Schwedische Fußballmeisterschaft

Schwedische Fußballmeisterschaft
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Die Fotbollsallsvenskan ist die höchste Fußball-Liga in Schweden und besteht aus 16 Mannschaften. Die Saison beginnt im April und dauert bis November. Sie löste 1925 als landesweite Liga die Svenska Mästerskapet ab, in der im Pokalmodus der Landesmeister ermittelt wurde.

Inhaltsverzeichnis

Modus

Die 16 Mannschaften treffen im Verlauf der Saison zweimal auf jede andere Mannschaft. Der Tabellenführer nach dem abschließenden 30. Spieltag ist schwedischer Meister und erhält den Lennart-Johansson-Pokal. Er ist im folgenden Sommer in der Qualifikation zur UEFA Champions League spielberechtigt. Der Tabellenzweite erreicht die Qualifikation für den UEFA-Pokal, der dritte den UEFA Intertoto Cup. Die ersten vier Mannschaften nehmen an der Royal League teil.

Normalerweise steigen am Ende der Spielzeit die beiden Tabellenletzten direkt in die Superettan ab, während der Drittletzte in einer Relegationsrunde in Hin- und Rückspiel auf den Tabellendritten der zweiten Liga um den Klassenerhalt spielt. Durch die Aufstockung der Liga auf 16 Mannschaften nach der Spielzeit 2007 stieg nach der Saison 2007 nur der Tabellenletzte ab.

Endstand der Saison 2008

Die Meisterschaft 2008 gewann Kalmar FF.

Abschlusstabelle

Klub Pkt
1 Kalmar FF 64
2. IF Elfsborg 63
3. IFK Göteborg 54
4. Helsingborgs IF 54
5. AIK Solna 45
6. Malmö FF 44
7. Örebro SK 42
8. Halmstads BK 41
9. Hammarby IF 41
10. Trelleborgs FF 40
11. GAIS Göteborg 38
12. Djurgårdens IF 36
13. Gefle IF 28
14. Ljungskile SK 24
15. GIF Sundsvall 22
16. IFK Norrköping 20

Mannschaften 2009

In der Saison 2009 spielen folgende Mannschaften in der Allsvenskan:


Geschichte

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Vor 1925 existierte keine landesweite Liga in Schweden. Die schwedische Meisterschaft wurde daher im Pokalmodus ausgerichtet. Zunächsten wurden in vier regionalen Meisterschaften, Östsvenskan (Ostschweden), Mellansvenskan (Mittelschweden), Västsvenskan (Westschweden) und Uppsvenskan (Nordschweden), die regionalen Meister ausgespielt. Diese spielten dann um den schwedischen Meistertitel, wobei das Endspiel (mit drei Ausnahmen) immer in Göteborg oder Stockholm stattfand. Die vier Meisterschaften wurden 1925 zur Fotbollsallsvenskan vereinigt, wobei Allsvenskan „Die Gesamtschwedische“ bedeutet. Bis 1987 war die Liga auch gleichbedeutend mit der Division 1.

1948 - 1958: Die Goldene Ära

Eine erste Blütephase erlebte die Allsvenskan nach dem Zweiten Weltkrieg. Da Schweden nicht vom Krieg betroffen gewesen war, konnte die schwedische Nationalmannschaft davon profitieren, und der Gewinn der Goldmedaille bei den Olympischen Spielen 1948 sowie die Silbermedaille bei der Fußball-WM 1958 markierten 10 Jahre, in denen der schwedische Fußball Weltklassespieler hervorbrachte. National dominierend war in dieser Phase der IFK Norrköping und Malmö FF. 1959 konnte die Allsvenskan auch einen neuen Zuschauerrekord verbuchen: 12 000 pro Spiel.

1958 - 1971: zwischen Amateurismus und Professionalismus

Die Silbermedaille während der WM 1958 markierte zugleich auch das Ende der sehr erfolgreichen Nachkriegszeit der schwedischen Nationalmannschaft. Der Erfolg wirkte sich stimulierend auf die Allsvenskan aus, da 1959 ein neuer Zuschaurrekord aufgestellt wurde, 13 369 Zuschauer pro Spiel.[1] 1959 ging die Allsvenskan auch über zu dem bis heute gültigen Schema, in dem nach dem Kalenderjahr gespielt wird. Grund waren vor allem die Klimatischen Gegebenheiten Schwedens.

