Schlacht von Alcazarquivir

Schlacht von Alcazarquivir
Schlacht von Alcazarquivir

Die Schlacht von Alcazarquivir fand im Jahr 1578 zwischen portugiesischen Truppen unter dem Kommando Königs Sebastian I. und marokkanischen Truppen unter dem Befehl Sultans Abu Marwan Abd al-Malik bei Alcazarquivir (arabisch: al-Qasr al-Kabir) im heutigen Marokko statt. Die Schlacht endete mit einer vernichtenden portugiesischen Niederlage.

1557 hatte in Portugal Sebastian I. nach dem Tod seines Großvaters Johann III. den Thron bestiegen. Da er zu diesem Zeitpunkt noch minderjährig war, stand er zunächst unter Regentschaft, übernahm dann aber 1568 selbst die Regierung.

Der junge König lebte in einer Traumwelt, angefüllt mit anachronistischen mittelalterlichen ritterlichen Idealen. Sein großes Ziel war es, für Portugal ein großes nordafrikanisches Reich zu erobern. Sebastian fühlte sich als Nachfolger der Kreuzfahrer mit der Mission, Marokko endgültig von den Sarazenen zu „befreien“.

Einen Thronnachfolgestreit im Sultanat von Fes zum Anlass nehmend, versammelte Sebastian eine Armee von 18.000 Mann, der auch ein deutsches Kontingent angehörte und marschierte in den arabischen Teil Marokkos ein. Die Schlacht am 4. August 1578 geriet zur Katastrophe für die Portugiesen. Das weit überlegene Heer des Sultans schlug die Portugiesen, König Sebastian wurde in der Schlacht getötet, sein Leichnam blieb auf dem Schlachtfeld verschollen. Weitere 8.000 Portugiesen, darunter die meisten portugiesischen Adligen, fielen in der Schlacht. 15.000 Portugiesen, darunter 100 hohe portugiesische Adlige gerieten in Gefangenschaft, Portugal musste den größten Teil seines Staatsschatzes als Auslöse bezahlen.

Durch die Niederlage war Portugal so geschwächt, dass das Land zwei Jahre später, als mit Kardinal Heinrich der letzte portugiesische König aus dem Hause Avis starb, nicht verhindern konnte, dass die spanischen Habsburger die Nachfolge antraten und Portugal seine Unabhängigkeit für 60 Jahre an Spanien verlor.

Die Schlacht wird auch als "Schlacht der drei Könige" bezeichnet, denn neben Sebastian verloren auch der Saadier-Sultan Abd-al Malik sowie der von Sebastian unterstützte Prätendent Al Mutawakkil das Leben.

Siehe auch:

Quellen

De Oliveira Marques, A. H.: Geschichte Portugals und des portugiesischen Weltreichs. 2001.


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