Schweizerische Südostbahn AG

Schweizerische Südostbahn AG
Schweizerische Südostbahn AG
Logo der SOB
Unternehmensform Aktiengesellschaft
Gründung 2001
Unternehmenssitz St. Gallen, Schweiz
Unternehmensleitung

Georg Hess
(VR-Präsident)
Guido Schoch
(Vorsitzender der Geschäftsleitung, bis 30. August 2009)

Mitarbeiter 468 FTE (Ende 2007)
Umsatz 115,2 Mio. CHF (2007)
Branche Verkehrsunternehmen
Website

www.sob.ch

Die Schweizerische Südostbahn AG (SOB) ist eine normalspurige Eisenbahngesellschaft in der Schweiz mit Sitz in St. Gallen. Sie entstand 2001 aus einer Fusion der ehemaligen Südostbahn und der Bodensee-Toggenburg-Bahn. Die SOB unterhält ein Streckennetz von 111 km Länge.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Neueste Generation SOB-Fahrzeuge: Stadler FLIRT
Voralpen-Express oberhalb von Biberbrugg
Regionalverkehrspendelzug NPZ Typ SBB der SOB

1877 wurde die erste der beiden Vorläuferinnen der Südostbahn gegründet, die Wädenswil-Einsiedeln-Bahn (WE). Bereits 1878 folgte die Zürichsee-Gotthardbahn (ZGB), welche die Bahnstrecke über den gleichzeitig eröffneten Seedamm von Rapperswil errichtete.

Schubdienste sind nicht unüblich: In Biberbrugg abgekuppelter BDe 4/4 trennt sich vom Voralpenexpress, nachdem er den VAE ab Pfäffikon SZ schob

Zwölf Jahre später, am 1. Januar 1890 entstand die Schweizerische Südostbahn mit Sitz in Wädenswil, durch die Fusion der WE und der ZGB. Das Streckennetz umfasste damit neben WädenswilEinsiedeln, auch die isolierte Strecke RapperswilPfäffikon SZ. Im Jahr 1891 wurde die von der ZGB begonnene Verbindung zur Gotthardbahn eröffnet und damit auch die Seedammlinie mit dem Stammnetz der SOB verbunden. Diese Erweiterung des Streckennetzes umfasste die Linien Pfäffikon SZSamstagern und BiberbruggArth-Goldau. Charakteristisch für das SOB-Netz sind die Steigungen von bis zu 52 Promille.

1904 wurde die Bodensee-Toggenburg-Bahn (BT) gegründet. Die BT eröffnete die Strecke RomanshornSt. Gallen St. Fiden und St. Gallen HBLichtensteigWattwil im Jahre 1910. Der Abschnitt Lichtensteig–Wattwil wurde parallel zur bestehenden Strecke der SBB gebaut, welche im selben Jahr die Strecke von Wattwil aus, durch den Rickentunnel nach Uznach verlängerte. Zwei Jahre später eröffnete die BT, die Strecke Ebnat-KappelNesslau-Neu St. Johann und pachtete die bestehende SBB-Strecke Wattwil–Ebnat-Kappel für einen durchgehenden Betrieb.

Voralpen-Express auf dem Seedamm

Durch die verschiedenen Berührungspunkte arbeiteten sowohl die BT als auch die SOB schon früh mit den SBB zusammen. Die durchgehenden Züge von Romanshorn über Rapperswil und Arth-Goldau nach Luzern welche von den drei Gesellschaften gemeinsam betrieben werden, wurden ab 1992 unter dem Namen Voralpen-Express geführt und die Allianz wurde 1998 als einfache Gesellschaft formalisiert.

Rückwirkend auf den 1. Januar 2001 fusionierten die beiden Bahngesellschaften BT und SOB zur neuen SOB mit Sitz in St. Gallen. Dadurch wurden die Besitzverhältnisse neu verteilt – die heutige SOB gehört zu 36% dem Bund, zu 19% dem Kanton St. Gallen, zu 14% diversen Gemeinden und Bezirken, zu 12% den Kantonen Schwyz, Zürich, Thurgau und Appenzell-Ausserrhoden, während sich die restlichen 19% bei Privaten im Streubesitz befinden.

Streckennetz heute

Seit der Fusion und der Netzbereinigung verfügt die Südostbahn über folgende Strecken (Infrastrukturkonzession):

  • Romanshorn – St. Gallen St. Fiden (19.1 km)
  • St. Gallen – Wattwil – Nesslau-Neu St. Johann (44.5 km)
  • Rapperswil – Pfäffikon SZ (Seedamm) (4 km)
  • Pfäffikon SZ – Arth-Goldau (34.6 km, davon 6.1 km gemeinsam mit Wädenswil–Einsiedeln))
  • Wädenswil – Einsiedeln (16.7 km)

Die Bahnhöfe Romanshorn und Pfäffikon SZ sowie die Streckenabschnitte St. Gallen St. Fiden bis St. Gallen, Wattwil (exklusive) bis Rapperswil und Arth-Goldau bis Luzern gehören den SBB und dürfen aufgrund der gesetzlichen Bestimmungen von der SOB im Netzzugang befahren werden. Der fahrplanmässige Verkehr wird zwischen den beiden Bahnen und mit der SBB-Tochter Thurbo hingegen grösstenteils auf vertraglicher Basis geregelt, das heisst zwischen Wattwil und Rapperswil sind alle Züge rechtlich gesehen SBB-Züge, werden aber teilweise von der SOB mit ihrem Personal und Material geführt. Umgekehrt fahren z.B. die Thurbo-GTW nach Herisau formell als SOB-Züge. Die SOB-Strecke über den Seedamm wird dagegen von SBB-Zügen im Netzzugang befahren – die SOB-Station Hurden wird tagsüber sogar ausschliesslich von den SBB (S5) bedient.

Auf der Strecke Wil SG – Wattwil – Nesslau-Neu St. Johann verkehren SOB-Kompositionen. Für die werktags verkehrenden Berufspendlerzüge Einsiedeln – Wädenswil – Zürich Altstetten ("Gipfeli-Express"), für die die SBB die Konzession hat, stellt die SOB Lok, Lokführer und (bis Dezember 2008) den Buffetwagen.

Bis 2006 gehörte auf der doppelspurigen Strecke Lichtensteig–Wattwil (2.5 km) ein Gleis der SOB, das andere der SBB. Zudem wurde das Teilstück Wattwil – Ebnat-Kappel (4.9 km) von der SBB an die ehemalige BT bzw. die jetzige SOB verpachtet. Beide Abschnitte und die Bahnhöfe Lichtenstein und Wattwil gehören seither vollumfänglich der SOB. Im Gegenzug übergab die SOB alle Eigentumsrechte am Bahnhof St. Gallen.

Ungefähr ein Achtel der ganzen Strecke liegt auf Grund der schwierigen Topografie auf 136 Brücken oder in den 20 Tunnels und ist auch daher eine von Touristen gerne genützte Bahn. Die höchste Eisenbahnbrücke der Schweiz, das Sitterviadukt zwischen St. Gallen Haggen und Gübsensee bei Herisau ist im Eigentum der SOB.

Rollmaterial

Lokomotiven
Triebwagen/-züge

Weblinks


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