Senkglocke

Senkglocke
gemauerte Senkglocke der Rheinbrücken bei Hamm am Rhein 1869
Betongefüllte Caissons an einem Wellenbrecher
Caissons in der Pariser Métrostation Cité
Caisson für Arbeiten unter Wasser

Der Ausdruck Senkkasten (auch französisch Caisson) bezeichnet einen Kasten, der seit Mitte des 19. Jahrhunderts bei Unterwasserarbeiten eingesetzt wird.

Letzterer ist ein hohles, zylindrisches oder rechteckiges Gebilde, das als Fundament oder als Arbeitsraum im Wasser versenkt wird.

Der Senkkasten wird in der Regel an Land erbaut und danach an die erforderliche Stelle auf dem Wasser geschleppt und versenkt. Meist ist es aber noch nötig, den Senkkasten um einen bestimmten Betrag in den Grund abzusenken. Dafür wird er als Arbeitsraum genutzt, der unten geöffnet ist. Um das umgebende Wasser am Eindringen zu hindern, wird der Hohlraum pneumatisch unter einen abgestimmten Überdruck gesetzt.

Anschließend kann das Material des Grundes weggeschafft werden – der Senkkasten kann in der Folge immer weiter abgesenkt werden. Ist die erforderliche Tiefe erreicht, wird der Hohlraum – meist im Kontraktorverfahren mit Beton – verfüllt, womit z. B. ein Brückenpfeiler fertig gestellt wäre.

Eine weitere Möglichkeit des Einsatzes ist der Tunnelbau. Hierbei werden mehrere Caissons nebeneinander versenkt und wasserdicht miteinander verbunden. Dann werden die Seitenwände entfernt, um somit eine durchgängige Röhre zu verwirklichen.

Für den Menschen, der in einer solchen, unter Überdruck gesetzten Senkglocke arbeitet, bietet sich jedoch ein nicht zu unterschätzendes Gefahrenpotenzial. Erfolgt der Druckabfall beim Verlassen des Senkkastens zu rasch, können sich im Blut Gasblasen bilden, die zu Lähmungen oder zum Tode führen können. Man spricht hiernach von der Caissonkrankheit (Maladie de caisson). Mittlerweile wird dieser Gefahr entgegengewirkt, indem Arbeiter nach ihrer Tätigkeit im Caisson sich in eine Druckkammer begeben, in der der Druck über einen langen Zeitraum kontinuierlich abgesenkt wird.

Bauwerke, die mit Hilfe von Senkkästen realisiert wurden:

Auch der Film „Wasser für Canitoga“ (1939) erklärt das Prinzip des Caissons und seine Gefahren: Im Finale des Films gerät Hans Albers bei Arbeiten in einem Caisson in eine lebensgefährliche Situation aufgrund zu großer Druckunterschiede.

Siehe auch

Weblinks


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