Zu beginn der 60er Jahre dominierte noch der IFK Norrköping den schwedischen Fußball, doch der Titel 1963 sollte gleichzeitig auch der letzte für beinahe 30 Jahre sein. Danach verschob sich das Gewicht zugunsten der Vereinen aus den drei Großtädten (Stockholm, Göteborg, Malmö), alle Meister von 1964 bis 1971 kamen aus diesen Großstädten. Die 60er konnten jedoch auch mit einer kleinen Überraschung aufwarten: der 1968 in die Allsvenskan aufgestiegene Östers IF wurde auf Anhieb Meister.

International spielte der schwedische Fußball in den 60er Jahren keine größere Rolle. Während andere Fußballligen längst mit der Professionalisierung und der Kommerzialisierung begonnen hatten, galt in Schweden bis 1967 das Amateurstatut. Die Einführung des Europapokals der Landesmeister hatte zudem eine Bühne geschaffen, in der sich die besten Mannschaften messen konnten, gleichzeitig wurden diese Spiele aber auch zu einer großen Einnahmenquelle für die Vereine. Das Ausbleiben von Erfolgen für schwedische Vereine ließ somit die Allsvenskan ins Hintertreffen geraten.

1972 - 1981: Åtvid und Öster

Eine nächste Glanzperiode wurde durch den kleinen Ort Åtvidaberg (südlich von Linköping) eingeleitet. In der kleinen Stadt mit 10 000 Einwohnern war das Unternehmen „Facit“ groß geworden, und Stadt und Unternehmen lebten hier quasi in einer Symbiose. Dadurch erlebte auch der Fußballverein Åtvidabergs FF einen Aufschwung. Der gesamte Verein wurde patriarchalisch geführt und konnte durch die finanziellen Mittel Facits Spieler aus nahegelegenen Städten abwerben, zum Beispiel bediente sich der Verein regelmäßig bei Degerfors IF. Das alles resultierte in zwei Meisterschaften (1972, 1973) und begeisternden Europapokalspielen, unter anderem gegen Bayern München und Chelsea, in denen ÅFF nur ganz knapp ausschied. Einen zusätzlichen Schub erhielt die Allsvenskan durch die Fußball-WM 1974, in der Schweden überdurchschnittlich erfolgreich war. Einen ähnlichen Höhenflug wie Åtvidaberg erlebte der Verein Östers IF aus Växjö ein paar Jahre später. Zwischen 1978 und 1981 wurde Öster dreimal Meister. Das resultierte aber anders als im Falle von ÅFF nicht in Europapokalerfolgen, im Gegenteil schied Öster oft gegen schwache Mannschaften früh aus. Der erfolgreichste Verein während dieser Periode war aber ohne Zweifel Malmö FF. „Di blåe“ gewannen nicht nur fünfmal die Allsvenskan, sondern konnten 1979 sogar bis ins Finale des Europacups vorstoßen, wo sie knapp mit 1:0 gegen Nottingham Forest verloren. Der Grund dafür lag in einem neuen Spielsystem, das die Engländer Roy Hodgson und Bob Houghton nach Schweden exportiert hatten: ein defensiver und spielzerstörender Fußball, der zwar unattraktiv, aber dafür sehr effektiv gegen stärkere Mannschaften eingesetzt werden konnte.

1982 - 1992: Versuch neuer Wege

Die 80er Jahre wurden im großen und ganzen vom IFK Göteborg bestimmt, der nicht nur die Meisterschaften 1982, 1983, 1984 und 1987 gewann, sondern auch zweimal den UEFA-Cup (1982, 1987). Damit ist der IFK der einzige schwedische Verein, der einen internationalen Erfolg vorweisen kann.

Seit 1982 versuchte sich die Allsvenskan auch an einem, Play-off-system. Bis 1990 wurde der Meister nach einer einfachen hin- und Rückrunde in Halbfinale und Finale ermittelt.[1] Vermutlich wollte man damit neue Geldquellen erschließen um zu den großen Ligen in Europa aufschließen zu können. Es zeigte sich jedoch spätestens seit 1986, dass die Zuschauerzahlen sogar rückläufig waren: im Schnitt sahen nur noch gut 4 000 Zuschauer ein Spiel der Allsvenskan.[2]

1991 und 1992 versuchte die Fußball-Liga sich daher an einem anderen Konzept: nach einfacher Hin- und Rückrunde gingen die besten sechs Mannschaften in die sogenannte "Meisterrunde", in der der Meister in einfacher Hin- und Rückrunde ermittelt wurde.

