- Schossen
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Unter Schossen versteht man die Streckung der Pflanzentriebe und Ausbildung von Blütenständen und damit den Übergang der Pflanze von der vegetativen in die generative Phase. Schossen ist bei vielen Pflanzenarten die Voraussetzung für die Blüte, Befruchtung und Samenbildung. Bei der Produktion von Futter- und Nahrungspflanzen wie Futterrüben, Zuckerrüben und Gartensalat ist das Schossen unerwünscht, da bei diesen Pflanzen nicht die Samen, sondern bei Rüben der unterirdische Teil der Pflanze und beim Salat die Blätter genutzt werden.
- Schossauslöser Temperatur:
Einige Pflanzenarten schossen nur, wenn sie vorübergehend niedrigen Temperaturen ausgesetzt sind. Wichtig ist dies in der Landwirtschaft bei der Wahl des Aussaatszeitpunktes von Nutzpflanzen. Wintergetreide muss demzufolge bereits vor dem Winter ausgesät werden, damit eine ausreichende Vernalisation möglich ist. Nur dann schossen die Pflanzen nach der Vegetationsruhe im nächsten Frühjahr und bilden die erwünschten Samen (Körner). Samen und Pflanzen können aber auch künstlich vernalisiert werden.
Futterrübe und Zuckerrübe sind zweijährige Pflanzen, sie schossen normalerweise erst im zweiten Jahr nach der Aussaat. Durch ungünstige Witterungsbedingungen nach der Aussaat (Spätfrost, niedrige Bodentemperaturen) kann bei einzelnen Pflanzen ein unerwünschtes Schossen im Jahr der Aussaat auftreten. Diese Pflanzen bezeichnet man als „Schosser“; sie sind bei Ernte und Verarbeitung sehr nachteilig.
- Schossauslöser Tageslänge:
Das Schossen von Gartensalat wird durch die sommerliche Tageslänge ausgelöst. Kopfsalat ist eine Langtagspflanze, die bei einer Belichtung von mehr als 12 Stunden pro Tag schosst und Samenstände bildet. Verhindern lässt sich dieses Schossen durch das zeitweise Abdecken der Salat-Kulturen mit lichtundurchlässigen Materialien oder durch Verdunklung in Gewächshäusern.
- Künstliche Schossauslösung:
In der Pflanzenzüchtung wird das Schossen gelegentlich „künstlich“ erzeugt, indem die Pflanzen über einen bestimmten Zeitraum niedrigen Temperaturen oder künstlichem Licht ausgesetzt werden. Durch solche Maßnahmen kann die Forschungsarbeit unabhängig von der Jahreszeit durchgeführt werden.
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