- Seelenmesse
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Als Seelenamt wird in der römisch-katholischen und morgenländischen Kirche die Messe für Verstorbene zur Tilgung beziehungsweise Verkürzung zeitlicher Sündenstrafen im Fegefeuer bezeichnet. Im Allgemeinen geht ein Seelenamt auf ein Messstipendium zurück. Aufgrund von Stiftungen jährlich zu haltende Seelenmessen werden "Jahrzeiten" genannt und sind im Seelbuch zu verzeichnen.
Die klassische Gottesdienstform der Totenmesse ist das Requiem (mit Chor) bzw. die „Messe für ...“ (ohne Chor).
Daneben ist das Auferstehungsamt in der katholischen Kirche eine noch junge Art, die im Zusammenhang mit einem Begräbnis für einen Verstorbenen zelebrierte Heilige Messe zu gestalten.
Während das Seelenamt traditionell Bußcharakter trägt, in schwarzen (häufig ersetzt durch violette) Paramenten gefeiert wird und den Zusammenhang von Tod und Sünde sowie die Bitte um Verschonung des Verstorbenen im Jüngsten Gericht betont, ist das Auferstehungsamt in Texten und Liedern stärker österlich geprägt und wird gern auch mit weißen Paramenten gefeiert.
Das Auferstehungsamt hat den Sinn, den Glauben an die Auferstehung deutlicher auszudrücken, als dies im Seelenamt der Fall ist, und so auch die Trauergemeinde zu trösten. Kritisch wird angemerkt, dass die Angehörigen auch ein Recht auf Trauer hätten und die kirchliche Fegefeuerlehre nicht so deutlich ausgedrückt werde.
Die Ablehnung der Fegefeuerlehre und damit der Seelenmessen war ein wesentlicher Grund für den Ausbruch der Reformation.
Literatur
- Bistum Basel, Erzbischöfliches Ordinariat (HRSG): Jahrzeitstiftungen / Messstipendien. Pastorale Überlegungen und Richtlinien aufgefunden am 25. April 2008 unter [1]
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