Schweiz beim Eurovision Song Contest

Schweiz beim Eurovision Song Contest

Dieser Artikel befasst sich mit der Geschichte der Schweiz als Teilnehmerin am Eurovision Song Contest.

Inhaltsverzeichnis

Liste der Beiträge

  • Siege sind grün, letzte Plätze dunkelrot und Jahre ohne Finalteilnahme hellrot gekennzeichnet.
Jahr Interpret Titel
(Musik / Text)
Übersetzung Platz Punkte Charts
(CH)[1]
1956 Lys Assia Refrain
(Géo Voumard / Émile Gardaz)
Refrain 01 / 14
1956 Lys Assia Das alte Karussell
(Georg Benz Stahl)
1957 Lys Assia L'enfant que j'étais
(Géo Voumard / Émile Gardaz)
Das Kind, das ich war 08 / 10 5
1958 Lys Assia Giorgio
(Paul Burkhard / Fridolin Tschudi)
02 / 10 24
1959 Christa Williams Irgendwoher
(Lothar Löffler)
04 / 11 14
1960 Anita Traversi Cielo e terra
(Mario Robbiani)
Himmel und Erde 08 / 13 5
1961 Franca di Rienzo Nous aurons demain
(Géo Voumard / Émile Gardaz)
Morgen werden wir haben 03 / 16 16
1962 Jean Philippe Le retour
(Géo Voumard / Émile Gardaz)
Die Rückkehr 10 / 16 2
1963 Esther Ofarim T'en vas pas
(Géo Voumard / Émile Gardaz)
Geh nicht 02 / 16 40
1964 Anita Traversi I miei pensieri
(Giovanni Pelli / Sanzio Chiesa)
Meine Gedanken 13 / 16 0
1965 Yovanna Non, à jamais sans toi
(Bob Calfati / Jean Charles)
Für immer ohne dich 08 / 18 18
1966 Madeleine Pascal Ne vois-tu pas?
(Pierre Brenner / Roland Schweizer)
Siehst du nicht? 06 / 18 12
1967 Géraldine Quel cœur vas-tu briser?
(Daniel Faure / Gérard Gray)
Wessen Herz wirst du nun brechen? 17 / 17 0
1968 Gianni Mascolo Guardando il sole
(Aldo D'Addario / Sanzio Chiesa)
In die Sonne schauend 13 / 17 2
1969 Paola del Medico Bonjour, bonjour
(Henry Mayer / Jack Stark)
05 / 16 13 07
1970 Henri Dès Retour
(Henri Dès)
Rückkehr 04 / 12 8
1971 Peter, Sue & Marc Les illusions de nos vingt ans
(Peter Reber / Maurice Tézé)
Die Illusionen unserer Jugend 12 / 18 78
1972 Veronique Müller C'est la chanson de mon amour
(Véronique Müller / Catherine Desage)
Das ist das Lied meiner Liebe 08 / 18 88
1973 Patrick Juvet Je vais me marier, Marie
(Patrick Juvet / Pierre Delanoë)
Ich heirate, Marie 12 / 17 79
1974 Piera Martell Mein Ruf nach dir
(Pepe Ederer)
14 / 17 3
1975 Simone Drexel Mikado
(Simone Drexel)
06 / 19 77 02
1976 Peter, Sue & Marc Djambo, Djambo
(Peter Reber)
Djambo, Djambo
(Name eines Clowns)
04 / 18 91 06
1977 Pepe Lienhard Band Swiss Lady
(Peter Reber)
06 / 18 71 01
1978 Carole Vinci Vivre
(Alain Morisod / Pierre Alain)
Leben 09 / 20 65
1979 Peter, Sue & Marc, Pfuri Gorps & Kniri Trödler & Co.
(Peter Reber)
10 / 19 60
1980 Paola Cinéma
(Peter Reber / Peter Reber, Véronique Müller)
Kino 04 / 19 104 07
1981 Peter, Sue & Marc Io senza te
(Peter Reber / Peter Reber, Nella Martinetti)
Ich ohne dich 04 / 20 121 05
1982 Arlette Zola Amour on t'aime
(Alain Morisod / Pierre Alain)
Liebe, wir lieben dich 03 / 18 97
1983 Mariella Farré Io così non ci sto
(Thomas Gonzenbach, Remo Kessler / Nella Martinetti)
Ich mag es so nicht 15 / 20 28 12
1984 Rainy Day Welche Farbe hat der Sonnenschein?
(Günter Loose)
16 / 19 30
1985 Mariella Farré & Pino Gasparini Piano, piano
(Anita Kerr / Trudi Müller-Bosshard)
12 / 19 39
1986 Daniela Simons Pas pour moi
(Atilla Şereftuğ / Nella Martinetti)
Nicht für mich 02 / 20 140
1987 Carol Rich Moitié, moitié
(Jean-Jacques Egli)
Halb-halb 17 / 22 26
1988 Céline Dion Ne partez pas pour moi
(Atilla Şereftuğ / Nella Martinetti)
Geht nicht ohne mich 01 / 21 137 11
1989 Furbaz Viver senza tei
(Marie Louise Werth)
Ohne dich leben 13 / 22 47 23
1990 Egon Egemann Musik klingt in die Welt hinaus
(Cornelia Lackner)
11 / 22 51
1991 Sandra Simó Canzone per te
(Renato Mascetti)
Lied für dich 05 / 22 118
1992 Daisy Auvray Mister Music Man
(Gordon Dent)
Mister Music Man 15 / 23 32
1993 Annie Cotton Moi, tout simplement
(Christophe Duc / Jean-Jacques Egli)
Ganz einfach ich 03 / 25 148
1994 Duilio Sto pregando
(Giuseppe Scaramello)
Ich bete 19 / 25 15
1995 Nicht qualifiziert
1996 Kathy Leander Mon cœur l'aime
(Régis Mounir)
Mein Herz liebt ihn 16 / 23 22
1997 Barbara Berta Dentro di me
(Barbara Berta)
In mir drin 22 / 25 5
1998 Gunvor Guggisberg Lass' ihn
(Gunvor, Egon Egemann)
25 / 25 0
1999 Nicht qualifiziert
2000 Jane Bogaert La vita cos'è
(Brigitte Schöb, Bernie Staub / Thomas Marin)
Was ist das Leben? 20 / 24 14 98
2001 Nicht qualifiziert
2002 Francine Jordi Dans le jardin de mon âme
(Francine Jordi)
Im Garten meiner Seele 22 / 24 15 49
2003 Nicht qualifiziert
2004 Piero Esteriore & The MusicStars Celebrate!
(Greg Manning)
Feiert! 22 / 22
(SF)
0 11
2005 Vanilla Ninja Cool Vibes
(David Brandes, Jane Tempest / John O'Flynn)
Cool vibes
(Name eines Tigers)
08 / 24 128 17
2006 six4one If we all give a little
(Ralph Siegel / Bernd Meinunger)
Wenn wir alle ein bisschen geben 17 / 24 30 86 1
2007 DJ Bobo Vampires are alive
(DJ BoBo, Axel Breitung)
Vampire leben 20 / 28
(SF)
40 03
2008 Paolo Meneguzzi Era stupendo
(Pablo Meneguzzo / Vincenzo Incenzo)
Es war wunderbar 13 / 19
(SF)
47
2009 Lovebugs The Highest Heights
(Florian Senn, Thomas Rechberger, Adrian Sieber)
Die höchsten Höhen
1 Als Teil des gemeinsam produzierten Albums; als Single wurde der Titel nicht veröffentlicht.

