Share Point Services

Share Point Services
Microsoft Windows SharePoint Services
Entwickler: Microsoft Corporation
Aktuelle Version: Microsoft Windows SharePoint Services 3.0
Betriebssystem: Windows Server
Lizenz: Proprietär
Deutschsprachig: ja
Microsoft Windows SharePoint Services

Windows SharePoint Services (kurz: WSS) bezeichnet ein Produkt der Firma Microsoft, das zum freien Herunterladen für Inhaber einer Windows Server-Lizenz ab Version Windows Server 2003 verfügbar ist. Ziel der Windows SharePoint Services ist die Optimierung der Zusammenarbeit von Benutzern unter einer Weboberfläche mit einer gemeinsamen Daten- und Informationsablage. Der grundlegende Aufbau der Windows SharePoint Services sorgt für eine integrative und themenorientierte Form der Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Personen.

Windows SharePoint Services ist nicht zu verwechseln mit dem Microsoft Office SharePoint Server, einem weiteren Produkt von Microsoft, das auf dem WSS basiert.

Inhaltsverzeichnis

Überblick

Windows SharePoint Services stellen Funktionen zur Zusammenarbeit (Collaboration) zwischen mehreren Personen bereit. Dies erfolgt durch eine individuell veränderbare Ablage, Darstellung und Weiterverarbeitung gespeicherter und weiterer angeschlossener Informationen.

Kern dieser Funktionalitäten unter Windows SharePoint Services sind veränder- und anpassbare Listen. Listen sind bspw. Aufgabenlisten im Team, Kalender, Dokumentenbibliotheken (Dateiablage mit erweiterten Eigenschaften), Adresslisten u. ä. Weitere Listen können frei (sogenannte benutzerdefinierte Listen) in Listenform erstellt oder aus Drittsystemen eingebunden werden.

Abgrenzung

Im Sinne der virtuellen Zusammenarbeit sind die Windows SharePoint Services eine digitale Plattform, die Informationsflüsse wahlweise simplex, als auch duplex unterstützen. Windows SharePoint Services ist ein asynchrones Kommunikationsmedium. Für synchrone Kommunikation bestehen Zusatzanwendungen von Microsoft, die direkt mit Windows SharePoint Services interagieren.

In Bezug auf Wissensmanagement ist Windows SharePoint Services eine Wissensdatenbank und eine Plattform für Expertensysteme.

Entgegen herkömmlicher Meinung ist Windows SharePoint Services kein Webportal sondern eine Webanwendung.

Eigenschaften

Funktionen der Windows SharePoint Services aus Benutzersicht können mit folgenden Eigenschaften zusammenfassend beschrieben werden:

  • Zentrale Datenablage: Informationen werden zentral und nach individuell vorgegebenen Strukturen in Listen abgelegt.
  • Aktualität von Informationen: Änderungen erfolgen i. d. R. in Echtzeit und stehen berechtigten Benutzern sofort zur Verfügung.
  • Benachrichtigung: Benutzer können über Änderungen sofort, einmal täglich oder wöchentlich per E-Mail benachrichtigt werden.
  • Suche: Es kann nach allen in SharePoint abgelegten Informationen gesucht werden.
  • Integration: Listen sind in den korrespondierenden Microsoft Office-Anwendungen direkt verfügbar. Beispiel: alle Listen können in Excel und Access bearbeitet werden, Adresslisten sind als Kontaktlisten in Outlook verfügbar und Dokumentenbibliotheken (Dokumentenlisten) können als Ort zum Öffnen und Speichern von Dateien aus allen Microsoft Office-Anwendungen verwendet werden.

Merkmale

Wesentliche Merkmale der Windows SharePoint Services in der Anwendung sind:

  • Webbasierter Zugriff per Webbrowser, insbesondere Internet Explorer. Weitere Browser wie Firefox und Netscape Navigator ermöglichen einen Zugriff mit Einschränkungen.
  • Strukturierung: Informationen können in Abhängigkeit zueinander hierarchisch gespeichert werden.
  • Darstellung: Informationen können ganz oder auszugsweise nach vorgegebenen Kriterien (Filtern, Gruppierung) und bedarfsweise in gegenseitiger Abhängigkeit dargestellt werden.
  • Freiheitsgrad: Benutzer können Listen erstellen, anpassen oder löschen. Benutzer können auch Administratoren sein und Berechtigungen einzeln und gruppenweise vergeben.
  • Integration zu Microsoft Office: Windows SharePoint Services und Microsoft Office erweitern ihre Funktionen gegenseitig. Beispiele sind Teamkalender und Teamaufgabenlisten in Outlook oder Erweiterungen der Windows SharePoint Services durch Microsoft Frontpage. Die Integrationsmöglichkeiten in Office 2007 sind umfangreicher als in Office 2003.
  • Integration zu weiteren Microsoft-Produkten: Exchange, BizTalk, SQL-Server und Project-Server.
  • Integration allgemein: Es können weitere digitale Datenquellen angebunden werden.
  • Erweiterbarkeit und Anpassbarkeit (siehe unten).

