Sd.Kfz. 4/1

Sd.Kfz. 4/1
Panzerwerfer 42
Allgemeine Eigenschaften
Besatzung 4 Mann
Länge 6,02 m
Breite 2,26 m
Höhe 2,17 m
Gewicht 7,1 t
Panzerung und Bewaffnung
Panzerung 8 - 10 mm
Hauptbewaffnung 10-fach 15-cm-Raketenwerfer
Sekundärbewaffnung MG 42
Beweglichkeit
Antrieb 6-Zylinder Reihenmotor (Opel)
140 PS
Federung Schraubenfedern (Kettenlaufwerk) / Blattfedern (an vorderer Starrachse)
Höchstgeschwindigkeit 40 km/h
Leistung/Gewicht 19,7 PS/t
Reichweite 140 km

Der Panzerwerfer 42 oder in anderen Quellen Panzerwerfer 43 (Sd.Kfz. 4/1) war ein selbstfahrender Mehrfachraketenwerfer der deutschen Wehrmacht ab 1943. Das nach seiner ursprünglichen Tarnbezeichnung auch "Nebelwerfer" genannte Fahrzeug bestand aus einem umgebauten Opel Maultier.

Die Bewaffnung bestand aus zehn 150-mm-Werferrohren und einem MG 42 zur Selbstverteidigung. Die Feuerkraft und Treffsicherheit des Nebelwerfers waren denen der Stalinorgel überlegen. Das Fahrzeug wurde nur in geringer Stückzahl gebaut, so dass diese Vorteile nicht zum Tragen kamen.

Inhaltsverzeichnis

Munition

Die Entwicklung der Werfermunition begann mit sogenannten Rauchspurgeräten. Die Luftwaffe entwickelte zunächst die RZ-(Rauchzylinder)-Serie. Das Heer entwickelte in der Folge eine Rakete vom 11-cm-Kaliber. Diese für die Nebeltruppe (zur Vernebelung des Gefechtsfeldes) vorgesehene 15 kg schwere Rakete wurde aus einem 3,25 m langen Gitterrohr verschossen und erreichte eine Schussweite von 4,5 km.

Diese Rakete wurde nicht in größeren Stückzahlen produziert, sondern bildete die Grundlage für das Do-Gerät 38, das zunächst für die Fallschirmjägertruppe geplant war. Der Name erklärt sich aus der Tatsache, dass es unter der Aufsicht von General Dornberger entwickelt wurde. Die 40 kg schwere 15-cm-Werfergranate wurde mit einem einfachen gitterförmigen Rahmen, Schießrinne genannt, verschossen. Der Schwarzpulvertreibsatz war sehr instabil und führte nicht nur zu zahlreichen Frühdetonationen. Die Streuung betrug bei einer Schussweite von 5,5 km mit 230 m ein nicht akzeptables Ausmaß. Das Do-Gerät wog 53 kg und hat sich im Praxiseinsatz nicht bewährt.

Aus der Munition des Do-Gerätes entwickelte man nun den 15-cm-Nebelwerfer 41. Es wurden sechs kreisförmig angeordnete Rohre auf die Spreizlafette der 3,7-cm-Pak montiert. Die glatten Rohre hatten eine Länge von 1,30 m. In den Rohren waren jeweils drei Führungsschienen für die Werfergranaten angebracht. Die sechs Geschosse konnten innerhalb von sechs Sekunden verschossen werden. Sie erreichten ein Geschwindigkeit von 340 m/s und flogen bis zu 6 km weit. Die Streuung lag mit 130 m x 80 m unter jener des Do-Gerätes. In diesem Bereich schlugen 50 % der verschossenen Munition ein. Die Wurfgranate 41 wog 34,2 kg und war 931 mm lang. Der Treibsatz mit einem Gewicht von 6,5 kg befand sich im vorderen Teil des Projektils und beschleunigte das Geschoss durch 26 schräg angebrachte Düsen, die auch den zur Stabilisierung der Flugbahn notwendigen Drall erzeugten. Die Sprengladung wog 2,4 kg und befand sich im Heck der Granate, wodurch eine erheblich größere Splitter- und Druckwirkung beim Aufschlag erzeugt wurde. Das Leergewicht dieses Werfers betrug 540 kg. Die Serienfertigung begann im März 1940.