Regelmässigkeit der Teilnahme

Die Schweiz nahm 1956 an der ersten Ausgabe des Eurovision Song Contest und von da an regelmässig teil. Der Alpenstaat hat bisher nie freiwillig auf eine Teilnahme verzichtet, musste aber 1995, 1999, 2001 und 2003 wegen schlechter Vorjahresplatzierungen aussetzen. Bis 1994 war die Schweiz zusammen mit Deutschland das einzige Land, das an allen bis dahin ausgestrahlten Wettbewerben teilgenommen hatte.

Erfolge im Wettbewerb

Die Schweiz konnte 1956 mit Lys Assia und Refrain die erste Ausgabe des Wettbewerbs in Lugano gewinnen. 1988, 32 Jahre später, erzielte Céline Dion mit Ne partez pas sans moi den zweiten und bisher letzten Sieg. Zudem kam die Schweiz dreimal auf den zweiten, dreimal auf den dritten, fünf Mal auf den vierten und zweimal auf den fünften Platz. Auf der anderen Seite kam das Land aber auch - das Halbfinale von 2004 eingeschlossen - fünf Mal auf den letzten Platz, davon vier Mal mit null Punkten. Eine besonders schwache Phase hatte die Schweiz zwischen 1994 und 2004, als es kein einziger Beitrag in die vordere Tabellenhälfte schaffte. Insgesamt endeten 23 der 47 Teilnahmen, also ziemlich genau die Hälfte, in der vorderen Tabellenhälfte, womit die Schweiz zu den durchschnittlich erfolgreichen Ländern beim Wettbewerb gehört.

Nationale Vorentscheide[2]

Einige Schweizer Beiträge wurden intern vom Schweizer Fernsehen ausgewählt, und zwar in den Jahren 1969 bis 1971, 1980, 1994 bis 1997 sowie 2005 bis 2007. In allen anderen Jahren fand ein nationaler Vorentscheid statt, wobei das Auswahlverfahren wechselte:

1956 bis 1962

1956 bis 1960 nahmen jeweils drei Sänger am Vorentscheid teil und stellten insgesamt 1956 bis 1958 elf Lieder vor; 1959 stellte jeder drei Lieder vor, 1960 jeder vier. 1961 stelltene Sänger insgesamt neun Lieder vor. Die Teilnahmerzahl von 1962 ist nicht bekannt.

