Schwelen

Schwelen

Schwelen, Motten (schweizerisch), Verkokeln oder Glimmen ist die Bezeichnung für eine unvollständige Verbrennung bei ungenügender Sauerstoffzufuhr und daher niedriger Verbrennungstemperatur.

Typische Fälle von Schwelbränden sind Formen des Rauchens in der Heiztechnik und Müllverbrennung (soweit es sich nicht um Ruße oder Wasserdampf handelt), der Abbrand von Räucherwerk oder von pyrotechnischen Rauchmitteln, oder das Tabakrauchen.

Gefahren

Als Folge entstehen durch Pyrolyse brennbare Gase und Dämpfe sowie un- oder teilverbrannte Folgeprodukte, von denen viele stark giftig oder krebserregend sind. Als bekanntes und berüchtigtes Brandfolgeprodukt des Kohlenstoffes gilt das giftige und brennbare Kohlenstoffmonoxid (CO). Bei vollständiger Verbrennung unter ausreichender Sauerstoffzufuhr würde Kohlendioxid (CO2) entstehen, welches zwar erstickend wirkt, jedoch lange nicht so toxisch wie CO und außerdem unbrennbar ist.

Schwelt ein Brand in einem geschlossenen Raum oder Gebäude länger unbemerkt und sind sonst alle Voraussetzungen des Brennens erfüllt, kann es bei Sauerstoffzutritt, z. B. durch eine platzende Scheibe oder eine plötzlich geöffnete Tür zu einer Rauchdurchzündung oder gar Rauchgasexplosion kommen.

Bei Kohleflözbränden kann es durch die Glut, Abgase und Bodensenkungen zu nicht unerheblichen lokalen Schäden in der Umwelt kommen.

Technische Nutzung

Hauptartikel: Pyrolyse

Technisch wird das Schwelen bei der Köhlerei (die Herstellung von Holzkohle oder bei der Herstellung von Koks oder Grude sowie bei der Ausbeutung von Ölsanden) betrieben. Durch die geringe Temperatur wird eine Fraktionierung erreicht und im Wesentlichen ein höherwertiger Brennstoff in Form von Holzkohle, Koks oder Teeröl hergestellt.


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  • Schwelen — * Schwêlen, verb. reg. welches in doppelter Gestalt gebraucht wird, in beyden aber nur im Niederdeutschen, und höchstens in den gemeinen Sprecharten Ober Sachsens und Ober Deutschlandes üblich ist. I. Als ein Neutrum, mit dem Hülfsworte haben,… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • schwelen — »ohne Flamme langsam brennen«: Das Verb wurde im 18. Jh. aus dem Niederd. ins Hochd. übernommen. Es geht zurück auf mnd. swelen »schwelen; dörren; Heu machen«, mit dem z. B. aengl. swelan »‹ver›brennen, sich entzünden« verwandt ist, und beruht… …   Das Herkunftswörterbuch

  • schwelen — Vsw std. (18. Jh.) Stammwort. Ins Hochdeutsche übernommen aus ndd. swelen, mndd. swelen. Vergleichbar sind ae. swelan (Vst. ?) schwären , ahd. erswelan (Vst. ?) warm werden , ahd. swilizon brennen , ae. swǣlon versengen, verbrennen , anord. svæla …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Schwelen — Schwelen, 1) ohne Flammen langsam verbrennen; 2) durch ein langsames Feuer etwas hervorbringen, namentlich Theer (s.d.), vgl. Pechsieden; 3) (Abbrennen, engl. Paring and burning), ein Verfahren zur Urbarmachung von Haideländereien. Die mit… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Schwelen — Schwelen, eine trockene Destillation, bei der das Material einer unvollständigen Verbrennung unterliegt und dadurch die erforderliche hohe Temperatur hervorbringt. Man schwelt namentlich harzreiches Holz zur Teer und Rußgewinnung, doch heißt auch …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Schwelen — Schwelen, s. Schweelerei …   Lexikon der gesamten Technik

  • Schwelen — Schwelen, durch langsames Feuer ein Kunstproduct darstellen z.B. Theer, Kohle etc. (davon Schwalm, Schwalmbach, Schwalch) …   Herders Conversations-Lexikon

  • schwelen — V. (Aufbaustufe) sehr langsam, ohne Flamme, aber mit sehr viel Rauch brennen Beispiel: Feuchtes Holz schwelt lange …   Extremes Deutsch

  • schwelen — schmoren; glimmen; rußen; qualmen; gluckern; blubbern; glucksen; brodeln * * * schwe|len [ ʃve:lən] <itr.; hat: langsam und ohne offene Flamme brennen: das Feuer schwelt unter der Asche. Syn …   Universal-Lexikon

  • schwelen — 1. brennen, flackern, glimmen, glühen, lodern; (geh. veraltet): flammen; (südd., schweiz.): motten. 2. brodeln, gären, kochen, kriseln, rumoren, sich zusammenbrauen, sich zuspitzen; (ugs.): brenzlig sein. * * *… …   Das Wörterbuch der Synonyme

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