- Seelenmodell
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Ein Seelenmodell ist ein Paradigma bzw. eine Theorie von der denkbar abstraktesten Struktur des Menschen, die Unterscheidung der Lebewesen in wenige Instanzen oder archtypische Kategorien mit je eigenen Funktionen und Zwecken. So geht z. B. Freud davon aus, es gebe u.a. das 'vernünftige' Ich und das 'triebhafte' Es, jeweils die gegenteiligen Pole der eigenen Persönlichkeit. C. G. Jung bezeichnet die Instanzen als Archetypen, also angeborene, kulturübergreifend immer wiederkehrende Muster, die dem kollektiven Unbewussten entstammen und von allen Menschen miteinander geteilt werden.
Etymologisch leitet sich der Begriff "Seele" von Die aus dem See Stammende her, also Wasser, eines der vorsokratischen "4 Elemente". Nach Heraklit (s. Satz 31) handelt es sich bei diesem Wasser um die synthetische Vereinigung der beiden analytisch nicht weiter zerlegbaren Elemente Luft (Geist; rationale Vernunft) und Erde' (Körper; intuitiver Verstand). Als Wassers Umwende bezeichnet er das Feuer.
Diese vierfache Differenzierung deckt sich von der Bedeutung her mit dem freudschen Strukturmodell der Psyche, insofern der Begriff der LIBIDO die Freie Triebenergie vor ihrer Konkretisierung ('Umwende') zum ES bezeichnet, also die Seele, aus der sich ab der Geburt die beiden anderen Instanzen zu bilden beginnen: das 'geistigeICH und das 'körperliche' ÜBER-ICH. Das ICH bildet hierbei also einen der beiden Aspekte, deren Potentiale dem ES immanent sind; einen Gegenpol zum ES stellt das ICH nur insofern dar, als dass Freud ihm das Bewusstsein zuordnete, dem ES hingegen das Unbewusste.
Siehe auch: Lustprinzip, Lust Unterbewusstsein, Freie Assoziation, Psychoanalyse, Psychologie, Bewusstsein, Seele.
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