- Backquote
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Àà Èè Ìì
Òò Ùù `Ein Gravis (lat. gravis, so viel wie „schwer, heftig“), auch accent grave genannt, ist ein diakritisches Zeichen, genauer: ein Akzent zur Kennzeichnung einer besonderen Aussprache, Betonung oder Bedeutung eines Buchstabens. Es ist ein in Schreibrichtung schräg abfallender, kurzer Strich über dem Buchstaben (z. B. à, è), das Gegenstück zum Akut. Der Gravis wird in verschiedenen Sprachen verwendet; die genaue Bedeutung unterscheidet sich dabei von Sprache zu Sprache.
Inhaltsverzeichnis
Verwendung
Ὰὰ Ὲὲ Ὴὴ Ὶὶ
Ὸὸ Ὺὺ ῺὼDer Gravis trat zuerst im Altgriechischen auf, wo er βαρεῖα bareía („Schwere“, neugr. Aussprache varía) genannt wurde. Einführung im 3. Jahrhundert v. Chr. Im Neugriechischen ist er seit 1982 obsolet.
Heute kommt er insbesondere im Französischen vor und wird dort accent grave ([akˈsɑ̃ː ɡʀav]) genannt. Seine Bedeutung ist abhängig vom Vokal, auf dem er eingesetzt wird.
- à und ù treten nur in wenigen Fällen auf und haben in der Regel keine phonetische, sondern lediglich eine semantische Differenzierung zum Zweck. Wortbeispiele: a („[er/sie/es] hat“) – à („nach“, „je“, „zu“) oder ou („oder“) – où („wo“).
- è (Lautwert: [ɛ]) zeigt ein betontes e an und entspricht dem deutschen ä. Es unterscheidet sich phonetisch klar vom ebenfalls betonten é mit Accent aigu (Lautwert [e]; entspricht deutsch ee) oder von e ohne Akzent (Lautwert entspricht ungefähr unbetontem deutschen e oder stumm) unterscheidet; hingegen existiert in der Regel keine phonetische Abgrenzung zu ê mit Accent circonflexe.
Auch in anderen romanischen Sprachen tritt der Gravis auf. Im Italienischen zeigt er insbesondere die Betonung des jeweiligen Vokals an, beispielsweise in caffè („Kaffee“; im Gegensatz hierzu im Französischen café mit Accent Aigu), kann aber auch zum Ausdruck eines Bedeutungsunterschiedes eingesetzt werden, beispielsweise in den Wörtern è („[er/sie/es] ist“) gegenüber e („und“).
Für die Lautumschrift der chinesischen Sprache (Hanyu Pinyin) wird der Gravis verwendet, um den vierten Ton (fallend) zu verdeutlichen.
Analog zum Doppelakut « ̋» gibt es auch einen Doppelgravis « ̏», der u. a. im Internationalen Phonetischen Alphabet verwendet wird.
Informatik
In der Informatik wird das Zeichen fachsprachlich als Backtick oder Backquote (engl. für „rückwärts geneigtes Hochkomma“ bzw. „einfaches Anführungszeichen“) bezeichnet und paarweise zur Klammerung etwa von Bezeichnern (MySQL) oder eingebetteten Kommandozeilenbefehlen (Unix-Shell, Perl etc.) verwendet.
Darstellung auf dem Computer
Zeichensätze
Im Zeichensatz ASCII kommt das Zeichen ` vor, das für den Gravis verwendet wird. In den Zeichensätzen der ISO 8859-Familie kommen ausgewählte Zeichen mit Gravis vor, ISO 8859-1 beispielsweise enthält die Zeichen À, à, È, è, Ì, ì, Ò, ò, Ù und ù.
Unicode enthält weitere fertig zusammengesetzte Zeichen mit Gravis. Außerdem kann auf Unicodebasis jedes beliebige Zeichen mit Gravis durch Nachstellen eines kombinierenden Gravis dargestellt werden. Das einzelne Zeichen hat die Unicode-Bezeichnung GRAVE ACCENT (Nummer U+0060).
TeX und LaTeX
TeX und LaTeX können beliebige Zeichen mit Gravis darstellen. Es gibt dazu zwei verschiedene Befehle.
- Im Textmodus für den Textsatz erzeugt
\`a
ein à. - Im mathematischen Modus für den Formelsatz erzeugt
\grave a
die Formel .
Weblinks
´ (Akut) | ` (Gravis) | ι (Iota adscriptum) | ι (Iota subscriptum) | ῾ (Spiritus asper) | ᾿ (Spiritus lenis) | ˆ (Zirkumflex)
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