Shadi Kor

Shadi Kor

Der Shadi-Kor-Staudamm (auch als „Shakidor“ bezeichnet) liegt in der Nähe der Küstenstadt Pasni in der Provinz Belutschistan im Südwesten Pakistans.

Inhaltsverzeichnis

Die Talsperre

Die Talsperre war erst 2003 fertiggestellt worden. Sie liegt 40 km (nördlich) von Pasni entfernt in der Provinz Gwadar (Gawadar). Folgende Daten sind verfügbar:

  • Höhe: 25 m (andere Quelle: 35 m)
  • Kronenlänge: 147 m (andere Quelle: 300 m)
  • Leistung der Hochwasserentlastung: 120 m³/s
  • Breite der Hochwasserentlastung: 600 feet (180 m)
  • Speicherraum: 48.000 acre feet (59 Mio. m³)
  • Einzugsgebiet: 1.100 square miles (2800 km²)
  • Verfügbare Wassermenge für landwirtschaftliche Bewässerungszwecke, nutzbar für 350 Familien: 190.000 acre feet (230 Mio m³) (pro Jahr?)
  • Baukosten: 45 Millionen Rupien

Dammbruch und Flutwelle

Am 10. Februar 2005 um 18:00 Uhr Ortszeit (14:00 MEZ, 13:00 UTC) ereignete sich ein Dammbruch.

Die Flutwelle erreicht Pasni nach vier Stunden. Viele kleinere Dörfer auf dem Weg dorthin, darunter Sindhipuso (Sindhi Paso) und Turati, wurden überflutet. Halb Pasni mit einer Bevölkerung von 5000 Personen stand danach rund 1 m unter Wasser. Auch das Haus des Provinz-Ministers Sher Jan Baloch wurde von der Flutwelle weggespült, seine Familie aber gerettet.

Der Notstand wurde in Pasni, Awaran und Kharan ausgerufen. Die Behörden sandten Tausende Soldaten zu Rettungsaktionen in die Gegend.

Weitere Schäden

Ein 40 Kilometer langer Teil der neu gebauten Makran-Küstenstraße, die Verbindung der Region nach Karatschi, und mehrere Brücken (unter anderem die Cheel bridge) wurden weggespült. Augenzeugen berichteten, die Wassermassen hätten Lastwagen und Autos erfasst und in das Meer gespült. Viele Leichen wurden später im Meer gefunden.

Auch die Start- und Landebahn des Flughafens von Pasni wurde durch die Wassermassen unbenutzbar, der Flughafen wurde gesperrt. Die Generatoren im Kraftwerk von Pasni wurden beschädigt, die Stromversorgung fiel aus, und Telefonleitungen wurden unterbrochen. Weizen- und Zwiebelfelder von ca. 40.000 acres (161 km²) in Kharan und Awaran wurden zerstört, ebenso eine Vielzahl von Vieh vernichtet. Das Gebiet von Babar Shor war ebenfalls betroffen.

In Belutschistan wurden durch die Unwetter insgesamt rund 25.000 Menschen obdachlos.

Etwa drei Tage später, in der Nacht vom 12. auf den 13. Februar ist ein weiterer kleiner Staudamm, der Gaggo-Staudamm im Bezirk Lasbela (Lasbella), gebrochen. Dieser kostete sieben Menschenleben; zwölf werden noch vermisst. Durch diesen Bruch wurden elf Dörfer von den Wassermassen überflutet.

Bisher kosteten die Überschwemmungen insgesamt 360 Menschen das Leben. Die Opferzahlen sind jedoch in den verschiedenen Berichten sehr widersprüchlich angegeben.

Aakra-Kor-Dammbruch

In der Nacht vom 2. auf den 3. März 2005 brach eine weitere Talsperre in Belutschistan, nämlich die Aakra-Kor-Talsperre (Aakra Kor dam) im Gwadar-Distrikt. Wieder war die Ursache ein zwei Tage andauernder starker Regen mit Hochwasserfluten, die die Talsperre überströmten. Ein Verschluss des Hochwasserentlastungsanlage wurde zerstört, wobei ein unkontrollierter Abfluss entstand. Fünf Dörfer wurden überflutet, die Bewohner der Gegend wurden evakuiert und Tausende wurden zu sicheren Plätzen gebracht. Betroffen waren außerdem die Orte Sur Bandar und Gwadar. Von Todesopfern wurde nicht berichtet.

Der hier gestaute Fluss ist der Sur Bandar River (oder einer seiner Zuflüsse).

Quellen

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