- Schlacht von La Forbie
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Schlacht von La Forbie Datum 17.–18.Oktober 1244 Ort nördlich von Gaza Ausgang Vernichtende Niederlage der Kreuzfahrer Konfliktparteien Königreich Jerusalem
Templerorden
Johanniterorden
Deutscher Orden
Sultanat Damaskus
Emirat Aleppo
Emirat Homs
Emirat KerakSultanat Kairo
KhwarezmiyyaBefehlshaber Walter IV. von Brienne
al-Mansur von Homs
an-Nasir von AleppoRukn ad-Din Baibars Truppenstärke 12.000 11.000 Verluste 10.000 Gefallene
800 Gefangeneunbekannt Die Schlacht von La Forbie, auch bekannt als Schlacht von Harbiyah oder Schlacht bei Gaza, fand vom 17. bis zum 18. Oktober 1244. In der Schlacht unterlagen die Kreuzfahrern und die mit ihnen verbündeten syrischen Ayyubiden den ägyptischen Ayyubiden.
Inhaltsverzeichnis
Vorgeschichte
1220 war das Reich der Choresmier in Persien von Dschingis Khan zerschlagen worden, der letzte Choresm-Schahs Dschalal ad-Din fiel 1231. Ein infolgedessen vaterlandsloser Rest des choresmischen Heeres, eine Reitertruppe die sich Khwarezmiyya nannte, die nach Syrien entkommen war, ließ sich 1244 vom Ayyubiden-Sultan von Ägypten as-Salih als Söldner anwerben. Auf dem Weg, sich bei Gaza mit dem Heer der Ägypter zu vereinigen, hatten diese im Spätsommer 1244 Jerusalem für die Ägypter zurückerobert und geplündert.
Die Eroberung von Jerusalem im Jahre 1244 durch die Choresmier war eine große Erschütterung für die Kreuzfahrer und die den Ägyptern feindlich gesinnten ayyubidischen Staaten Syriens, da sie nun stark bedroht wurden. Angesichts dieser neuen Bedrohung verbündeten sich die Kreuzfahrerstaaten mit den muslimischen Reichen von Damaskus, Aleppo, Homs und Kerak gegen die Ägypter.
Die Verbündeten sammelten ihr Heer bei Askalon und zogen dann entlang der Küste südwärts um zunächst das ägyptisch-choresmische Hauptheer zu schlagen. Die Rückeroberung Jerusalems wollte man anschließend angehen. Das Heer der Kreuzfahrer unter Graf Walter IV. von Brienne bestand aus dem Aufgebot des Königreichs Jerusalem und seiner Vasallen einschließlich einem Kontingent des Lazarus-Ordens, sowie den Heeren der Templer, der Johanniter und des Deutschen Ordens, insgesamt 6.000 Mann Fußvolk und 1.000 gepanzerte Reiter. Die muslimischen Verbündeten wurden von al-Mansur, Emir von Homs und an-Nasir Yusuf, Emir von Aleppo angeführt und umfassten 4.000 leichte, teils beduinische Reiter und einige hundert Fußsoldaten. Insgesamt waren es ca. 12.000 Soldaten.
Bei La Forbie, nördlich von Gaza, trafen sie auf das Heer der Ägypter unter Führung von Baibars. Diese boten zusammen mit den Choresmiern ca. 11.000 Soldaten auf.
Al-Mansur riet Walter IV. von Brienne, sein Feldlager zu befestigen und abzuwarten, da er erwartete dass sich die undisziplinierten Choresmier angesichts der leichten zahlenmäßigen Überlegenheit ihrer Gegner zurückzögen. Walter aber ergriff die Offensive und ließ das Heer zur Schlacht aufstellen. Walter mit seinen Truppen am rechten Flügel am Meer, an-Nasir Yusuf im Zentrum und al-Mansur am linken Flügel.
Die Schlacht
Die Schlacht begann am Morgen des 17. Oktobers. Die Christen kämpften hart mit den Muslimen und die Kampflinie verschob sich mehrmals vor und zurück. Am Morgen des 18. Oktobers warf Baibars die choresmischen Truppen auf das Zentrum der Verbündeten. Das Zentrum wurde durch den wütenden Angriff zerschmettert und die Choresmier wandten sich zu den Truppen von Homs. Die kämpften wild, wurden aber geschlagen und al-Mansur zog mit gerade einmal 280 Überlebenden vom Feld. Nun waren die Christen eingeschlossen. 5.000 von ihnen wurden erschlagen, 800 Gefangene wurden nach Ägypten gebracht. Von den Ordensrittern überlebten nur 33 Templer, 27 Johanniter und drei Ritter des Deutschen Ordens. Viele hohe christliche Würdenträger wurden gefangen genommen, so auch Walter von Brienne.
Folgen
Bei La Forbie stand die größte christliche Armee seit dem Dritten Kreuzzug im Felde. Die Niederlage war eine ähnlich fatale Schwächung der Kreuzfahrerstaaten wie die Niederlage bei Hattin. Sie waren ab jetzt komplett zur Defensive genötigt. Die Ritterorden waren so geschwächt, dass sie sich allein auf das Halten ihrer Burgen konzentrieren mussten. Der einzige Umstand, der die Kreuzfahrer vorerst noch rettete, war die Tatsache, dass die ägyptischen Ayyubiden sich zuerst um ihre muslimischen Feinde in Syrien kümmerten. Die Ägypter konnten ihren Einfluss weiter ausdehnen und die Macht in Syrien zurückerlangen.
Im Anschluss an die Schlacht begannen die Ägypter Askalon zu belagern, die dortige Festung hielt aber stand.
Für die Christen wurde die Niederlage der Anlass für den Sechsten Kreuzzug unter König Ludwig dem Heiligen von Frankreich.
Literatur
- Reinhard Barth/ Uwe Birnstein/ Ralph Ludwig/ Michael Solka: Die Chronik der Kreuzzüge, Chronik Verlag, Gütersloh/ München 2003. ISBN 3-577-14609-5
Quelle
- L'Estoire de Eracles empereur Liv. 33, Cap. LVII, in: Recueil des historiens des croisades (1859), Historiens Occidentaux II, S. 429–431
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