Sergej Michalkow

Sergej Michalkow
Sergei Wladimirowitsch Michalkow 2002

Sergei Wladimirowitsch Michalkow (russisch Сергей Владимирович Михалков, wiss. Transliteration Sergej Vladimirovič Michalkov; * 27. Februarjul./ 12. März 1913greg. in Moskau) ist ein russischer Dichter.

Er ist Verfasser mehrerer Kinderbücher, zahlreicher Gedichte und anderer Texte sowie Autor des Textes der russischen und sowjetischen Nationalhymne. Zudem war er als Funktionär in vielen Ämtern aktiv. Er ist der Vater von Andrei Michalkow-Kontschalowski und Nikita Michalkow.

Biografie

1928 veröffentlichte Michalkow seine ersten Werke. 1936 ging er eine erste Ehe ein. Für seine Dichtungen erhielt er bald hohe Auszeichnungen. Von 1941 bis 1945 arbeitete er als Frontberichterstatter einer Zeitung, dabei entstanden auch Kriegsgedichte.

1942 weckten die Arbeiten Michalkows die Aufmerksamkeit Josef Stalins, der ihn beauftragte, die Worte zu einer neuen Nationalhymne zu schreiben. Stalin wollte die bis dahin benutzte Internationale ersetzen, die im Zweiten Weltkrieg nicht mehr angemessen erschien.

Michalkow unterlegte (gemeinsam mit Gabriel El-Registan) einen Orchestersatz des Komponisten Alexander Alexandrow mit seinen Versen. Das Ergebnis dieser Zusammenarbeit wurde als Nationalhymne der Sowjetunion (oder schlicht „die Hymne“) bekannt. Sie wurde Stalin im Sommer 1943 präsentiert und zum 1. Januar 1944 als neue Hymne des Landes eingeführt. 1949 wurde Michalkow Mitglied der Kommission für die Verleihung des Stalinpreises. Auch später wirkte er in mehreren ähnlichen Gremien. 1950 wurde er Mitglied der KPdSU. Ab 1964 war er als Mitglied des Kollegiums des Ministeriums für Kultur der UdSSR tätig und von 1970 bis 1992 Präsident des Schriftstellerverbandes der RSFSR.

Im Jahre 1977 kürzte Michalkow auftragsgemäß den Text der Nationalhymne, strich Stalin aus und gruppierte die verbliebenen Strophen um. Diese zweite Version war bis 1991 Hymne der Sowjetunion. Zwischen 1991 und 2000 gab es in Russland eine unpopuläre Hymne ohne Text. Nachdem Wladimir Putin im Jahre 2000 Präsident Russlands geworden war, suchte er die so kraftvolle Melodie Alexandrows wieder zur Nationalhymne zu machen. Zu dieser Zeit war Michalkow 87 Jahre alt und lange im Ruhestand. Er stellte seine Feder dennoch zur Verfügung. Das Ergebnis wurde 2001 zur neuen Nationalhymne erklärt.

Michalkow lebt gegenwärtig in Moskau. Noch in hohem Alter wurde er als Hochschullehrer tätig. 1997 heiratete er zum zweiten Male. 1999/2000 amtierte er als Vorsitzender des Exekutivkomitees der Internationalen Vereinigung der Schriftstellerverbände. Zu seinem 90. Geburtstag empfing Michalkow den Besuch Putins, der ihn wegen seiner kulturellen Verdienste mit einem hohen Orden auszeichnete.

Als Schriftsteller schrieb und interpretierte Michalkow unter anderem das satirische Gedicht Der Hase im Rausch. Dieses wurde 1964 in der Kongresshalle am Alexanderplatz in Berlin in der Reihe Lyrik – Jazz – Prosa in deutscher Übersetzung von Eberhard Esche dargeboten.

Auf Antrag der Kinder erhielt er die internationale Auszeichnung als Kavalier des Ordens des Lächelns.

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