- Sekundärspiegel
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Der Fangspiegel oder Sekundärspiegel ist ein optischer Bauteil in Spiegelteleskopen, der die vom Hauptspiegel (Primärspiegel) reflektierten Strahlen aus dem Fernrohrtubus heraus zum Okularstutzen (Beobachter, Kamera) oder zu den angeschlossenen Messinstrumenten lenkt.
Unterschiedliche Spiegelformen
Je nach Art des Teleskops haben die Fangspiegel unterschiedlichen Schliff:
- Beim Newton-Teleskop werden Planspiegel verwendet, die das Licht knapp vor dem Primärfokus um 90° zur Seite lenken, wo der Okularstutzen außen am Tubus sitzt. Weil der Fangspiegel unter 45° montiert ist, hat er meist elliptische Form (Achsenverhältnis 1 : 0,707).
- Bei den anderen Bauarten sind es konkave oder konvexe Spiegel. Letztere sind bei mehreren Typen zu finden - sowohl auf Sternwarten als auch bei Spiegelteleskopen für Hobbyastronomen:
- Konvexspiegel werden z.B. beim Cassegrain-Teleskop verwendet. Sie spiegeln das Licht durch eine Bohrung im Hauptspiegel, hinter dem sich das Okular befindet. Durch ihren hyperbolischen Schliff verlängern sie die durch den Hauptspiegel vorgegebene Brennweite. Dadurch und durch das zweimalige Falten des Strahlengangs wird eine sehr kompakte, temperaturbeständige Bauweise möglich.
- Bei katadioptrischen Typen wie Maksutov oder ähnlichen Spiegelteleskopen für Hobbyastronomen (die häufigste Größe sind Achtzöller) sitzt der Hilfsspiegel auf der Korrektorplatte, die den Tubus nach vorne verschließt. Der weitere Strahlengang verläuft wie bei Cassegrain durch das Loch im Hauptspiegel.
- Konkave Hilfsspiegel werden u.a. zur Verkürzung der Brennweite verwendet - etwa wenn ein Spiegelteleskop auch als lichtstarker Astrograf verwendendbar sein soll.
Nachteile von Fangspiegel-Konstruktionen
Je nach seiner Größe vermindert ein Fangspiegel das Auflösungsvermögen (Trennschärfe) des Spiegelteleskops, weil der Spiegelrand und die Streben, mit denen er im Fernrohrtubus befestigt ist, zusätzliche Lichtbeugungen verursachen.
Dies ist der Grund, warum ein gleichgroßes Linsenfernrohr Doppelsterne oder feine Details auf Planeten besser auflösen kann. Beispielsweise ist für ein Auflösungsvermögen von 1" ein Hauptspiegel von 15-20 cm Apertur notwendig, während beim Linsenfernrohr ein 12 cm-Objektiv dasselbe leistet.
Um diese zusätzlichen Beugungen zu vermeiden (die bei hellen Sternen auch die kreuzenden Silhouetten verursachen), ist u.a. der Schiefspiegler entwickelt worden (System A.Kutter, Brachyt usw.)
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