- Second Manassas
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Zweite Schlacht am Bull Run Teil von: Amerikanischer Bürgerkrieg
Bereitstellung der Union am zweiten Tag, Skizze vom 20. Sept. 1862Datum 28.-30. August 1862 Ort Prince William County, Virginia, USA Ausgang Sieg der Konföderation Konfliktparteien
USA
CSABefehlshaber John Pope Robert E. Lee Truppenstärke 63.000 54.000 Verluste 13.830[1] 8.350[1] Nord-Virginia-Feldzug Rappahannock Station – Cedar Mountain – Thoroughfare Gap – Manassas Station Operationen – 2nd Manassas – Chantilly/Ox Hill Die zweite Schlacht am Bull Run (auch zweite Schlacht von Manassas) fand zwischen dem Abend des 28. und dem 30. August 1862, während des Amerikanischen Bürgerkrieges in der Nähe von Manassas im nördlichen Virginia statt.
Der Unterschied zwischen den zwei Bezeichnungen ergibt sich aus dem Unterschied zwischen den Namenskonventionen der Nordstaaten (Union) und der Südstaaten (Konföderation). Die Konföderation benannte Schlachten nach der nächstgelegenen Ortschaft oder einem markanten Geländeobjekt und die Union benannte Schlachten nach dem nächstgelegenen Fluss oder Wasserlauf.
Inhaltsverzeichnis
Vorgeschichte
Der Halbinsel-Feldzug der Potomac-Armee unter Generalmajor George B. McClellan war gescheitert. Die Unionstruppen waren unter hohen Verlusten für beide Seiten an den James ausgewichen. Das Ziel, die konföderierte Hauptstadt Richmond, Virginia einzunehmen und damit den Krieg zu beenden, war nicht erreicht worden. Die neu aufgestellte Virginia-Armee unter Generalmajor John Pope sollte nun gemeinsam mit der Potomac-Armee von Norden auf Richmond vorrücken. Mitte August lagen sich die Truppen General Robert E. Lees und John Popes nach der Schlacht am Cedar Mountain am Rappahannock gegenüber.
Lee entschloss sich, die Zeit zu einem Angriff auf die Virginia-Armee zu nutzen, bevor die Potomac-Armee Pope auf ungefähr 150.000 Mann verstärken konnte. Er befahl Generalmajor Thomas Jonathan Jackson mit seinem II. Korps mit 24.000 Mann am 25. August, die Unionstruppen zu umgehen, während Generalmajor James Longstreet mit dem I. Korps mit 30.000 Mann Pope weiter binden sollte. Jacksons Truppen, die als „Fußkavallerie“ berühmt waren, legten unbemerkt in einem Gewaltmarsch 50 Meilen (80 km) zurück, plünderten am 27. August die Nachschubbasen der Virginia-Armee in Manassas und Briscoe Station, zerstörten die Eisenbahnverbindung und wichen nach Nordwesten aus. Pope gelang es nicht, Jacksons Korps zu stellen, als er am 27. August in Manassas Station eintraf. Von Centerville, Virginia versuchte er den vermeintlich auf dem Rückzug befindlichen Jackson zu finden.
McClellan unterstützte Pope mit dem III. (Generalmajor Samuel P. Heintzelman) und dem V. Korps (Generalmajor Fitz John Porter) der Potomac-Armee, weitere Unterstützung verweigerte er. Am Abend des 28. August entdeckte eine von Popes Divisionen Jacksons Korps. Es kam zum Gefecht bei Groveton, das beiden Seiten große Verluste brachte. Die Kämpfe dauerten bis 21:00 Uhr, einigen Quellen zufolge sogar bis Mitternacht. Pope, der Jackson in der Falle wähnte, ließ während der Nacht seine Korps heranführen, um am nächsten Morgen anzugreifen.