Da diese Lösung sehr unbeweglich war, wurde der Panzerwerfer 42 auf Basis des "Maultier" entwickelt.

Einsatz

Zum Einsatz wurden die vorhandenen Werfer in Batterien eng zusammengefasst. So wurde auf dem Gefechtsfeld eine beachtliche Feuerkraft gewährleistet. Die Durchschlagsleistung der Munition war zwar höher, der Streukreis aber immer noch nicht zufriedenstellend. Mehrere Werfer garantierten ein hohes Maß an Zerstörungskraft in einem relativ großen Raum. Zur Unterstützung und Absicherung wurden im Hinterland schwere Artilleriegeschütze konzentriert, die im Ernstfall Deckungsfeuer schießen oder den eigentlichen Feuerkampf fortsetzen sollten. Dank der Mobilität des "Maultieres" war dies jedoch selten nötig. Die Batterien der Panzerwerfer 42 wurden fast ausschließlich auf Divisionsebene eingesetzt. Die Briten gaben dem Werfer den Namen "Moaning mine" (Jammernde Mine) wegen des markerschütternden Geräusches, das die Raketen erzeugten, wenn sie angeflogen kamen.

Produktionszahlen

  • 1943: 188 (oder 244) Stück, Quellenlage ist hier uneinheitlich
  • 1944: 52 Stück

Literatur

  • Philip Terwhitt, "Panzer", Neuer Kaiserverlag, Klagenfurt, 2005
  • Werner Oswald, "Kraftfahrzeuge und Panzer der Reichswehr, Wehrmacht und Bundeswehr", Motorbuch Verlag, Stuttgart, div. Auflagen

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Kfz-Kennzeichen (England) — KFZ Kennzeichen aus GB Seit 2001 wird in Großbritannien ein komplett neues System verwendet. Die Kennzeichen haben die Form CC NN XXX (CC = Herkunftscode; NN = Jahrescode der Erstzulassung (02–49: erste Jahreshälfte im angegebenen Jahr, 51–99:… …   Deutsch Wikipedia

  • Kfz-Kennzeichen (Transnistrien) — Kfz Kennzeichen aus Chişinău Kennzeichen der moldawischen Armee …   Deutsch Wikipedia

  • Kfz-Mechatroniker — Kfz Mechaniker Der Kfz Mechatroniker/in (Deutschland) beziehungsweise Automobil Mechatroniker/in (Schweiz) bezeichnet den früheren Beruf Automechaniker und ist ein Ausbildungsberuf. Inhalts …   Deutsch Wikipedia

  • kfz-betrieb — Beschreibung Fachzeitschrift für das Kfz Gewerbe Sprache deutsch …   Deutsch Wikipedia

  • Kfz-Kennzeichen (Mexiko) — Kfz Kennzeichen aus Mexiko Stadt …   Deutsch Wikipedia

  • Kfz-Kennzeichen (Südafrika) — Kfz Kennzeichen in Südafrika unterscheiden sich von Provinz zu Provinz. Es wird – je nach Provinz – schwarze, blaue oder grüne Schrift auf weißem Hintergrund verwendet. Bei einigen Provinzen enthält der Hintergrund ein stilisiertes Bild der… …   Deutsch Wikipedia

  • Kfz-Kennzeichen (Färöer) — Kfz Kennzeichen der Färöer …   Deutsch Wikipedia

  • KFZ-Anzeiger — Beschreibung Fachmagazin Fachgebiet Transport und Lo …   Deutsch Wikipedia

  • Kfz-Kennzeichen (Tansania) — Kfz Kennzeichen aus Tansania …   Deutsch Wikipedia

  • Kfz-Kennzeichen (Tschechien) — Kfz Kennzeichen in der Tschechischen Republik sind derzeit in zwei verschiedenen Systemen in Gebrauch. Aktuelles System ab 2001 neues Kfz Kennzeichen der Tschechischen Republik, hier A = Prag …   Deutsch Wikipedia

  • Kfz-Kennzeichen (Elfenbeinküste) — Kfz Kennzeichen seit 1992 …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”