- Schmenzin
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Smęcino Basisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Westpommern Landkreis: Białogard Gmina: Tychowo Geographische Lage: 53° 57′ N, 16° 25′ O53.94666666666716.412777777778Koordinaten: 53° 56′ 48″ N, 16° 24′ 46″ O Einwohner: 150 Postleitzahl: 78-220 Telefonvorwahl: (+48) 94 Kfz-Kennzeichen: ZBI Wirtschaft und Verkehr Nächster int. Flughafen: Stettin-Goleniów
DanzigSmęcino (deutsch Schmenzin) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Westpommern. Es gehört zur Gemeinde Tychowo (Groß Tychow) im Kreis Białogard (Belgard).
Inhaltsverzeichnis
Geographische Lage
Smęcino liegt 30 Kilometer südöstlich von Białogard und ist über die von Tychowo heranführende Woiwodschaftsstraße Nr. 169 (Białogard)–Byszyno (Boissin)–Bobolice (Bublitz) erreichbar. Die nächste Bahnstation Tychowo an der Strecke Kołobrzeg (Kolberg)–Białogard–Szczecinek (Neustettin)–Piła (Schneidemühl)–Poznań (Posen) ist zwölf Kilometer entfernt.
Die östliche Ortsgrenze von Smęcino ist zugleich die Grenze zum Kreis Koszalin (Köslin), und der südliche Ortsrand ist identisch mit der Grenze zum Kreis Szczecinek (Neustettin).
Geschichte
Schmenzin ist ein altes Kleistsches Lehnsgut. Es bestand früher aus wüstem, undurchdringbarem Urwald, der erst allmählich gerodet wurde und die für die Besiedlung notwendigen Freiflächen entstehen ließ. In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts haben sich die ersten Siedlerfamilien hier niedergelassen.
In dem Zusammenhang wurde zum ersten Male von dem Kossätenhof eines Reimer von Kleist berichtet. Die damaligen Lehnsfamilien Kleist und Versen rodeten weitere Waldflächen und ließen sie besiedeln. Im Jahre 1733 war die Familie von Kleist alleinige Eigentümerin und setzte die Urbarmachung bis 1866 fort. Zu diesem Zeitpunkt gab es im Bereich Schmenzins bereits 32 Feldgüter, auch Buschpächtereien und später Vorwerke genannt. Damit war Schmenzin das größte Rittergut im Kreis Belgard.
On der Mitte des 19. Jahrhunderts gab es in Schmenzin neben dem Herrenhaus noch ein Schulhaus, 46 Wohnhäuser, 4 Fabrikgebäude, 82 Wirtschaftsgebäude bei 544 Einwohnern.
Im Jahre 1928 ist der Gutsbezirk Dimkuhlen (heute polnisch: Dzięciołowo) integriert worden. Neben der Gemarkung Schmenzin gehörte auch die Gemarkung Wilhelmshöhe (Ujazd) zum Gemeindegebiet, das 1931 eine Fläche von stattlichen 3650,1 Hektar umfasste. In der Gemeinde lebten im Jahre 1939 insgesamt 726 Einwohner, von denen 587 in der Land- und Forstwirtschaft, 37 in Industrie und Handwerk und 13 in Handel und Verkehr arbeiteten. Im Ort selbst gab es eine Brennerei und ein Sägewerk, während die Handwerker alle gutseigen waren.
Schmenzon gehörte bis 1945 zum Amtsgerichtsbezirk Belgard, und die polizeilichen Aufgaben oblagen dem Oberlandjäger aus Warnin (Warnino). Letzter deutscher Ratsvorsitzender bis Kriegsende war Bürgermeister Schneider.
Anfang März 1945 wurde Schmenzin von sowjetischen Truppen kampflos besetzt. Mehrere Einwohner wurden ohne erkennbaren Grund erschossen, unter ihnen der Gutsinspektor mit Tochter, der Kutscher und der Hofmeister des Gutes.
In Folge des Krieges kam Schmenzin in polnische Hand und ist als Smęcino heute ein Teil der Gmina Tychowo im Powiat Białogardzki.
Amtsbezirk Schmenzin
Schmenzin gehörte bis 1945 zum Landkreis Belgard (Persante) und bildete mit Kowalk (Kowalki) den Amtsbezirk Schmenzin.
Standesamtsbezirk Schmenzin
Kowalk (Kowalki) und Schmenzin bildeten gemeinsam auch den Standesamtsbezirk Schmenzin.
Kirchspiel Schmenzin
Kirchengemeinde
Bis zum Jahre 1905 war die Kirchengemeinde Schmenzin mit Kowalk (Kowalki) in das Kirchspiel Naseband (Nosibądy) eingepfarrt. Es gehörte zum Kirchenkreis Belgard in der Kirchenprovinz Pommern der evangelischen Kirche der Altpreußischen Union. Am 1. April 1905 erhielt Schmenzin eine eigene Pfarrstelle, allerdings mit dem Pfarrsitz in Hopfenberg (Chmielno).
