Schlacht um das Chosin-Reservoir

Schlacht um das Chosin-Reservoir
Schlacht um den Changjin-Stausee
Teil von: Koreakrieg
Eine Schützenreihe der 1. Marine Division bewegt sich, während ihres Ausbruches, durch die chinesischen Linien
Eine Schützenreihe der 1. Marine Division bewegt sich, während ihres Ausbruches, durch die chinesischen Linien
Datum 26. November–13. Dezember 1950
Ort Changjin-Stausee, Korea
Ausgang Chinesischer Pyrrhussieg
Konfliktparteien

UN Truppen geführt von den US-Streitkräften
Befehlshaber
Oliver Smith Song Shi-Lun
Truppenstärke
ca. 40.000 Soldaten 120.000
Verluste
2.500 Tote
5.000 Verwundete
192 Vermisste
7.500 Kälteverletzungen
ca. 25.000 Tote
12.500 Verwundete
30.000 Frostopfer

Die Schlacht um den Changjin-Stausee (besser bekannt unter dem japanisch-amerikanischen Namen Chosin Reservoir) war eine Schlacht während des Koreakriegs, kurz nachdem die Chinesen in den Konflikt eingetreten waren. Eine große Anzahl chinesischer Soldaten gelangte über den Fluss Yalu in das Umland des Changjin-Stausees und kesselte dort die UN-Truppen (vor allem der USA) ein. Es folgte eine brutale Schlacht in eisiger Kälte. Obwohl die US-Streitkräfte in der Unterzahl den chinesischen Truppen große Verluste zufügten, mussten sie sich sehr schnell aus Nordkorea zurückziehen. Dieser Rückzug stellte den schnellsten in der US-amerikanischen Militärgeschichte dar.

Inhaltsverzeichnis

Hintergrund

Mitte Oktober 1950 sah es so aus, als wenn der Koreakrieg sich seinem Ende zuneigen würde. Nordkorea war größtenteils von den amerikanisch geführten UN-Truppen besetzt. Jedoch änderte sich dies schlagartig, als die Volksrepublik China am 19. Oktober in den Konflikt eintrat und eine große Anzahl chinesischer Truppen über die nördliche Grenze nach Korea eindrang. Die UN-Truppen, deren Hauptverbände die 1. Marine Division des US Marine Corps, die 7. Infanterie Division der US Army und das 41. Independent Commando der Royal Marines waren, wurden bald von den Einheiten der 9. Armeegruppe der Volksbefreiungsarmee, die zum Großteil aus Freiwilligen bestand, eingekesselt. Am 26. November begannen die UN-Truppen kämpfend den Rückzug in den Süden Richtung Hŭngnam.

Die Schlacht

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Die 20.000 gut ausgerüsteten und mit Luftunterstützung versehenen Soldaten der UN-Truppen trafen auf 200.000 schlecht ausgerüstete, aber gut organisierte Soldaten der Volksbefreiungsarmee. In den bis zum 11. Dezember andauernden heftigen Kämpfen fielen 2.500 Soldaten der UN, 5.000 wurden verwundet, und 7.500 weitere erlitten Erfrierungen. Etwa 25.000 Chinesen wurden getötet, 12.500 verwundet, und 30.000 starben durch Erfrierungen.

Nachdem sich die 7. Infanteriedivision zurückgezogen und ihre Ausrüstung dabei zurückgelassen hatte, nahm die 1. Marinedivision zusammen mit den Royal Marines und den südkoreanischen Marines diese wieder auf, kehrten um und starteten einen aggressiven Gegenangriff, um aus dem Kessel auszubrechen.

Auf die Frage, ob sich die US Marines wie das Heer zurückziehen würden, entgegnete Lieutenant General Oliver Smith, Kommandeur der 1. Marinedivision, dass der Versuch, durch die chinesischen Linien zu brechen, nicht mit einem Rückzug zu verwechseln sei. General Smiths Ausführungen wurden verkürzt zu dem bekannten Zitat: „Retreat, hell! We´re attacking in a different direction!“ (= „Rückzug, zur Hölle damit! Wir greifen in eine andere Richtung an!“). Dieser Ausspruch ist an ein Zitat aus dem Ersten Weltkrieg von Captain Lloyd Williams während der Schlacht im Wald von Belleau angelehnt: „Retreat, hell! We just got here!“ (= „Rückzug, zur Hölle damit! Wir sind gerade erst angekommen!“)

Auf ihrem Rückzug hatten die Marines ständig Luftunterstützung durch Flugzeuge von Navy und Marine Corps und waren so in der Lage, alle sieben chinesischen Divisionen, die sie im Gebiet um den Stausee eingekesselt hatten, entweder zu vernichten oder kampfunfähig zu machen. Trotz ihres geschwächten Zustandes waren die Chinesen in der Lage, die US Marines auf ihrem Rückzug bis zum Japanischen Meer in Kämpfe zu verwickeln, allerdings erreichten die UN-Truppen unangefochten die Evakuierungszone um Hŭngnam und konnten sich geordnet absetzen, um in Südkorea weiterzukämpfen.

Folgen

Während es den Chinesen gelang, die UN-Truppen aus dem Gebiet zurückzudrängen, fügten ihnen die US-Marineinfanteristen bei ihrem Rückzug starke Verluste zu. Der Rückzug wurde teilweise durch die Hilfe chinesischstämmiger Soldaten möglich, welche den chinesischen Funkverkehr abhörten.

Die Marineinfanteristen, die das Gebiet auf Grund der zurückgelassenen Ausrüstung der 7. Infanteriedivision mit mehr Ausrüstung verließen, als sie anfangs besaßen, waren in der Lage, Nordkorea sicher zu verlassen. Die Chinesen betrachten die Schlacht trotz der hohen Verluste bis heute als sehr ehrenvoll, da es der chinesischen Armee im 20. Jahrhundert zum ersten Mal gelang, eine westliche Armee in einer großen Schlacht zu bezwingen. Die US Marines betrachten die Schlacht um das Chosin-Reservoir trotz der hohen Verluste bis heute ebenfalls als eines der stolzesten Kapitel ihrer Geschichte.

Literatur

  • Roy Appleman: Escaping the Trap 1990, ISBN 0-89096-395-9
  • H.W. Crocker: Don't Tread on me: A 400-year history of America at War, from Indian Fighting to Terrorist Hunting. Crown Forum 2006, ISBN 1-40005-363-3
  • T.R. Fehrenbach: This Kind of War. Dulles, Virginia: Brassey's 1963, ISBN 1-57488-259-7
  • David Halberstam: The Coldest WInter - America and the Korean War. New York: Hyperion 2007, ISBN 978-140130-052-4
  • Martin Russ: Breakout - The Chosin Reservoir Campaign, Korea 1950. Penguin Books 1999, ISBN 0-14029-259-4
  • Schnabel, James F.: Policy and Direction: The First Year.. Washington, D.C.: Center of Military History, U. S. Army 1988
  • Neil Sheehan: A Bright Shining Lie: John Paul Vann and America in Vietnam. New York: Random House 1988, ISBN 0-67972-414-1
  • Wayne E. Webb: Cannon and Rifle: The Story of King Battery in Korea - 1950. 1998.

Weblinks


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