1993 ging man wieder zurück zu dem altbewährten Konzept mit 14 Mannschaften, die in einer einfachen Hin- und Rückrunde den Mesiter ermitteln.


1993 - 2000: das Bosman-Urteil und die Folgen

War der Erfolg von Göteborg in den 80ern bereits unübersehbar, so schlug dies in den 90er Jahren in eine totale Dominanz um: Von 1993 bis 1996 gewann der IFK alle Meisterschaften. Diese nationalen Triumphe ermöglichten gleichzeitig auch stärkere professionelle Strukturen im Verein. In der Champions League erreichte der IFK 1994/95 das Viertelfinale und musste sich knapp gegen Bayern München geschlagen geben (0:0, 2:2). Fehlinvestitionen und die Verpflichtung von Spielern mit zu hohen Gehältern leerten die Kasse des IFK Göteborg allerdgins zunehmend. Um alles zu refinanzieren, wären neue Erfolge nötig gewesen. Als die Erfolge aber ausblieben, verlor der Verein damit seine Vormachtstellung im schwedischen Fußball. Der Meistertitel 1996 sollte der letzte für die nächsten elf Jahre bleiben.

Hofften viele zeitgenössische Beobachter, dass IFK Göteborgs Erfolg in der Champions League der Beginn einer neuen schwedischen Ära sei, wurden sie schnell von der Realität eingeholt: Der Beitritt Schwedens zur EU und das Bosmanurteil im Jahr 1995 öffnete den Spielermarkt für ausländische Großvereine, die nun mehr denn je auf der Suche nach Talenten auch die schwedischen Ligen abklapperten. Diese stärkere Konkurrenz in Kombination mit der eher schwach entwickelten Professionalität in Schweden leitete eine Phase des Niedergangs im schwedischen Fußballs ein.

Der immer stärker werdenden Konkurrenz versuchte die Allsvenskan durch den Import von billigen jugoslawischen und brasilianischen Spielern zu begegnen. Viele dieser Importe entwickelten sich auch schnell zu nationalen Größen, konnten jedoch insgesamt das spielerische Niveau des schwedischen Fußballs nicht entscheidend verbessern.

Diese beiden Entwicklungen führten letztlich dazu, dass die schwedische Liga immer mehr Spielklasse verlor und damit der Abstand zu den großen europäischen Vereinen immer größer wurde.

2001 - 2009: Professionalisierung und Kommerzialisierung

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Die 2000er Jahre wurden daher folgerichtig geprägt von den händeringenden Versuchen, zumindest mit den Ligen im Maßstab Schwedens (z.B. Norwegen oder Österreich) mithalten zu können. Das bedeutete natürlich in erster Linie eine stärkere Kommerzialisierung der Allsvenskan und damit einhergehend auch einen Anstieg der Spielergehälter. Ein Artikel im angesehenen "Sportbladet" berichtete im Mai 2008, dass ein Spieler im Durchschnitt 60 000 kr (ca. 6000 Euro) pro Monat verdient. Das klingt wenig wenn man mit den Gehältern der Bundesliga-Profis vergleicht. Es darf jedoch nicht vergessen werden, dass noch 2000 ein Spieler in der Allsvenskan etwa 40 000 kr (ca 4 000 Euro) verdient hat.[3]

Wie lässt sich der immer weiter steigende Strom von Geld in die Allsvenskan erklären?

Erstens wird die Medienpräsenz der Allsvenskan immer stärker. Inzwischen werden alle Spiele live gesendet (via Pay per view), und ein schwedischer Erstligist bekommt ca 900 000 Euro Fernsehgeld pro Jahr. Im internationalen Vergleich sind das natürlich „Peanuts“, aber für Schweden mit seiner geringen Sponsorenkraft und Einwohnerzahl sind das große Summen.

Zweitens geht der Trend immer mehr zum Bau neuer, vereinseigener, Stadien. Dass man so sehr auf eigene Stadien setzt hängt auch damit zusammen, dass sich die Zuschauerzahlen seit 2000 auf einem relativ hohen Niveau von ca 10 000 Zuschauern pro Spiel stabilisiert haben. Einzig die Saison 2008 fällt mit ca 8 000 Zuschauern etwas ab, was sicherlich auf den Meistertitel der kleinen Stadt Kalmar zurückgeführt werden kann.[4]

Bestes Beispiel für diese Entwicklung ist der Klub Elfsborgs IF, der in Borås (westlich von Jönköping) beheimatet ist und im Jahr 2006 seine neue „Borås Arena“ fertig stellte. Ergebnis dieses Stadionneubaus war, dass sich die Einnahmen des Vereins verdreifachten. Dies zeigt auch, dass in Schweden die Zuschauereinnahmen eine sehr viel größere Rolle spielen als in den großen Ligen Europas.

