Schtschenja

Schtschenja

Daniel Wassiljewitsch Schtschenja (russisch Даниил Васильевич Щеня; † 1519) war ein Fürst aus dem litauischen Haus Gediminas. Als Wojewode und Feldherr des Großfürstentums Moskau machte er während der Herrschaft Iwans III. und Wassilis III. im russischen Heer Karriere.

Leben

Daniel Wassiljewitsch entstammte als Sohn des Wassili Jurjewitsch († 1450) dem litauischen Fürstengeschlecht der Gediminiden. Sein Großvater im Mannesstamm, der litauische Prinz Juri, verließ das heimische Litauen, fand in Moskau eine neue Heimat und heiratete Maria, die Tochter des Moskauer Großfürsten Wassili I. Als Enkel des Litauers war er nicht nur mittelbar mit dem Moskauer Großfürstengeschlecht verwandt, sondern auch der Onkel des russischen Feldherren Michail Bulgakow-Galitzin, dessen Vater Iwan Wassiljewitsch Bulgakow[1] Daniels leiblicher Bruder war.

Daniel war ein geachteter russischer Feldherr und nahm an vielen Feldzügen des Moskauer Staates gegen die Nachbarstaaten teil. Einer seiner ersten Feldzüge führte ihn gegen den Freistaat Wjatka, dessen kosakische Bevölkerung häufig Raubzüge gegen den Moskauer Staat durchführte. Nach der Eroberung des Freistaats 1489[2] deportierte man die Einwohner ins Innere des Großfürstentums Moskau. Daniel beteiligte sich, während des Moskowitisch-Litauischen Krieges 1492−1494, an Razzien im russisch-litauischen Grenzland, das er verheeren ließ. 1493 nahm er die unter litauischer Herrschaft stehende Stadt Wjasma ein und brachte die lokalen Rurikiden-Fürsten nach Moskau. Im Feldzug gegen Schweden 1495−1497 verwüstete er das schwedische Finnland. 1500, im Moskowitisch-Litauischen Krieg 1500−1503, besiegte er den litauischen Hetman, Konstanty Ostrogski, in der Schlacht an der Wedroscha beinahe vernichtend und nahm den litauischen Oberbefehlshaber in Haft. Seinen nächsten Auftrag führte er gegen den Deutschen Orden in Livland aus, wurde allerdings durch Landmeister Wolter von Plettenberg, den Verbündeten des litauischen Großfürsten Alexander, am 26. August 1501 in der Schlacht bei Isborsk geschlagen. 1502 unternahm er einen zweiten Feldzug gegen Livland, wurde jedoch in der Schlacht am Smolinasee am 13. September erneut besiegt.

Diese Niederlagen minderten nicht die Gunst des Moskauer Großfürsten, da er in das Amt des zweiten Wojewoden von Moskau berufen wurde.

Während des Moskowitisch-Litauischen Krieges 1507−1508 belagerte er erfolglos die litauische Festung Orscha. Im selben Jahr wurde er erster Wojewode von Moskau. Seine militärische Karriere krönte er im Moskowitisch-Litauischen Krieg 1512−1522 durch die Eroberung von Smolensk.

Daniel Wassiljewitsch Schtschenja verstarb um 1519 ohne Nachkommen zu hinterlassen.

Bemerkungen und Einzelnachweise

  1. auch kurz Iwan Bulgak
  2. Bibliographisches Institut Leipzig: Weltgeschichte, S. 505

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