- Senkkasten
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Der Ausdruck Senkkasten (auch französisch Caisson) bezeichnet einen Kasten (Behälter), der seit Mitte des 19. Jahrhunderts bei Unterwasserarbeiten eingesetzt wird.
Es handelt sich dabei um ein hohles, zylindrisches oder rechteckiges Gebilde, das als Fundament oder als Arbeitsraum im Wasser versenkt wird.
Der Senkkasten wird in der Regel an Land erbaut und danach an die erforderliche Stelle auf dem Wasser geschleppt und versenkt. Häufig ist es erforderlich, den Senkkasten um einen bestimmten Betrag in den Grund abzusenken. In diesem Fall wird er als Arbeitsraum genutzt, der nach unten geöffnet ist. Um das umgebende Wasser am Eindringen zu hindern, wird der Hohlraum pneumatisch unter einen abgestimmten Überdruck gesetzt.
Anschließend kann das Material des Grundes weggeschafft werden – der Senkkasten kann in der Folge immer weiter abgesenkt werden. Ist die erforderliche Tiefe erreicht, wird der Hohlraum – meist im Kontraktorverfahren mit Beton – verfüllt. Auf diese Weise kann z. B. ein Brückenpfeiler entstehen.
Eine weitere Möglichkeit des Einsatzes ist der Tunnelbau. Hierbei werden mehrere Caissons nebeneinander versenkt und wasserdicht miteinander verbunden. Dann werden die Seitenwände entfernt, um so eine durchgängige Röhre zu verwirklichen.
Für den Menschen, der in einer solchen, unter Überdruck gesetzten Senkglocke arbeitet, bietet sich jedoch ein nicht zu unterschätzendes Gefahrenpotenzial. Erfolgt der Druckabfall beim Verlassen des Senkkastens zu rasch, können sich im Blut Gasblasen bilden, die zu Lähmungen oder zum Tode führen können. Man spricht hiernach von der Caissonkrankheit (Maladie de caisson). Mittlerweile wird dieser Gefahr entgegengewirkt, indem Arbeiter nach ihrer Tätigkeit im Caisson sich in eine Druckkammer begeben, in der der Druck über einen langen Zeitraum kontinuierlich abgesenkt wird.
Bauwerke, die mit Hilfe von Senkkästen realisiert wurden
- Alter Elbtunnel, Hamburg
- Neuer Elbtunnel, Hamburg
- Drogdentunnel, Öresundverbindung
- Brooklyn Bridge, New York City
- Tower Bridge, London[1]
- Roter Sand (Leuchtturm)
- Stausee Lipno
- Spreetunnel Friedrichshagen, Berlin
- Skye Bridge, Schottland
- Tiergartentunnel, Berlin
- Westminster Bridge, London
- Bay Bridge, San Francisco
- Transbay Tube, San Francisco
- Unterirdisches Erschließungssystem (UES) des Bundestages, Berlin
- Schelde-Freileitungskreuzung Doel
Auch der Film „Wasser für Canitoga“ (1939) erklärt das Prinzip des Caissons und seine Gefahren: Im Finale des Films gerät Hans Albers bei Arbeiten in einem Caisson aufgrund zu großer Druckunterschiede in eine lebensgefährliche Situation.
Siehe auch
Fußnoten
- ↑ vrgl. Charles Welch: History of the Tower Bridge, Smith, Elder and Co., London 1894, S. 187 f.
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