- Schuhpolitur
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Wichse oder Schuhwichse war bis Ende des 19. Jahrhunderts das übliche Pflegemittel für Lederschuhe und wurde dann von der Schuhcreme (Hartwachscreme) abgelöst. Im allgemeinsprachlichen Bereich wurde Wichse auch für wachsartige Putzmittel verwendet, die eine Oberfläche glänzen, und mit Schuhwichse wird heutzutage auch umgangssprachlich Schuhcreme bezeichnet.
Schuhwichse besteht aus einer Mischung von Fetten (Öl, Talg, Wachs, Harz) mit Ruß. Es erhält Leder geschmeidig und wasserdicht und hat um so mehr Glanz, je reicher sie an Harz und Wachs ist. Doch haftet sie auch dementsprechend weniger am Leder.
Seifige Wichsen (Seife, Leim, Gummi, Zucker) geben matten Glanz und nehmen weniger Staub an als die fetten Wichsen. Im Gebrauch stehen sie letzteren nach, sind aber immer noch besser als die wässrigen Wichsen (Zucker, Gummi, Eiweiß), welche schönen Glanz liefern und sich leicht abputzen lassen, wenn sie staubig geworden sind. Diese Wichsen halten aber das Wasser nicht ab und machen das Leder spröde. Die englischen Glanzwichsen enthalten Gummi, Baumöl und Beinschwarz (ein Gemisch aus Sirup, Knochenkohle und Schwefelsäure; Letztere schließt die Knochenkohle auf und verteilt den Farbstoff sehr fein). Doch ist große Vorsicht bei der Anwendung dieser Wichsen nötig, wenn das Leder nicht leiden soll.
Andere Begriffsverwendungen
- Bohnern (Wichsen von Zimmerböden)
- Bartwichse
- Im vulgären Sprachgebrauch ist „Wichse“ ein Synonym für Sperma.
Weblinks
Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text („public domain“) aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn Du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen.
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