerwald. Dabei wurde am heute zu Buchholz gehörenden Bergsporn Jungeroth ein Feldlager errichtet. Diese Stelle war durch mehrere Faktoren besonders geeignet. Durch Hänge an drei Seiten sowie den Hanfbach und den Scheußbach war sie natürlich abgesichert. Außerdem lagen die als Spähposten geeigneten Steiner Berg, Priesterberg und Heppenberg sowie die Hohe Straße von Köln nach Frankfurt in der Nähe. Das Lager war mit Schutzwällen und -gräben umfangreich befestigt.

Ab dem 4. Juni zog die französische Armee von hier zu Gefechten aus. Bei Altenkirchen gelang ein Sieg, mit dem die Österreicher (unter dem Kommando von Karl von Österreich-Teschen) hinter die Lahn zurückgedrängt wurden. Am 15. Juni unterlagen die Franzosen jedoch bei Wetzlar und zogen sich wieder in ihr Lager zurück. Für die nächsten Tage war der Rückzug nach Düsseldorf geplant.

Schlachtverlauf

Die Österreicher griffen am 19. Juni um 2 Uhr nachts das französische Lager mit Kavallerie und Infanterie an, wurden jedoch zurückgeschlagen und von den Franzosen bis Kircheib verfolgt. Das Dorf war gut verteidigt. Die Franzosen nahmen es zuerst unter Artilleriebeschuss und erstürmten es dann, wobei sie wiederum von auf den Anhöhen hinter dem Dorf aufgestellter österreichischer Artillerie beschossen wurden. Nach längerem Infanteriekampf um diese Höhen wurden die Franzosen zurückgeschlagen und zogen sich wieder zurück. An Verlusten hatten die französischen Truppen 1.500 Tote zurückgelassen, bei den Österreichern fielen 400 Soldaten.

Die Österreicher verfügten in der Schlacht über vier Bataillone mit 14.000 Mann, die Franzosen über 24.000 Soldaten. Der französischen Aufklärung unterliefen schwere Fehler: einerseits rechnete sie mit 44.000 Gegnern, andererseits wusste sie nichts von der Stationierung auf den Anhöhen hinter Kircheib.

Folgeereignisse

Nach den Kämpfen begannen die Franzosen ihren großräumigen Rückzug. Klébers Armee überschritt am 20. Juni bei Siegburg die Sieg und traf am 21. in Düsseldorf ein.

Quellenlage und Erforschung

Es existieren diverse zeitgenössische Berichte über die Schlacht. Unter anderem finden sich Berichte und Bewertungen in den Aufzeichnungen Erzherzog Karls, des österreichischen Feldmarschall-Leutnants Paul Freiherr von Kray sowie des Oberdollendorfers Hermann Christian Hülder, der am 20. Juni das Schlachtfeld besuchte. Daneben finden sich in der Umgebung noch heute zahlreiche Artefakte der Schlacht und die Befestigungsanlagen in Jungeroth sind auf Luftbildern zu erkennen. Die Umstände der Schlacht wurden zuletzt von den Heimatforschern Horst Weiß und Theo Faßbender aus Buchholz untersucht, in der Folge erwägt der Stadtrat die Errichtung eines Denkmales für die Schlacht.

Literatur

  • „Rheinische Chronik: Gott wolle uns doch den lieben frietten geben“. In: General-Anzeiger Bonn. 116. Jahrgang, Nr. 35 448, 30. August 2006, Seite 32

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