- Schäfer-Roman
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Der Schäferroman ist, neben dem höfisch galanten- und Schelmenroman, eine Romanform aus dem Barock. – Entstanden aus der Antiken arkadischen Dichtung mit Arkadien als Ort der Utopie. Als Vorläufer gilt Vergils Bucolica, danach wurde der Begriff Bukolik geprägt.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Der Schäferroman stellt eine idealisierte Natur dar, in der alles gut und schön ist, zum Beispiel regnet es nie, doch das Gras ist immer saftig grün.
Der Schäferroman wird im Barock für den Landadel und das gehobene Bürgertum geschrieben und bietet eine Flucht aus der sozialen Realität.
Schäfer, Schäferinnen treten auf, sie verlieben sich und bestehen Abenteuer. Die blind machende jugendliche Liebe wird aber schließlich durch die Vernunft bezähmt und die jungen Menschen erlangen das seelische Gleichgewicht zurück, meist kommt es daraufhin zu einer Trennung.
Der Schäferroman ist ein kultureller Raum, in dem eine männlich geprägte Werteordnung herrscht, bestimmte Forderungen der Gruppe an das Individuum. Zum Beispiel wird von der Frau erwartet, dass sie heiratet und sich einem Mann widmet und von den Schäfern wird erwartet, dass eine Frau, die diese Forderungen nicht erfüllt, sozial geächtet wird. Charakteristisch ist, dass Frauen nie aktiv auftauchen, sondern nur in den Reden der Männer (vor allem Hirten und Schäfer) beschrieben werden.
Der Schäferroman ist im Ursprung ein ausländisches Literaturprodukt, das jedoch durch Übersetzungen auch in Deutschland weite Verbreitung fand. Mit dem ersten deutschen Originalwerk, Opitz' Hercinie, tritt eine merkliche Wandlung ein. Deutsche Schäferdichtungen spielen nicht in einer mythologischen Arcadia, sondern handeln stets in einer realistischen, erkennbaren deutschen Landschaft.
Originalromane in zeitlicher Reihenfolge
- Jacopo Sannazaro Arcadia 1502
- Jorge de Montemayor Diana 1558
- Philip Sidney Arcadia 1590
- Lope de Vega Arcadia 1598
- Miguel de Cervantes La Galatea 1585
- Honoré d’Urfé L’Astrée 1607–27
- Martin Opitz Schäfferey von der Nimfen Hercinie 1630
- Johann Joseph Beckh Elbianische Florabella 1667
Siehe auch
Weblinks
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