- Schlochau
-
Człuchów Basisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Pommern Landkreis: Człuchów Fläche: 12,48 km² Geographische Lage: 53° 39′ N, 17° 22′ O53.6517.366666666667Koordinaten: 53° 39′ 0″ N, 17° 22′ 0″ O Höhe: 160 m n.p.m Einwohner: 14.517 (30. Juni 2007[1]) Postleitzahl: 77-300 bis 77-301 Telefonvorwahl: (+48) 59 Kfz-Kennzeichen: GCZ Wirtschaft und Verkehr Straße: Chojnice–Wałcz
Chojnice–KoszalinSchienenweg: Chojnice–Koszalin Nächster int. Flughafen: Danzig Gemeinde Gemeindeart: Stadtgemeinde Verwaltung (Stand: 2007) Bürgermeister: Ryszard Szybajło Adresse: ul. Wojska Polskiego 1
77-300 CzłuchówWebpräsenz: www.czluchow.pl Człuchów [ˈʧwuxuf] (deutsch Schlochau) ist eine Stadt in der Wojewodschaft Pommern in Polen. Sie hat etwa 14.600 Einwohner und ist Kreisstadt des Powiat Człuchowski .
Inhaltsverzeichnis
Geographische Lage
Die Stadt liegt im Südwesten der Woiwodschaft Pommern in waldreicher Umgebung am Schnittpunkt der Landesstraße 25 von Koszalin (Köslin) nach Bydgoszcz (Bromberg) und 22 von Gorzów Wielkopolski (Landsberg an der Warthe) nach Elbląg (Elbing). Im Osten reihen sich drei Seen mit dem deutschen Namen Amtssee aneinander. Als nächste Stadt ist Chojnice (Konitz) 15 Kilometer in östlicher Richtung entfernt.
Geschichte
Bereits zum Anfang des 13. Jahrhunderts bestand Schlochau als pomoranische Siedlung im polnischen Herrschaftsbereich, günstig am Kreuzungspunkt zweier alter Handelswege gelegen. 1312 erwarb der Deutsche Orden Schlochau von Nikolaus von Poniec, einem Sohn des Kalischer Woiwoden, für 250 Silbermark. Der Orden errichtete auf dem östlich des Ortes gelegenen Schlossberg seine nach der Marienburg zweitgrößte Festung, die 1367 fertiggestellt war. Die gesamte Anlage umfasste drei Vorburgen und das Schlossgebäude. Bereits ab 1323 wurde die Burg als Komturei des Ordens genutzt. Die Burgsiedlung hatte sich inzwischen so weit entwickelt, dass ihr 1348 der Hochmeister des Ordens, Heinrich Dusemer, das Kulmer Stadtrecht verleihen konnte. Nachdem der Orden den Dreizehnjährigen Krieg verloren hatte, kam Schlochau durch den Zweiten Thorner Frieden 1466 zum polnischen Teil Preußens. Das hatte unter anderem den Zuzug vieler Juden zur Folge, so dass sich im Norden ein geschlossenes Judenviertel entwickelte.
Gefördert durch den polnischen Starosten Latal und bedingt durch die mehrheitlich deutsche Einwohnerschaft wurde 1550 in Schlochau die Reformation eingeführt. Im Rahmen der vom polnischen Staat zum Schutze seines Einflusses betriebenen Gegenreformation musste 1609 die Stadtkirche den Katholiken übergeben werden. Am Ende des 16. Jahrhunderts standen in Schlochau 45 Häuser. Im Schwedisch-Polnischen Krieg (1655–1657) nahmen die Schweden die als unbezwingbar geltende Burg ein und richteten in der Stadt schwere Zerstörungen an.
Als Ergebnis der Ersten Polnischen Teilung wurde Schlochau 1772 preußisch. Zwei Stadtbrände in den Jahren 1786 und 1793 vernichteten zahlreiche Häuser. Der Wiederaufbau der Stadt wurde durch König Friedrich Wilhelm II. in der Weise gefördert, dass er die Verwendung von Abbruchmaterial aus der Burg erlaubte. Daraufhin blieb von der Burg nur noch der Bergfried erhalten. Nach der 1818 erfolgten Reorganisation der preußischen Kreisverwaltung wurde Schlochau Kreisstadt des Kreises Schlochau im Regierungsbezirk Marienwerder der Provinz Westpreußen. Die evangelische Gemeinde baute sich in den Jahren 1826 bis 1828 ein eigenes Gotteshaus, das den alten Bergfried als Kirchturm einschloss. Von großer wirtschaftlicher Bedeutung waren 1838 die Fertigstellung des durch Schlochau führenden Abschnitts der Straße von Berlin nach Königsberg und der 1878 erfolgte Anschluss an die Bahnlinie Neustettin–Konitz. Am östlich gelegenen Bahnhof siedelten sich daraufhin mehrere Gewerbebetriebe an. Bereits 1844 hatte Schlochaus Hauptstraße eine Straßenbeleuchtung erhalten, 1865 nahm das Stadtkrankenhaus seinen Betrieb auf und 1871 wurde die Kreissparkasse eröffnet.