Im Jahre 1940 zählte die Kirchengemeinde 820 Gemeindeglieder. Das Kirchenpatronat hatte zuletzt Rittergutsbesitzer Ewald von Kleist-Schmenzin inne. Die Pfarrstelle war seit 1929 nicht mehr besetzt und wurde von Nachbarpfarrern verwaltet.
Heute gehört Smęcino zum Kirchspiel Koszalin (Köslin) in der Diözese Pommern-Großpolen der polnischen Evangelisch-Augsburgischen Kirche.
Dorfkirche
Die Schmenziner Kirche war ein Fachwerkgebäude mit Glockenturm aus dem Jahre 1735. In den Jahren 1862 bis 1865 wurde es abgerissen und neu am Waldrand wieder aufgebaut. 1927 erhielt die Kirche eine neue Innenausmalung. 1960 wurde die Kirche dann wegen Baufälligkeit abgerissen.
Die kleinere der beiden Glocken musste im Ersten Weltkrieg abgeliefert werden, und die größere – aus dem Jahre 1824 – im Zweiten Weltkrieg. Doch ihr blieb das Schicksal des Einschmelzens für Munitionszwecke erspart: sie überdauerte den Krieg auf dem Glockenfriedhof in Hamburg und läutet heute in der Kirche einer evangelischen Kirchengemeinde in Remscheid.
Pfarrer 1905–1945
- Albert August Hermann Müller, 1905–1911
- Martin Lüpke, 1911–1929
- Vakanzvertreter Karl Heinrich Reimer aus Naseband (Nosibądy), 1929–1933
- Vakanzvertreter Hans Lübke aus Grünewald (Mieszałki), 1933–1945
Schloss
Das Schmenziner Schloss wurde 1854 bis 1856 als Gutshaus unter Theodor von Kleist erbaut. Prägend ist der turmartige Mittelteil. Graf Adolf von Kleist hat um 1870 noch einen Flügel angebaut. Das Gebäude wurde 1945 ausgeplündert, blieb aber stehen. Letzter Eigentümer war Ewald von Kleist-Schmenzin. In polnischer Zeit war im Schloss die Verwaltung eines Staatsbetriebes untergebracht.
Persönlichkeiten des Ortes
- Ewald von Kleist-Schmenzin (*1890 in Dubberow, Kreis Belgard/Pommern) lebte ab 1918 als Gutsverwalter in Schmenzin, war engagiertes Mitglied der Bekennenden Kirche und aktiver Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus. Er wurde am 9. April 1945 in Berlin-Plötzensee hingerichtet
- Ewald-Heinrich von Kleist-Schmenzin (*1922 in Schmenzin) war Wehrmachtsoffizier und – wie sein Vater – engagierter Widerstandskämpfer im Dritten Reich.
Literatur
- Der Kreis Belgard. Aus der Geschichte eines pommerschen Heimatkreises, hg. v. Heimatkreisausschuß Belgard-Schivelbein, Celle, 1989
- Müller, Ernst, Die Evangelischen Geistlichen Pommerns von der Reformation bis zur Gegenwart, II. Teil: Der Regierungsbezirk Köslin, Stettin, 1912
- Hinz, Johannes, Pommern. Lexikon, Würzburg, 2001, ISBN 3-88189-394-6
Ortsteile: Borzysław (Burzlaff) | Bukówko (Neu Buckow) | Czarnkowo (Zarnekow) | Dobrowo (Groß Dubberow) | Drzonowo Białogardzkie (Drenow) | Kikowo (Kieckow) | Kowalki (Kowalk) | Motarzyn (Muttrin) | Pobądz (Pobanz) | Retowo (Rottow) | Sadkowo (Zadtkow) | Smęcino (Schmenzin) | Stare Dębno (Damen) | Trzebiszyn (Johannsberg) | Tychowo (Groß Tychow) | Tyczewo (Tietzow) | Warnino (Warnin) | Wicewo (Vietzow) und Zaspy Wielkie (Groß Satspe)
Weitere Ortschaften: Anin | Bąbnica (Bamnitz) | Borzysław-Kolonia | Buczki | (Schönfelde) | Bukowo (Alt Buckow) | Doble (Döbel) | Dobrochy (Marienhof) | Dobrówko (Klein Dubberow) | Dzięciołowo (Dimkuhlen) | Giżałki (Gissolk | 1937–1945: Eichkamp) | Głuszyna (Dowenheide) | Kościanka (Hansfelde) | Krosinko (Klein Krössin) | Liśnica (Augustenhof) | Modrolas (Mandelatz) | Nowe Dębno (Neudamen) | Osówko (Wutzow) | Podborsko (Kiefheide) | Radzewo (Louisenhof) | Rozłazino (Heinrichshain) | Rudno (Rauden) | Skarzewice (Rosalienhof) | Sławomierz (Karlshof) | Słonino (Schlennin) | Solno | Trzebiec (Neuhof) | Tychówko | Ujazd (Wilhelmshöhe) | Wełdkówko (Klein Voldekow) | Wełdkowo (Groß Voldekow) | Zastawa (Muttriner Mühle) und Żukówek (Petersdorf)
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