- Schlacht von Vinchy
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Die Schlacht von Vinchy im Jahre 717 war die entscheidende Auseinandersetzung zwischen Karl Martell und seinen austrasischen Anhängern auf der einen und dem Merowingerkönig Chilperich II. und dessen Hausmeier Raganfrid auf der anderen Seite. Karl Martell konnte die Schlacht für sich entscheiden und stieg dadurch zum mächtigsten Mann in Frankenreich auf.
Der Bürgerkrieg um die Macht im Frankenreich dauerte bereits seit 715 an. Zuletzt war Karl Martell in der Schlacht von Amblève (heute: Amel in Wallonien) im Jahr 716 siegreich gewesen, und Chilperich und Raganfrid sahen sich gezwungen, sich nach Neustrien zurückzuziehen. Karl setzte ihnen allerdings nicht sofort nach, sondern nutzte die Gelegenheit zunächst, um seine Truppen zu sammeln. Er provozierte dann seine Gegner, um sie an einem Ort und zu einem Zeitpunkt seiner Wahl zur Schlacht stellen zu können. Diese erfolgte dann am 21. März 717 bei Vincy in der Nähe von Cambrai. Karls Truppen blieben siegreich und verfolgten den geschlagenen Gegner bis nach Paris.
Karl proklamierte nun Chlothar IV. (wohl der Sohn von Childebert III.) zum König, um so einen ihm ergebenen Gegenspieler Chilperichs zu haben. Außerdem setzte Karl Rigobert, den Bischof von Reims und Anhänger der Neustrier, ab und verbannte ihn in die Gascogne. An dessen Stelle setzte Karl Milo ein. Chilperich II. und Raganfried besaßen nunmehr zwar noch ihre Titel, waren aber militärisch geschlagen und ihrer Macht faktisch beraubt.
Literatur
- Marco Kamradt: „Die frühfränkische Historiographie und die Schlacht von Vinchy am 21. März 717,“ in: Concilium medii aevi 10 (2007) 153-166.
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