Schockindex

Schockindex

Der Schockindex ist der Quotient aus Pulsfrequenz (Schläge pro Minute) und systolischem Druck (gemessen im mmHg). Er soll bei einem Schockpatienten als orientierender Parameter zur Beurteilung der Kreislaufsituation dienen. Eine zuverlässige Beurteilung eines Patienten erlaubt der Schockindex indes nicht, er wird als obsolet angesehen. Er ist in der Praxis jedoch immer noch verbreitet und als Begriff geläufig.

Berechnung

Der Schockindex ist der Quotient von Herzfrequenz und systolischem Blutdruck des Patienten: \mathrm\frac{Herzfrequenz}{RR_{syst}}.

Die Dimensionseinheit des Schockindex ist gemäß seiner Berechnungsart \mathrm\frac{1}{(mmHg*min)}, in der Praxis ist er jedoch meistens dimensionslos angegeben.

Der Schockindex beim Gesunden liegt üblicherweise zwischen 0,4 und 0,7: Bei einem Puls von 70/min und einem Blutdruck von 140/80 mmHg beträgt der berechnete Quotient 70/140 = 0,5. Ein Schock soll durch einen Quotienten größer als 1 diagnostiziert werden, etwa bei einem Puls von 140/min (Tachykardie) und einem Blutdruck von 80/50 mmHg (Hypotension): Schockindex = 140/80 = 1,75.

Bewertung

Ein Blutverlust kann nur unzureichend durch die genutzten Parameter beurteilt werden, da in der Regel ein Volumenverlust bis etwa 30 % durch die Aktivierung des sympathischen Nervensystems kompensiert und der Blutverlust unterschätzt wird.[1] Auch kann initial ein verlangsamter Herzschlag (Bradykardie) auftreten, der den Schockindex normal erscheinen lässt. [2][3] Der Schockindex ist daher seit einigen Jahren obsolet.

Einzelnachweise

  1. Nolan J: Fluid resuscitation for the trauma patient. Resuscitation. 2001 Jan;48(1):57-69. PMID 11162883
  2. Mackway-Jones K, Foëx BA, Kirkman E, Little RA: Modification of the cardiovascular response to hemorrhage by somatic afferent nerve stimulation with special reference to gut and skeletal muscle blood flow. J Trauma. 1999 Sep;47(3):481-5. PMID 10498301
  3. Riddez L, Hahn RG, Brismar B, Strandberg A, Svensén C, Hedenstierna G: Central and regional hemodynamics during acute hypovolemia and volume substitution in volunteers. Crit Care Med. 1997 Apr;25(4):635-40. PMID 9142028
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