Schloss Hubertus

Schloss Hubertus

Schloss Hubertus, ein Heimatroman von Ludwig Ganghofer erschien 1895. Er handelt von einem Grafen, der seine Jagdleidenschaft als Sucht auslebt und darüber zugrunde geht.

Alle übrigen Personen lassen sich in ein Schwarz-Weiß-Schema einordnen, sofern sie nicht ganz in ihrer Rolle (Arzt, Gastwirt, armer Bauer, Magd) aufgehen: der gute Jäger Franz, dessen Vater von einem Wilddieb erschossen wurde, und der böse Jäger Schipper (zum Büchsenspanner aufgestiegen), der die Jagdleidenschaft seines Herrn immer neu aufzureizen versteht, der gute Sohn Tassilo, Jurist und Freund der Armen, der auch Wilddiebe verteidigt, und der böse Sohn Robert, der ganz den Konventionen ergeben ist, sich dann aber durch seine Spielleidenschaft zugrunde richtet. Schließlich die gute einzige Tochter Kitty, die, erst ganz unschuldiges Mädchen, an ihrer Liebe reift, und der gutmütige, aber haltlose jüngste Sohn Willy, der beim Fensterln zu Tode stürzt. Außerdem der Künstler Forbeck, den die junge Gräfin liebt, ihre altjüngferliche Begleiterin von Kleesberg, die ihrerseits nicht zu ihrer Jugendliebe gestanden hatte und jetzt der jungen Liebe hilft. Das Ganze ist trotz aller Klischees sehr flüssig erzählt. Die menschliche Vereinsamung des alten Grafen wird durch das Motiv der Erblindung symbolhaft herausgearbeitet. Die das Groteske streifende Aktion, in der der blinde Graf darauf besteht, persönlich seine im Käfig gehaltenen Adler zu erschießen[1], führt schließlich zu seinem eigenen Tod.

Inhaltsverzeichnis

Zum Umfeld

Beachtenswert scheint, dass Ganghofer seinerseits mit anderen Jagdpächtern gemeinsam ein Jagdrevier von über 20 000 Hektar gepachtet hatte und dass das dort erbaute Jagdhaus „Hubertus“ hieß. Eine 2003 von seinem Enkel bearbeitete Ausgabe wurde so gekürzt, dass Passagen, die allzu sehr dem heutigen Rollenverständnis von Mann und Frau widersprechen, gestrichen wurden.

Fußnoten

  1. Die Passage der Tötung der Tiere in der kindlichen Menagerie im Grünen Heinrich von Gottfried Keller ist früher entstanden, doch braucht sie Ganghofer nicht bekannt gewesen zu sein.

Verfilmungen

Text

Ausgabe bei Zeno


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