1963 bis 1968 und 1972

Zwischen 1963 und 1968 wurden beim Vorentscheid immer drei Lieder vorgestellt, davon je zwei auf Französisch, zwei auf Deutsch und zwei auf Italienisch. Bis 1966 nahmen immer fünf Sänger teil, 1967, 1968 und 1972 je sechs.

1972 bis 1979, 1981

In diesen Jahren fand jeweils ein «klassischer» Vorentscheid mit unterschiedlicher Teilnehmerzahl (zwischen sieben und neun) und unterschiedlicher sprachlicher Zusammensetzung statt. Mittlerweile war es abr üblich, dass jeder Sänger nur ein Lied vorstellte.

1982 bis 1989

1982 bis 1988 gab es beim Vorentscheid immer neun Lieder zur Auswahl, davon je einer auf Rätoromanisch und je drei in zwei der anderen Sprachen sowie zwei in der verbleibenden Sprache. Die Titel wurden nach Sprachen getrennt jeweils im Rahmen im Radio ausgetragener regionaler Vorrunden gewählt. Die Gastgeberrolle wechselte jährlich zwischen der Welschschweiz, der Deutschschweiz und der Italienischen Schweiz. 1989 wurde die Anzahl der Lieder auf zehn erhöht.

1990 bis 1993, 1998 bis 2004

In diesen Jahren fand der Vorentscheid wieder in nicht geregelter sprachlicher Zusammensetzung statt; die Teilnehmerzahl lag zwischen sechs und zwölf.

Sprachen[3]

Verbreitung der Landessprachen in der Schweiz (2000)

Aufgrund der Mehrsprachigkeit ist kein anderes Land in so vielen verschiedenen Sprachen aufgetreten wie die Schweiz. Vor dem Wegfall der Sprachregelung 1999 waren die Beiträge meist auf Deutsch, Französisch oder Italienisch, einmal (1989) auf Rätoromanisch. 1976 wie auch in den letzten Jahren gab zudem englische Beiträge.

Überblick

Sprache Anzahl Jahre
Französisch 22 1956 (2), 1957, 1961, 1962, 1963, 1965, 1966, 1967, 1970, 1971, 1972, 1973, 1978, 1980, 1982, 1986, 1987, 1988, 1992†, 1993, 1996, 2002
Deutsch 12 1956 (1), 1958*, 1959, 1969†, 1974, 1975, 1977†, 1979, 1984, 1985, 1990, 1998
Italienisch 9 1960, 1964, 1968, 1981, 1983, 1991, 1994, 1997, 2000, 2008
Englisch 5 1976, 2004, 2005, 2006, 2007
Rätoromanisch 1 1989
* Obwohl im Beitrag von 1958 viele italienische Wörter enthalten sind, wird der Beitrag in dieser Statistik dem Deutschen zugerechnet: Einerseits folgt der Text der deutschen Syntax; die italienischen Wörter sind nur «eingestreut», andererseits sind die meisten Worte auch international gebräuchlich («Risotto», «Chianti» ...) oder als Zitate eingefügt[4].
†Trotz der französischen bzw. englischen Titelzeilen wurden die Beiträge von 1969, 1977 und 1992 auf Deutsch bzw. Französisch gesungen.

Kommerzielle Erfolge

Viele Schweizer Beiträge waren keine grossen kommerziellen Erfolge, insbesondere auch nicht die beiden Siegertitel: Ne partez pas sans moi kam nur auf Platz 11 in den Singlecharts, Refrain erreichte diese 1956 überhaupt nicht. Insgesamt erreichten nur 15 der 48 Beiträge die Charts, davon sieben die Top10. Kommerziell am erfolgreichsten war 1977 der Beitrag Swiss Lady der Pepe Lienhard Band, der gleichzeitig auch der einzige war, der Platz eins in den Charts erreichte. Amzweiterfolgreichsten war Simone Drexel 1975 mit Mikado, gefolgt von DJ BoBo 2007 mit Vampires are alive.

Ausgerichtete Wettbewerbe

1956 wurde die Schweiz auserkoren, die erste Ausgabe des Eurovision Song Contest auszurichten. Der Wettbewerb fand in Lugano statt. Lohengrin Filipello moderierte die Sendung dem Austragungsort gemäss komplett auf Italienisch. Nach dem zweiten Sieg 1988 fand der Eurovision Song Contest 1989 zum zweiten Mal in der Schweiz statt. Als Austragungsort wurde diesmal Lausanne gewählt. Moderatoren waren Lolita Morena und Jacques Deschenaux, die den Wettbewerb auf Englisch, Französisch, Italienisch und Deutsch moderierten. Die Schweiz stellte mit dieser Ausgabe der Veranstaltung einen Rekord auf, nämlich den der längsten Eröffnungssequenz: Insgesamt dauerte es 20 Minuten, bis der erste Beitrag vorgestellt wurde.

Einzelnachweise

  1. http://hitparade.ch/search.asp?search=Lys+Assia&cat=s
  2. http://www.geocities.com/national_finals/
  3. http://www.diggiloo.net/?ch
  4. http://www.diggiloo.net/?1958ch

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