BP Solar

BP Solar

Unternehmensform Aktiengesellschaft
Gegründet 1917
Hauptsitz London, Großbritannien
CEO Tony Hayward
Produkte Erdöl, Erdgas, Mineralölprodukte, Tankstellen
Umsatz 255 Mrd. Euro (2005)
Mitarbeiter 100.000 (2005)
Website www.bp.com

BP (früher für: „British Petroleum“) ist ein international tätiges Energieunternehmen mit Hauptsitz in London, Großbritannien. Vorstandsvorsitzender ist Tony Hayward. In Deutschland betreibt BP ihre Geschäfte unter dem Namen „Deutsche BP AG“. Der Hauptsitz des Unternehmens ist Bochum. Vorstandsvorsitzender der Deutschen BP AG ist Dr. Uwe Franke.

Weltweit erwirtschaftete BP 2005 einen Konzernumsatz von 255 Mrd. US-Dollar (Gewinn: 22,34 Mrd. US-Dollar) und beschäftigte knapp 100.000 Menschen. BP fördert täglich 2,6 Mio. Barrel Erdöl (entspricht einem Würfel mit 74 m Kantenlänge) und 238 Mio. Kubikmeter Erdgas (entspricht einem Würfel mit 620 m Kantenlänge) . Das Unternehmen besitzt mehr als 28.000 Tankstellen und bedient täglich 13 Mio. Kunden. Neben dem Mineralölgeschäft engagiert sich BP verstärkt im Bereich der alternativen Energieträger. Die Gründung des Geschäftsbereichs "BP Alternative Energy" im November 2005 soll dieses Engagement unterstreichen. Laut einer BP-Pressemeldung vom 30. November 2005 will BP 8 Mrd. US-Dollar bis 2015 in die Erforschung alternativer Energieträger investieren.

In Deutschland ist die Deutsche BP AG mit dem inländischen Tankstellennetz und dem Schmierstoffmarkt führend, wobei sie unter den Marken Aral (Tankstellen, Schmierstoffe) und Castrol (Schmierstoffe) auftritt. 2005 verbuchte die Deutsche BP AG einen Jahresumsatz von mehr als 50 Mrd. Euro (37 Mrd. Euro ohne Mineralölsteuer). In Deutschland sind rund 6500 Menschen bei BP tätig. BP besitzt das zweitgrößte Raffineriesystem in Deutschland. Zudem ist Deutschland einer von drei weltweiten BP-Forschungsstandorten. In Bochum forschen 70 Mitarbeiter z. B. an der Entwicklung neuer Kraftstoffe.


Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Gründungsvater der späteren BP war der Brite William Knox D'Arcy. Er hatte gute Beziehungen zu Persien und investierte Zeit, Geld und Arbeitskraft, um die dortigen Ölvorkommen zu fördern.

International

Die internationale BP-Geschichte beginnt im Jahre 1909 mit der Gründung der Anglo-Persian Oil Company. Es war das erste Ölunternehmen, das Ölreserven im Nahen Osten förderte.

1917 wurde "BP" zum Markennamen für die Vermarktung der Ölprodukte des Unternehmens.

1954 wurde die "Anglo-Persian Oil Company" nach zahlreichen Fusionen in "British Petroleum" umbenannt. Das Marken-Logo – gelbe BP-Schrift auf grünem Grund – entwickelte sich in den nächsten Jahrzehnten zum weltweiten Markenzeichen des Unternehmens.

1998 eroberte BP den amerikanischen Markt und fusionierte mit Amoco zu "BP Amoco".

2000 – nach weiteren Zusammenschlüssen u. a. mit dem Schmierstoffspezialisten Burmah Castrol – wechselte das Unternehmen, das inzwischen zu einem weltweit führenden Energieunternehmen aufgestiegen war, seine Außendarstellung in "bp". Als neues Marken-Logo wählte das Unternehmen das Helios-Zeichen.

Deutschland

Die Vorgeschichte der BP in Deutschland beginnt 1904. Die spätere Deutsche BP AG entstand aus zwei Vorläuferunternehmen: Die erste historische Wurzel beginnt am 1. Juli 1904 mit der Gründung der "Aktiengesellschaft für österreichische und ungarische Mineralölprodukte (OLEX)" in Wien. Die zweite historische Wurzel der BP in Deutschland beginnt im selben Jahr, als in Berlin die "Deutsche Petroleum-Aktiengesellschaft (DPAG)" ihre Geschäfte aufnimmt.