Versionen und Erweiterungen

Version 1 und 2

Die Windows SharePoint Services in der Version 1 und in der Version 2 unterstützen listenbasierte, ergo sequentielle Arbeitsabläufe. Ein Beispiel für einen sequentiellen Arbeitsablauf ist der Veröffentlichungsprozess eines Dokumentes oder die einstufige Genehmigung von Urlaubsanträgen. Komplexere Arbeitsabläufe mit bedingten Verzweigungen können in diesen beiden Versionen ohne Erweiterung nur eingeschränkt oder gar nicht abgebildet werden (s.u. Version 3).

Erweiterungen der Funktionalität erfolgen i.d.R. als WebPart. Übliche Erweiterungen sind der Papierkorb für Version 2, die in der Version 2 fehlende Workflow-Umgebung und Datenanbindung mit Drittsystemen. Weiterführende Anpassungen stellen auf Windows SharePoint Services Expertensysteme bereit.

Version 3

Merkmale der Version 3 sind Erweiterungen der Integration mit Microsoft-Produkten, Workflow-Umgebung als Produktbestandteil, Papierkorb, RSS-Feeds, sowie Blog- und Wiki-Bibliotheken.

Seit der Version 3.0 bietet Microsoft Unterstützung für Firefox, Opera und Apple Safari. Diese umfasst lediglich Basisfunktionen.[1]

Für die Bearbeitung gemeinsam genutzter Microsoft Office-Dokumente wird Microsoft Office 2003 mit Service Pack 1 benötigt. Bei vorhergehenden Versionen ist der Funktionsumfang stark eingeschränkt. In Verbindung mit Microsoft Office 2007 bietet Windows SharePoint Services Zusatzfunktionen wie beispielsweise Offline-Dateien per Outlook 2007, erweiterte Outlook 2007-Funktionen zum Schreiben auf SharePoint Services aus Outlook heraus etc.

Architektur und Protokolle

Grafische Darstellung der Architektur von WSS sowie der involvierten Protokolle

Aus allgemeiner Sicht sind vier Systeme in einer WSS-Umgebung involviert. [2] Diese sind:

  1. Endbenutzer Client (kurz: EUC) - Ein System mit dessen Hilfe ein Benutzer spezifische Operationen ausführt. Diese Operationen werden mittels HTTP-basierten Protokollen zum Web Front End übertragen. HTTP-basierte Protokolle beinhaltet hier HTTP, DAV und Microsoft FrontPage Server Extensions.
  2. Web Front End (kurz: WFE) - Das Web Front End ist ein System, das Anfragen vom Endbenutzer Client erhält und WSS Funktionalitäten bereitstellt. Dies erfolgt mittels Änderung von Informationen, die in einer Datenbank gespeichert sind.
  3. Back End Datenbank (kurz: BEDS) - Die Back End Datenbank ist ein Micrsoft SQL Server System, das auf Anfragen vom Web Front End antwortet. Die Kommunikation zwischen Web Front End und Back End Datenbank erfolgt über bereitgestellte Queries und Stored Procedures via Tabular Data Stream (TDS), einem Protokoll für die Microsoft SQL Server-Kommunikation.
  4. Authentifizierung (kurz: AU) - Das Authentifizierungssystem (in Microsoft-Quellen mit AD für Active Directory gleichzusetzen) antwortet auf Authentifizierungsanfragen von Endbenutzer Client, Web Front End und Back End Datenbank. Alternative Mechanismen zur Authentifizierung sind möglich.

Web Front End und Back End Datenbank sind Bestandteil der eigentlichen WSS-Implementation. Demgegenüber ist der Endbenutzer Client üblicherweise ein Computer über den der Benutzer auf das Web Front End zugreift. Web Front End und Back End Datenbank können im einfachsten Fall auf einem Computer (Server) bereitgestellt werden. Alternativ können mehrere Instanzenen von beiden Systemen auf mehreren Computern zwecks höherem Datendurchsatz und/oder zwecks Redundanz installiert werden. Letzteres wird als Scale-Out bezeichnet.

Einzelnachweise

  1. Systemanforderungen für Microsoft Office-Server
  2. Windows SharePoint Services Overview

Weblinks

Allgemeine Informationen

Anwendungsbeispiele

Diverses


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