Der erste Tag der Schlacht
Generalmajor Pope nahm an, Jackson würde zum Rappahannock ausweichen, um sich dort mit Longstreets I. Korps zu vereinigen. Diese Annahme war falsch, denn Longstreet war auf dem Weg zu Jackson, um dessen Truppen zu verstärken. Jackson hatte sich mit seinen drei Divisionen hinter einem Bahndamm verschanzt. Am Morgen des 29. August griffen die Unionstruppen mit Teilen von drei Korps an. Das III. Korps der Virginia-Armee unter Generalmajor Irvin McDowell und das V. Korps der Potomac-Armee unter Generalmajor Fitz John Porter griffen nur mit jeweils einer Division in die Kämpfe ein. Ein vager Befehl Popes, links umfassend den rechten Flügel Jacksons anzugreifen, wurde von Porter nur zögerlich ausgeführt, mit der Begründung, er sehe sich feindlichen Truppen gegenüber, während McDowell den Tag mit Lavieren verbrachte. Während des gesamten Tages waren die an der „unfinished Railroad“ eingesetzten US-Divisionen ein ums andere Mal in die Stellungen der Konföderierten eingebrochen, wurden aber immer wieder zurückgeworfen. Auf konföderierter Seite war gegen 11:00 Uhr Longstreets Korps eingetroffen und hatte am Nachmittag die Front der Rebellen verstärkt. Die Unionstruppen hatten das Heranrücken Longstreets auf Jacksons rechter Flanke zwar bemerkt, aber falsch beurteilt. Lee beabsichtigte seinerseits, mit Longstreets frischen Verbänden Pope in dessen linker Flanke zu fassen, um Jackson zu entlasten. Aber Longstreet erhob wiederholt Einwände gegen einen Angriff, die Lee nur widerstrebend akzeptierte. Am Nachmittag wurden die Kämpfe eingestellt, nur einige Brigaden aus McDowells Korps hatten am Abend Feindberührung. Auf beiden Seiten hatte es hohe Verluste gegeben und die Konföderierten mussten ihre Front begradigen.
Diese Frontbegradigung führte zu einer weiteren Fehleinschätzung Popes. Wieder glaubte er, die Konföderierten wichen aus und er plante, am nächsten Morgen erneut anzugreifen.
Der zweite Tag der Schlacht
Am Vormittag des 30. August wusste Pope, dass Jackson nicht auswich. Es blieb trotzdem beim geplanten Angriff durch Porter. Der erste Angriff der Union wurde unter Aufbietung der letzten Reserven Jacksons gestoppt. Danach begann um 15:00 Uhr der Angriff Porters mit 10.000 Mann. Diesem Angriff hatten Jacksons Truppen kaum etwas entgegenzusetzen. Erschöpft und teilweise ohne Munition wehrten sie sich vereinzelt mit Steinen und Felsbrocken gegen die Angriffe der vorstürmenden Divisionen der Union. Jackson bat Longstreet um Unterstützung. Da seine Infanterie noch nicht soweit war, ließ Longstreet seine Artillerie in Stellung bringen und nahm die Flanke der Union unter Feuer. Nach diesem verheerenden Flankenfeuer griffen Longstreets fünf Divisionen gegen 16:30 Uhr die linke Flanke der Union an. Pope warf Brigade um Brigade in die Schlacht, und es gelang ihm, seine Armee organisiert auf das östliche Ufer des Bull Run in Richtung Washington, D.C. zurückzuführen. Die Virginia-Armee zog sich geschlagen, aber nicht vernichtet, in Richtung Washington zurück.
Nachspiel
Am 1. September lieferte sich die Nachhut der Union, nur zwanzig Meilen von Washington entfernt, ein Gefecht mit Jacksons nachsetzenden Truppen.
Robert E. Lee hatte es mit seiner aggressiven Strategie innerhalb eines Monats geschafft, dass nicht mehr vor Richmond, sondern vor Washington gekämpft wurde. Lee, vor kurzer Zeit noch als „Spatenkönig“ verhöhnt, wurde zum Helden des Südens. Auf der anderen Seite sank die Moral des Nordens tief. Die Generäle der Union, untereinander zerstritten, warfen sich gegenseitig die Schuld an der Niederlage vor. Irwin McDowell, der ein Jahr zuvor die erste Schlacht am Bull Run verloren hatte, wurde seines Kommandos enthoben, John Pope wurde nach Minnesota geschickt, zur „Befriedung“ der Indianer und die Virginia-Armee unter dem Kommando von George B. McClellan mit der Potomac-Armee vereint. Fitz-John Porter wurde aufgrund seiner angeblichen Gehorsamsverweigerung später vor ein Militärgericht gestellt und unehrenhaft aus der Armee entlassen, jedoch nach dem Krieg wieder rehabilitiert.
Einzelnachweise
Literatur
- John J. Hennessy: Return to Bull Run: The Campaign and Battle of Second Manassas. New York, 1993
Weblinks
Siehe auch
Erste Schlacht am Bull Run, Schlachten des Amerikanischen Bürgerkriegs
38.818055555556-77.538611111111Koordinaten: 38° 49′ 5″ N, 77° 32′ 19″ W
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