Drittens wurde die Allsvenskan 2008 um zwei Vereine erweitert, nunmehr spielen 16 Mannschaften in der höchsten Liga, d.h. dass die Zuschauereinnahmen grösser werden und gleichzeitig auch mehr Spiele an das Fernsehen verkauft werden können.

All das hat dazu geführt, dass die Allsvenskan 2007 erstmalig über 100 000 000 Euro umsetzte. Da die Gehälter, wie oben angesprochen, gleichzeitig stark angestiegen sind ist also der grösste Teil der zusätzlichen Einnahmen direkt in die Taschen der Spieler geflossen. Dabei wird kritisiert, dass es strategisch besser gewesen wäre, in die Jugendarbeit zu investieren.[5]

Diese Entwicklungen stimmen manche Beobachter nachdenklich, da Kenner der schwedischen Fußballszene überzeugt sind, dass die Allsvenskan in den 1990er Jahren ein deutlich besseres spielerisches Niveau hatte. Einfacher ausgedrückt: Heutzutage wird besser gezahlt und schlechterer Fußball geboten.

Gleichzeitig wurde und wird die Diskussion geführt, welche Art von Liga man anstreben will. Hierbei wurde vor allem der Vergleich mit dem Nachbarland Norwegen geführt, wo Rosenborg Trondheim auch in Europa den Spitzenklubs Paroli bieten kann, aber gleichzeitig die norwegische „Tippeligan“ 13-mal in Folge gewonnen hatte. Schweden kann seinerseits mit einer spannenderen Meisterschaft aufwarten. Aber die schwedischen Meister schweiden auch regelmäßig früh in der Qualifikation zur Champions League aus. Als Beispiel für die internationale Schwäche des schwedischen Fußballs wurde in den Medien oft die 0:4 Niederlage von Malmö FF gegen den schweizerischen Meister FC Thun 2004 herangezogen.

Wohin geht der Weg in Zukunft? Die Kenner des schwedischen Fuballs sind sich darüber nicht im Klaren. Klar ist, dass die augenblickliche Finanzkrise auch den schwedischen Fußball hart trifft. Der Vorsitzende der Vereinigung „Schwedischer Spitzenfußball“ Bo Johansson formuliert das so: geringere Sponsoreneinnahmen, geringere Zuschauereinnahmen, geringere Vermarktungsmöglichkeiten. Eine Untersuchung zeigt, dass fast alle Klubs im letzten Jahr Verlust gemacht haben, Einzig Meister Kalmar FF konnte einen Gewinn von 1,5 Millionen Euro verbuchen.[6]

Fest steht jedoch, dass die Finanziellen Möglichkeiten der Allsvenskan auch in Zukunft weiter anwachsen werden. Ob daraus eine Vormachtstellung für bestimmte Vereine entstehen wird, wird sich zeigen. International wird die Allsvenskan sich jedoch auch in Zukunft mit den hinteren Plätzen begnügen müssen. Ein einfacher Vergleich mit der Bundesliga zeigt, dass in Deutschland alleine die TV-Gelder etwa 500 Millionen betragen. Dazu kommen dann nach Sponsoreneinnahmen und Zuschauereinnahmen. Die Allsvenskan hat jedoch insgesamt (also alles zusammengerechnet) gerade einmal 100 Millionen Euro Einnahmen. Damit wird schnell klar, dass der Finanzielle Abstand zu den großen Ligen im Prinzip uneinholbar ist und in Zukunft wohl auch bleiben wird.


Schwedische Meister in der Allsvenskan

Meister nach Spielzeit

Rekordmeister der Allsvenskan

Legende

  • 11925 bis 1930 wurde der schwedische Meistertitel nicht ausgespielt.
  • 2Nach der Spielzeit 1957/1958 wurde der Spielrhythmus dem Kalenderjahr angepasst.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. [1]
  2. [2]
  3. [3]
  4. [4]
  5. [5]
  6. [6]

Weblinks


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