Schlacht von Chickamauga

Schlacht von Chickamauga
Schlacht am Chickamauga
Teil von: Amerikanischer Bürgerkrieg
Schlacht am Chickamauga, kolorierte Lithografie von Kurz & Allison
Schlacht am Chickamauga, kolorierte Lithografie von Kurz & Allison
Datum 19.–20. September 1863
Ort Catoosa County und Walker County, Georgia, USA
Ausgang Sieg der Konföderation
Konfliktparteien

USA

CSA
Befehlshaber
William Starke Rosecrans
Braxton Bragg
Truppenstärke
56.965
66.000
Verluste
16.170[1]
1.657 gefallen
9.756 verwundet
4.757 vermisst
18.454[2]
2.312 gefallen
14.674 verwundet
1.468 vermisst

Die Schlacht am Chickamauga fand am 19. und 20. September 1863 während des Sezessionskrieges im Norden Georgias statt. Benannt wurde sie nach dem Bach Chickamauga, der bei Chattanooga in den Tennessee mündet. Durch den Sieg der Konföderierten unter General Bragg über die Generäle der Nordstaaten Rosecrans und George Henry Thomas wurde die Nordstaatenarmee gezwungen, nach Chattanooga auszuweichen. Bragg mit seiner 66.000 Mann starken Armee, verlor dabei 2.312 seiner Soldaten, 14.674 wurden verwundet, sowie 1.468 vermisst bzw. gefangen. Rosecrans mit seinen 56.965 Mann hatte 1.657 Tote, 9.756 Verwundete, und 4.757 Gefangene und Vermisste.

Nach dem Verlust von Vicksburg und der verlorenen Schlacht von Gettysburg im Juli 1863, erkämpften die Streitkräfte der Konföderation einen Sieg über die Union in einer der verlustreichsten Schlachten des Bürgerkrieges am Chickamauga in Georgia.

Inhaltsverzeichnis

Vorgeschichte

Während Ulysses S. Grant in Vicksburg und Joseph Hooker in Virginia in die Offensive gingen, blieb die Cumberland-Armee unter William Starke Rosecrans lange Zeit untätig. Im Juni setzte sich Rosecrans schließlich in Bewegung und manövrierte die Konföderierten so geschickt aus, dass ihr Kommandeur Braxton Bragg sich entschloss, zurückzuweichen und zwar bis Chattanooga.

Wenn die Cumberland-Armee schnell genug war, würde sie Chattanooga und Knoxville erobern können, bevor die Konföderierten Verstärkungen herangeführt hätten. Abraham Lincolns Plan sah vor, dass Rosecrans mit der Cumberland-Armee auf Chattanooga marschierte, während die Ohio-Armee unter Ambrose E. Burnside gegen Knoxville vorgehen sollte. Rosecrans weigerte sich bis zum 16. August loszumarschieren. Erst auf einem direkten Befehl General Hallecks setzte er sich mit der Armee in Bewegung. Gleichzeitig marschierte die Ohio-Armee mit 24.000 Mann in vier Kolonnen auf Knoxville zu. Die 10.000 Verteidiger der Stadt wichen zurück und am 3. September besetzten Burnsides Truppen Knoxville. Die Konföderierten zogen sich nach Chattanooga zurück, das am 8. September von Bragg Richtung Georgia evakuiert wurde.

Um den Kampf gegen Rosecrans aufzunehmen, erhielt Bragg zwei Divisionen Joseph E. Johnstons als Verstärkung. Präsident Jefferson Davis, der um die schlechte Moral der Tennessee-Armee wusste, wollte Robert E. Lee zu deren Befehlshaber ernennen, der aber eher geneigt war, gegen George Gordon Meade am Rappahannock River vorzugehen. Präsident Davis setzte daraufhin General James Longstreet mit zwei Divisionen nach Georgia in Marsch. Am 9. September fuhren die Soldaten per Bahn los. Da Rosecrans aber das östliche Tennessee besetzt hielt, mussten sie über 1.440 Kilometer durch South- und North Carolina auf zehn verschiedenen Linien fahren. Rechtzeitig zur Schlacht schaffte es knapp die Hälfte der Männer. Da Bragg nun wusste, dass Verstärkung unterwegs war, ging er zur Offensive über. Durch scheinbar überlaufende Deserteure ließ er Gerüchte ausstreuen, die Tennessee-Armee sei auf dem Rückzug. Bragg gab dreimal den Befehl zum Angriff auf die Cumberland-Armee. Aber die jeweiligen Offiziere weigerten sich anzugreifen. Rosecrans versammelte die drei Kolonnen seiner Armee schließlich im Tal des West Chickamauga Creek.

Als Longstreets Truppen am 18. September eintrafen, wurden Sie von John Bell Hood angeführt, einem schneidigen Texaner, der in Gettysburg am Arm verwundet wurde. Bragg konnte nun überlegene Kräfte ins Feld führen und wahrscheinlich wäre es ihm gelungen, mit seiner Armee Rosecrans' Flanke aufzurollen, doch der Vormarsch der Konföderierten wurde von der Unionskavallerie aufgehalten. In der Nacht gelang es einem Unionskorps unter George H. Thomas mit einem Gewaltmarsch die linke Flanke der Unionstruppen zu verstärken. Als am Abend des 19. September Patrouillen der Union und der Konföderierten aufeinanderstießen, lösten sie die größte Schlacht im Westen aus.