1906 fusioniert die DPAG mit diversen anderen Unternehmen zur "Europäischen Petroleum-Union (EPU)". Die EPU gründet in Großbritannien eine Verkaufsgesellschaft mit dem Namen "British Petroleum Company".

1926 verschmelzen die beiden historischen Wurzeln in Berlin zu einem Unternehmen. Aus OLEX und EPU wird die "OLEX Deutsche Petroleum-Verkaufsgesellschaft mbH". Nach dem zweiten Weltkrieg folgt eine Neustrukturierung der OLEX. Der Firmensitz verlagert sich von Berlin nach Hamburg. 1950 – nach weiteren Fusionen – gibt sich das Ölunternehmen den Namen "BP Benzin- und Petroleum-Gesellschaft mbH".

1974 folgen weitere strukturelle Veränderungen und der Firmenname wechselt erneut und zwar zu "Deutsche BP Aktiengesellschaft" – der Name besitzt auch heute noch Gültigkeit.

2002 übernimmt die Deutsche BP AG die Veba Oel AG und damit auch die Veba-Tochter Aral.

Marken

Das Energieunternehmen betreibt seine Geschäfte weltweit unter den drei großen Marken BP, Aral und Castrol.

BP

BP ist weltweit in drei Bereichen aktiv:

  • Exploration und Produktion von Erdöl und Erdgas
  • Mineralölverarbeitung und -vertrieb
  • Gas, Strom und erneuerbare Energien

In Deutschland betreibt BP ihre Geschäfte in den Feldern "Verarbeitung und Vermarktung von Mineralölprodukten" und "Gas, Strom und erneuerbare Energien".

Aral

Aral ist in Deutschland alleiniger Vertriebspartner für alle Mineralölprodukte des BP-Konzerns (Kraftstoffe, Heizstoffe, Schmierstoffe, u.a.). Im Bereich der Tankstellen ist Aral mit einem bundesweiten Marktanteil von 17 % (bei ca. 2500 Tankstellen) Marktführer.

Castrol

Durch die Übernahme von Castrol wurde BP zum weltweit führenden Schmierstoffhersteller. Castrol ist in Deutschland die Nummer Eins auf dem Markt. Bekannt ist die Marke seit Jahrzehnten wegen ihres intensiven Engagements im Motorsportbereich, so z. B. in der Formel 1.

BP Solar

Der Handel mit Photovoltaik-Anlagen gehört zu den jungen Geschäftsfeldern der BP. Innerhalb kürzester Zeit hat BP Solar eine Spitzenstellung auf dem deutschen Markt eingenommen. Mit einem Anteil von 20 % ist BP Solar inländischer Marktführer im Bereich Solarzellen.

Weitere Geschäftsfelder in Deutschland

BP betreibt in Deutschland auch Handel mit Strom und Gas. In den neuen Geschäftsbereichen zählt BP bereits zu den führenden Unternehmen auf dem deutschen Markt.

Prudhoe Bay

Am 6. August 2006 hat sich BP dazu entschlossen, die Förderung im Prudhoe Bay Feld in Alaska auf unbestimmte Zeit einzustellen. BP ist mit einem Anteil von 26% Betreiber ("operator") des Ölfeldes und somit auch für die Sicherheit der Förder- und Transporteinrichtungen verantwortlich. Diese sei nach Angaben einer BP Pressemeldung vom 7. August 2006 nicht mehr gewährleistet gewesen. Bei ersten Untersuchungen der Leitungen mit Spezialgeräten seien gravierende Korrosionsschäden festgestellt worden. Die Überprüfung der Röhren war behördlich veranlasst worden, nachdem im März 2006 eine erhebliche Menge Öl aufgrund von Rostschäden ausgetreten war, erklärte das Unternehmen. BP betont in einer weiteren Presseinformation vom 9. August 2006, dass die Röhren regelmäßig und mit behördlicher Zustimmung und unter Aufsicht überprüft worden seien. Die angewandten Prüfmethoden – Ausspülung der Röhren mit einem chemischen Mittel zum Korrosionsschutz und Ultraschalluntersuchungen – seien in der Rückschau betrachtet nicht ausreichend gewesen. Um das gesamte Leitungsnetz genauer untersuchen zu können, habe sich BP zu einem Produktionsstopp entschlossen. Am 11. August verkündet das Unternehmen, dass die Produktion nach Auswertung neuer Untersuchungsergebnisse im westlichen Teil des Ölfeldes fortgesetzt werden könne. Diese Entscheidung sei in Absprache mit den staatlichen Behörden getroffen worden. Nach Genehmigung durch das US-Verkehrsministerium beginnt BP Ende September auch wieder mit der Produktion im östlichen Teil des Ölfeldes (siehe BP Pressemeldung vom 22. September 2006). Gleichzeitig untersucht das Unternehmen die Innenwände der Pipelines in diesem Sektor mit Spezialrobotern. Am 29. Oktober 2006 gibt BP in einer weiteren Pressemeldung bekannt, dass die Tagesproduktion mit mehr als 400.000 Barrel wieder den Stand vom 6. August 2006 erreicht habe. Die Untersuchungen der Pipelines und der Austausch beschädigter Rohrteile werde weiter fortgesetzt, so ein Unternehmenssprecher.

