- Schärfe (Psychoakustik)
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Die Schärfe ist eine Empfindungsgröße der Psychoakustik, die unabhängig von Tonhöhe, Lautheit und Rauhigkeit bewertet werden kann. Sie wird in der Maßeinheit Acum gemessen.
Der Normenausschuss befasst sich in DIN 45692 intensiv mit der messtechnischen Simulation der "Hörempfindung Schärfe" als Normentwurf 04-2008. Folgende Themen werden dabei behandelt: Anwendungsbereich, Normative Verweisungen, Begriffe, Symbole und Abkürzungen, Bestimmung der Schärfe, Allgemeines, Berechnung, Prüfverfahren, Prüfsignale, weitere Verfahren zur Bestimmung der Schärfe.
Die Psychoakustik beschäftigt sich mit der Umsetzung akustischer Ereignisse in Hörereignisse beziehungsweise Empfindungen des menschlichen Gehörs. Ein Hörereignis kann Empfindungen wie z. B. Lautheit, Rauhigkeit, Schärfe, und Klanghaftigkeit in unterschiedlicher Stärke hervorrufen. Die Hörempfindung Schärfe repräsentiert einen wesentlichen Anteil der Klangfarbenwahrnehmung. Versuchspersonen können Geräusche reproduzierbar längs einer Skala stumpf bis scharf anordnen. Aus den Ergebnissen solcher Experimente kann die Hörempfindung Schärfe abgeleitet werden. Es wird ein Berechnungsverfahren zur quantitativen Bestimmung der Hörempfindung "Schärfe" von Geräuschen sowie ein Prüfverfahren für entsprechende Messeinrichtungen festgelegt.
Als ein Attribut der Klangfarbenwahrnehmung wurde die Hörempfindung Schärfe von G. v. Bismarck 1974 eingeführt.
Inhaltsverzeichnis
Die Schärfe in der Tontechnik und Aufnahmetechnik
Die Schärfe eines Klangs ist eine wesentliche Komponente der Klangfarbe, die man getrennt beurteilen kann. Sie wird durch die Umhüllende des Spektrums akustisch charakterisiert. Dabei ist es unerheblich, ob das Spektrum geräuschhaft kontinuierlich ist oder aus diskreten. also z. B. harmonischen Komponenten besteht. Bei einem schmalbandigen Klangspektrum steigt die Schärfe mit der Mittenfrequenz des Frequenzspektrums an; bei einer nur einseitigen Bandbegrenzung mit der unteren Grenzfrequenz und - wesentlich stärker - mit der oberen Grenzfrequenz. Außer den Grenzfrequenzen hat die Form der Umhüllenden einen Einfluss auf die Klangschärfe.
Literatur
- G. v. Bismarck: Sharpness as an attribute of the timbre of steady state sounds. Acustica 30, S. 157-172
Siehe auch
Weblinks
- Lautheitsberechnung und Schärfeberechnung in ArtemiS (PDF-Datei; 495 kB)
- U. Widmann, Simulation von Hörempfindungen mit einem digitalen Meßsystem zur Bestimmung von Qualitätsmerkmalen (PDF-Datei; 42 kB)
- W. Aures, Berechnungsverfahren für den sensorischen Wohlklang beliebiger Schallsignale, 1985, Acustica 59, 130-141
- DIN 45692 Messtechnische Simulation der Hörempfindung Schärfe - Norm-Entwurf
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