Sextner Dolomiten

Sextner Dolomiten

Die Sextener Dolomiten (auch Sextner Dolomiten) bilden die nordöstlichste Gebirgsgruppe der Dolomiten und einen gleichnamigen Naturpark Sextener Dolomiten.

Die Drei Zinnen sind das bekannteste Bergmassiv der Sextener Dolomiten

Sie liegen im äußersten Osten von Südtirol und werden im Norden begrenzt durch das Pustertal, im Nordosten und Osten durch das Sextental, im Süden durch die Provinzgrenze zu Belluno und im Westen durch das Höhlensteintal (südliche Fortsetzung des Hochpustertales).

Inhaltsverzeichnis

Naturpark Sextner Dolomiten

Der 1981 eingerichtete Naturpark Sextner Dolomiten umfasst eine Fläche von 116 km², die sich zu etwa gleichen Teilen auf die Südtiroler Gemeinden Toblach, Innichen und Sexten verteilt. Die Grenzen des Naturparks bilden im Norden das Pustertal, im Osten das Sextental, im Süden die Landesgrenze zu Belluno und im Westen das Höhlensteintal. Das Naturparkhaus im Kulturzentrum Grand Hotel in Toblach informiert über Natur, Kultur und Geologie im Naturpark sowie die Geschichte des Dolomitenkrieges.

Geologie und Biologie

Hochleist und Zwölferkofel in den Sextener Dolomiten

Das zu den Südlichen Kalkalpen gehörige Gebirge besteht großteils aus Dolomit-Gesteinen, die sich aus Korallenriffen in der absinkenden Tethys des Erdmittelalters (untere Trias) bildeten. Man unterscheidet mehrere Arten, unter anderem den Schlerndolomit und den auflagernden Hauptdolomit. Charakteristisch für die Sextener und benachbarten Dolomiten ist der Gegensatz zwischen sanft gewellten Almen und den aus ihnen hochragenden Riffgipfeln mit teilweise über 3000 m Höhe, die meist von gewaltigen Schutthalden umgeben sind (siehe Bild).

Im Naturpark finden sich merkliche Bestände einiger selten gewordenen Arten von Raufußhühnern. Seit 1999 untersuchen Jäger, Förster und das Amt der Naturparke die Verbreitungsgebiete von Schneehuhn, Steinhuhn, Birkhuhn und Auerhuhn. Erwähnenswert sind größere Populationen von Spechten sowie von Reh und Dachs.

Auch eine Reihe geschützter Pflanzen ist zu erwähnen, unter anderem verschiedene Glockenblumen und Krokusse, die Dolomiten-Akelei, alpine Orchideen-Arten, das Edelweiß, die Alpen-Grasnelke (Armeria alpina) (Schlernhexe) und die Dolomiten-Schafgarbe. Viele Almwiesen sind durch ihre Blütenpracht im Frühling bekannt geworden.

Geschichte

Bunker des Vallo Alpino (1939 erbaut)

Im Ersten Weltkrieg waren die Sextener Dolomiten Schauplatz von Kämpfen, als hier im Gebirge zweieinhalb Jahre lang der Krieg zwischen italienischen und österreichischen Truppen tobte (siehe dazu auch den Artikel Gebirgskrieg 1915–1918). Stumme Zeugen wie Löcher in den Felsen, Befestigungen (siehe Bild) und rostende Granatsplitter sind heute noch sichtbar. Teile der damaligen Militärsteige wurden zum Friedensweg ausgestaltet, der westwärts in andere Teile der Dolomiten weiterführt und ostwärts auch als Karnischer Höhenweg (Grenze zu Österreich) bezeichnet wird. Durch die senkrechten Felswände des Elfers führt der berühmte Alpinisteig (Strada degli alpini) heute als Klettersteig auf ehemaligen italienischen Versorgungspfaden zur Sentinellascharte.

Berge und Berggruppen in den Sextener Dolomiten

Die Gipfel der Sextener Sonnenuhr:

Die im Süden gelegene

wird vielfach auch zu den Sextener Dolomiten gezählt.

Bekannte Berggruppen im Umkreis:

Tofana und Marmolata (Südwesten), Fanes (Westen), Lienzer Dolomiten (Norden).

Einige Berghütten in den Sextener Dolomiten

  • Auronzohütte (2.320 m, CAI, am Fuß der Südwände der Drei Zinnen, Großparkplatz (Maut/Gebühr), Linienbus-Haltestelle von SAD Nahverkehr und Dolomiti Bus)
  • Bertihütte (1.950 m, CAI, südlich der Sentinellascharte)
  • Büllelejochhütte (2.528 m, privat, unterhalb der Oberbachernspitze)
  • Dreischusterhütte (1.626 m, AVS, im Innerfeldtal)
  • Dreizinnenhütte (2.438 m, CAI, am Toblinger Riedel)
  • Lavaredohütte (2.344 m, privat, unterhalb des Paternsattels)
  • Rotwandwiesenhütte (1.924 m, privat, Kabinenbahn ab Sexten / Moos)
  • Talschlusshütte (1.540 m, im Fischleintal bei Sexten)
  • Zsigmondyhütte (2.224 m, CAI, am Fuß des Zwölferkofels)

Literatur

  • Richard Goedeke: Sextener Dolomiten. (Alpenvereinsführer) Bergverlag Rother, 2003, ISBN 3-7633-1255-2, [1]

Siehe auch

Weblinks


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