- Second-best
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Die Theorie des Second-Best (Zweitbeste Lösung) ist ein Ansatz der Wirtschaftswissenschaften, der sich mit dem Handeln des Staates bei Marktversagen beschäftigt. Staatliches Handlungspotential besteht demzufolge überall dort, wo der Markt mindestens eine unveränderliche Verzerrung aufweist. Beispiele hierfür sind natürliche Monopole oder negative externe Effekte, die sich nicht im Preis eines Gutes widerspiegeln.
Das Second-Best Kriterium geht davon aus, dass die Erfüllung einer möglichst großen Anzahl an Effizienzbedingungen nicht zweckmäßig ist, sofern bereits eine unveränderliche Verzerrung vorliegt. Stattdessen lässt sich der Wohlfahrtsverlust für die Gesellschaft minimieren, indem der Staat andere Effizienzbedingungen entsprechend verzerrt.
Die Aufgaben des Staates liegen folglich zunächst in der Beschaffung von Informationen zur Art und dem Ausmaß des Marktversagens, sowie in der Ausarbeitung der notwendigen Folgeverzerrungen. An diesem Punkt setzt auch die Kritik am Second-Best Ansatz an: Einerseits ist er mit hohen Transaktionskosten verbunden, andererseits sind die Informationen, die dem Staat vorliegen, oft nur unzureichend. Deshalb erzielt eine Politik des Second-Best häufig nur ein „drittbestes“ Ergebnis.
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