BP Texas City

Austritt von Kohlenwasserstoffen über den Rückhaltebehälter

BP Texas City ist die größte Erdölraffinerie des Unternehmens südöstlich von Houston und produziert auf einer Fläche von 4,85 Quadratkilometern etwa 2,5 Prozent des amerikanischen Treibstoffbedarfs.[1]

Erste Teile der als außerordentlich komplex geltenden Anlage wurden 1934 errichtet, seither wurde mehrfach expandiert und modernisiert.[2] In Besitz von BP gelangte die Raffinerie durch Fusion mit Amoco am 31. Dezember 2008.[3] Auf dem Gelände sind dauerhaft etwa 1800 Arbeiter beschäftigt, durch Vertragsarbeiten befinden sich bis in Spitzenzeiten bis zu 6000 Arbeiter auf dem Gelände.[2]

In der Raffinerie kam es mehrfach zu schweren Betriebsunfällen, die zwischen 1974 und 2004 zu insgesamt 23 Todesfällen führten.[3] Vorbeugende Sicherheitsverbesserungen seitens BP blieben weiter lückenhaft.[4]

Am 23. März 2005 traten während der Inbetriebnahme einer Isomerisierungseinheit innerhalb weniger Minuten geschätzte 28.700 Liter[3] brennbarer Kohlenwasserstoffe aus einem Rückhaltebehälter aus und führten zu einer Explosion, bei der 15 Arbeiter getötet und 180 verletzt wurden.[3] Der finanzielle Schaden betrug mehr als 1,5 Mrd. US-Dollar.[3]

Zu dem Unfall trugen maßgeblich Bedienerfehler, veraltete Ausrüstung und Designfehler der Kontrollinstrumente bei – so wurde ein Abscheiderturm über mehrere Stunden hinweg bei geschlossenem Pegelkontrollventil betrieben, während dem Bediener normale Werte für Turmpegel und Ventildurchfluß angezeigt wurden. Die schließlich überfließende Flüssigkeit gelangte in einen veralteten und bekannt unsicheren Rückhaltebehälter, trat dort in einer Fontäne aus und entzündete sich außerhalb.[3] Die anschließende Explosion zerstörte unter anderem mehrere Büro-Trailer neben dem Behälter, in denen sich die Todesopfer befanden. BP änderte nach dem Unfall die Richtlinien für die Platzierung solcher Trailer.[3]

Die nachfolgenden Untersuchungsberichte des U.S Chemical Safety and Hazard Investigation Board und eines unabhängigen Review Panels unter Leitung von James Baker übten harsche Kritik an Konzernführung und Sicherheitsstandards der Raffinerie.[3]

BP als Konsortialführer in folgenden Projekten

Einzelnachweise

  1. BP.com: Texas City Refinery
  2. a b The Report of the U.S. Refineries Independent Safety Reviewpanel, Januar 2007, PDF
  3. a b c d e f g h U.S. Chemical Safety and Hazard Investigation Board, Report 2005-04-I-TX, März 2007 PDF
  4. Washington Post, “BP Failed on Safety, Report Says”, Steven Mufson, 17. Januar 2007

Weblinks


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