Battle of Chickamauga

Die Schlacht

Braxton Bragg, der immer noch die linke Flanke der Cumberland-Armee aufrollen wollte, schickte seine Männer am 20. September in Divisionsstärke gegen George Thomas' Korps. Thomas erhielt Verstärkungen von Rosecrans, so dass er nur wenig Gelände preisgeben musste, allerdings unter großen Verlusten für beide Seiten. Durch dichtes Unterholz und Wald voneinander getrennt, konnten sich die Einheiten der Föderation weder untereinander verständigen, noch gut sehen. Am Abend traf dann General Longstreet mit zwei Brigaden ein. Bragg teilte seine verstärkte Tennessee-Armee in zwei Flügel, deren Kommando auf der linken Seite James Longstreet übernahm. Den rechten Flügel befehligte Leonidas Polk.

Schlacht von Chickamauga, Karte von 1863

Bragg befahl einen von rechts nach links gestaffelten Sturmangriff am nächsten Morgen. Polks Angriff verspätete sich jedoch um mehrere Stunden und bewirkte nicht viel gegen Thomas' Verteidigung. Bragg brach den Angriff ab und befahl Longstreet mit seinen gesamten Truppen direkt anzugreifen. Während Longstreet gegen 11:30 Uhr losschlug, warf Rosecrans immer weitere Verstärkungen gegen seine linke Flanke. Ein Stabsoffizier übersah dabei eine Division der Union, die sich auf der rechten Seite im Wald aufhielt. In der Annahme, dort wäre eine Lücke in der Front, wurde eine weitere Division dorthin beordert, was eine tatsächliche Lücke in der Front aufriss. Durch diese Lücke griffen die Truppen Longstreets an und fassten die Unionstruppen an beiden Flanken, worauf diese in Panik gerieten. Als die rechte Flanke durch die Rebellen aufgerollt wurde, flohen die Unionstruppen - mit ihnen auch Rosecrans und vier Divisions- und zwei Korpskommandeure – in das 12 Kilometer entfernte Chattanooga. Longstreet erkannte seine Chance und warf seine gesamten Reserven nach vorn, zum entscheidenden Angriff. Die Unionssoldaten waren indes nicht untätig geblieben und hatten eine neue Front, rechtwinklig zur alten, an einem Bergkamm aufgebaut. George Thomas hatte eine letzte Auffangstellung errichtet, die ihm den Beinamen „Fels von Chickamauga“ eintrug. Er erhielt Unterstützung von Gordon Granger, dem Befehlshaber der Reservetruppen der Union. Ohne den Befehl dazu erhalten zu haben, marschierte Granger mit seinen Truppen in die Richtung, aus der er Gewehrfeuer hörte. Die immer wieder angreifenden Truppen Longstreets konnten dadurch abgewehrt werden. Am Abend zogen sich Grangers und Thomas' Truppen nach Chattanooga zurück. Am nächsten Tag wollten Longstreet und Forrest der Union nachsetzen, um die Cumberland-Armee endgültig zu vernichten, aber Braxton Bragg lehnte angesichts der Verluste seiner Armee das Ersuchen ab. Die Tennessee-Armee hatte fast 30 Prozent Verluste an Toten, Verwundeten und Vermissten erlitten, darunter zehn Generäle. John Bell Hood musste ein Bein amputiert werden. Mithin waren die Hälfte von Braggs Artilleriepferden getötet worden. Bragg wollte die Föderierten in Chattanooga aushungern.

Denkmal für die in der Schlacht beteiligten Soldaten aus Florida

Nachspiel

Braxton Bragg suspendierte drei seiner Generäle, darunter Leonidas Polk, wegen Gehorsamsverweigerung. Auf Unionsseite wurde Rosecrans, mit den Nerven am Ende, durch George Thomas abgelöst. Ein Expeditionskorps unter Hooker setzte sich in Richtung Chattanooga in Marsch und Lincoln schuf die Mississippi-Division, die das Gebiet zwischen den Appalachen und dem Fluss umfasste, mit Ulysses S. Grant als Kommandeur im Feld. Grant machte sich auf nach Chattanooga und lockerte die Belagerung Braggs um die eingeschlossenen Soldaten zu versorgen. Im November traf Sherman mit 17.000 Mann ein. Longstreet bekam den Befehl Knoxville anzugreifen und Grant machte sich daran, Chattanooga endgültig zu befreien, was in der „Schlacht über den Wolken“ gipfelte.

Literatur

  • Michael Solka: Chickamauga 1863. Verlag für Amerikanistik, Wyk auf Föhr 1993, ISBN 3-924696-91-8.
  • Peter Cozzens: This Terrible Sound. The Battle of Chickamauga. University of Illinois Press, Urbana 1992, ISBN 0-252-01703-X.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. The War of the Rebellion, Serie I, Band XXX, Teil I, S. 171-179: Verluste der Union
  2. Fox's Regimental Losses, Kap. 14 Verluste der Konföderierten

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