Bei dem durch den Versailler Vertrag bestimmten Verlust der größeren Teile der preußischen Provinzen Posen und Westpreußen blieb Schlochau zwar bei Deutschland, geriet aber in das Grenzgebiet zu Polen. Die polnische Grenze lag nun etwa 10 Kilometer östlich der Stadt. Das fügte einerseits Wirtschaft und Handel, abgeschnitten von einem großen Teil seines Hinterlandes, schweren Schaden zu, andererseits bewirkte es einen erheblich Zugzug neuer Einwohner, die aus den verlorenengegangenen Gebieten kamen. In den 1920er Jahren entstanden durch die Zugewanderten entlang der Ausfallstraßen neue Stadtrandsiedlungen. Die Stadt ließ ein Sportzentrum und das Kreismuseum errichten. Administrativ gehörte der Kreis Schlochau ab 1922 zur neu gebildeten Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen und wurde nach deren Auflösung 1938 der Provinz Pommern zugeordnet. In der Stadt wurde 1938 ein für 600 Jugendliche ausgelegtes Hitler-Jugend-Heim gebaut. Im Herbst 1944 begannen die städtischen Behörden angesichts der immer näherrückenden Front mit der Evakuierung der Stadt. Ende Januar 1945 hatte die Rote Armee die Kreisgrenze erreicht, traf jedoch auf so großen Widerstand, dass sie erst am 17. Februar 1945 Schlochau erobern konnte. Dabei wurden 60 Prozent der Stadt zerstört.
Nach der Übernahme der Stadt Schlochau durch die polnischen Behörden wurde der Name der Stadt der polnischen Sprache angeglichen und lautete danach „Człuchów“.
Einwohnerentwicklung
Człuchów Basisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Pommern Landkreis: Człuchów Stadtteil von: Człuchów (Landgemeinde) Gmina: Landgemeinde Geographische Lage: 53° 39′ N, 17° 22′ O53.6517.366666666667Koordinaten: 53° 39′ 0″ N, 17° 22′ 0″ O Telefonvorwahl: (+48) 59 Kfz-Kennzeichen: GCZ Gemeinde Gemeindegliederung: 22 Schulzenämter Fläche: 361,65 km² Einwohner: 10.134 (30. Juni 2005) Verwaltung (Stand: 2006) Gemeindevorsteher: Adam Marciniak Adresse: ul. Szczecińska 33
77-300 CzłuchówWebpräsenz: www.czluchow.ug.gov.pl Gmina
Zur Landgemeinde Człuchów, zu der die Stadt selber nicht gehört, gehören folgende Ortschaften:
polnischer Name kaschubischer Name deutscher Name Barkowo Barkenfelde Biskupnica Bischofswalde Brzeźno Brzézno Deutsch Briesen Bukowo Bahnhof Buchholz Bukowo Człuchowskie Człëchòwsczé Bukòwò Buchholz Chrząstówko Christfelder Mühle Chrząstowo Christfelde Czarnoszki Forsthaus Bergelau Czarnoszyce Czarnoszëcé Bergelau Czarze Czarsen Dąbki Eichberge Dębnica Dãbnica Damnitz Dobojewo Friedrichshof Dziewiątka Gębarzewo Gãmbarzéwò Dunkershof Ględowo Glãdòwò Lichtenhagen Gostudź Gostuden Gozdnica Braunhirsch Grzybowo Aschenberg Jaromierz Klausfelde Jeziorno Plittensee Jęczniki Małe Klein Jenznick Jęczniki Wielkie Groß Jenznick Kątki Forsthaus Pollnitz Kiełpin Kiéłpën Woltersdorf Kiełpinek Czełpinkò Hasseln Kołdowo Koldau Krępsk Kramsk Krery Ottoshof Krzyżanki Wiesenfelde Kujanki Marienhof Mąkowo Mankau Mirogniew Adolfshof Mosiny Mòsinë Mossin Murzynowo Mauersin Nieżywięć Niesewanz Nowosiółki Neuland Piaskowo Sandung Płonica Platendienst Polnica Królewskô Pòlnica Königlich Pollnitz (seit 192? Pollnitz) Polniczka Szlacheckô Pòlnicô Adlig Pollnitz Przytok Malzmühle Rogowo Rodenwalde Rychnowy Rëchnòwë Richnau Sieroczyn Buschwinkel Skarszewo Skarszewò Augusthof Skórzewo Lindenberg Śniaty Elbing Sokole Sockel Stara Rogoźnica Alt Rögnitz Stołczno Stolzenfelde Wierzchowo Człëchòwsczé Wierzchòwò Virchow Wierzchowo-Dworzec Bahnhof Virchow Zagórki Człëchòwsczé Zôgórki Helle Zbrzyca Niederung Zielątkowo Zielontkòwò Elsenhof Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Reimar von Alvensleben, (*1940), deutscher Agrarwissenschaftler
- Friedrich Wilhelm Kasiski, (1805–1881), preußischer Infanteriemajor und Kryptograph (Entschlüsselung der Vigenère-Chiffre)
Partnerstädte
Am 18. März 1999 wurde mit der niedersächsischen Stadt Uslar ein Partnerschaftsvertrag abgeschlossen.
Verweise
Weblinks
Fußnoten
Wikimedia Foundation.