- Science Impact Index
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Der Science Impact Factor (kurz: SII) ist eine Zitationsrate, die sich als objektiv ermittelbarer Orientierungswert über die forscherische Leistungsfähigkeit von Wissenschaftlern herausgebildet hat. Er wurde als ein fachspezifisch normiertes Messverfahren entwickelt, das auch als Test für die Ausprägung der Forschungsqualität interpretiert wird. Er gibt den Prozentrang unter den Wissenschaftlern wieder und ermöglicht Vorhersagen über viele Jahre.
Eigenschaften
Der SII ist einfach und weitgehend objektiv, wenn man unter Objektivität das Ausmaß versteht, mit dem verschiedene Anwender zu gleichen Messergebnissen gelangen. Für die Unterscheidung von forschenden Wissenschaftlern, insbesondere der qualitativ gehobenen Wissenschaftler, erwies er sich als relativ sensitiv (Lehrl, 1999). Über den Zeitraum von Jahren ergab sich für ihn eine etwas höhere Verlässlichkeit als bei der Mehrheit der Persönlichkeitstests (Engel, 2006). Er wurde genauso wie ein psychologischer Test hinsichtlich seiner entsprechenden Gütewerte der Objektivität, Reliabilität und Validität überprüft und normiert und für geeignet befunden. Seine Messwerte kennzeichnen einen Wissenschaftler, der etwa sechs bis sieben Jahre lang Möglichkeiten zur Forschung hatte. Das trifft meist ab dem 35. Lebensjahr zu. Unter dieser Voraussetzung erfasst der SII die forscherische Qualität eines Wissenschaftlers, die sich als stabile, zentrale und generelle Persönlichkeitseigenschaft erweist.
Die Validität des SII ist, wie mehrere Konkordanzstudien nahelegen, der von einzelnen Gutachtern weit überlegen. Anders als bei ihnen ist zudem die Gewinnung der Ergebnisse beim SII transparent. Dieser SII ermöglicht in der jetzigen Entwicklungsstufe, Vergleiche über 42 medizinische Fachrichtungen hinweg durchzuführen.
Bestimmung der Werte
Der SII entspricht der Anzahl der verschiedenen (Erst-)Autoren, die einen bestimmten Wissenschaftler innerhalb eines Kalenderjahres in Zeitschriften zitieren, die vom Science Citation Index (SCI) erfasst sind. Bei sozialwissenschaftlich stark beeinflussten Fächern wie Psychiatrie, Psychosomatik oder Medizinische Psychologie kommt noch der Social Sciences Citation Index (SSCI) hinzu.
Mehrere Zitate in Arbeiten mit demselben Erst-/Alleinautor zählen nur einmal, um den Einfluss von Zitiergemeinschaften begrenzt zu halten. Für Selbstzitate wird insgesamt ein halber Punkt vergeben, unabhängig davon, ob es eines oder beispielsweise zehn sind. Denn es muss schon als Leistung anerkannt werden, in einer der international registrierten Zeitschriften überhaupt unterzukommen, um sich selbst zitieren zu können. Die Hinzunahme der Zitationen bei Nachautorenschaften erhöht die Validität nicht.
Literatur
- Engel, N. (2006): Validität SCI-bezogener bibliometrischer Größen der Erst– und Nachautorenschaft als Persönlichkeitsindikatoren – am Beispiel der Lehrstuhlinhaber der deutschen Neurologie. Dissertation an der Medizinischen Fakultät der Universität Erlangen.
- Gerok, W. (1997): Aufgaben und Qualitätsmerkmale medizinischer Fachliteratur - zwischen Wissenschaft und Fortbildung. In: Creutzfeldt W., Gerok G. (Hrsg.): Medizinische Publizistik - Probleme und Zukunft. Thieme, Stuttgart, S 1-9.
- Golder, W. (1998): Der Impact Faktor: Eine kritische Analyse. RöFo Fortschritte auf dem Gebiet der Röntgenstrahlen und der bildgebenden Verfahren 169: 220-226.
- Kornhuber, Hans Helmut (1988): Mehr Forschungseffizienz durch objektive Beurteilung von Forschungsleistungen. In: Daniel H-D, Fisch R. (Hrsg.) Evaluation von Forschung. Universitätsverlag Konstanz GmbH: Konstanz, S 361-382.
- May RM (1997) The scientific wealth of nations. Science 275: 793–796.
- Lehrl, S. (1995): Die führenden Medizinforscher. Who´s Who der deutschen Medizin. Vless Verlag: Ebersberg, ISBN 3-88562-068-5.
- Lehrl, S. (1999): Der Impact Faktor als Bewertungskriterium für wissenschaftliche Leistungen - das Recht auf Chancengleichheit. Strahlenther Onkol 175: 141-153.
- Seglen, P. O. (1994): Causal Relationship between Article Citedness and Journal Impact. J Am Soc Inform Sci 45: 1-11.
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