Shas-Partei

Shas-Partei

Schas (hebräisch ש"ס, kurz für שומרי-תורה ספרדים ‚Sephardische Tora-Wächter‘) ist eine orthodoxe israelische Partei und religiöse Bewegung mit ethnischer Milieubindung.

Inhaltsverzeichnis

Positionen

Die Schas-Partei vertritt die Interessen der religiös orientierten orientalischen Juden (siehe sephardische Juden). Die Schas-Partei konnte vor allem Wähler der ärmeren Bevölkerungsschichten mobilisieren. Die Schas-Partei hat sich 1984 von der Agudat Jisra’el, einer ultraorthodoxen Partei, abgespaltet.

Spirituelles Oberhaupt dieser Vereinigung ist Rabbi Ovadja Josef, der als einer der herausragenden Gelehrten seiner Zeit gilt. Umstritten sind seine Aussagen über die Ermordung der europäischen Juden während der Nazi-Zeit, die er als Strafe für das Abfallen vieler europäischer Juden vom orthodoxen Glauben interpretiert.

Im Friedensprozess nahm die Schas-Partei früher eine neutrale Position ein und war zu Konzessionen im Friedensprozess bereit, meist unter dem Vorbehalt finanzieller Zugeständnisse an ihre politische Klientel. Inzwischen vertritt sie eine restriktive Haltung gegenüber den Palästinensern und lehnt beispielsweise eine Verhandlung über den Status Jerusalems strikt ab [1].

Regierungsbeteiligungen

Die Schas-Partei war von 1992 bis September 1993 an der von der Arbeitspartei angeführten Regierung beteiligt, verließ die Koalition jedoch nach Auseinandersetzungen mit Meretz über die Bildungspolitik.

Ab 1996 war Schas in der Likud-geführten Regierung mit zwei Ministern vertreten. Schas verließ dieses Bündnis, um Ehud Barak von der Arbeitspartei zu unterstützen.

Ab 2001 unterstützte Schas Ariel Scharons Likud-Regierung.

Auch der 2006 neu gebildeten israelischen Regierung unter Ministerpräsident Ehud Olmert von der Kadima-Partei gehört die Schas wieder an. Sie stellt dort mit Eli Yishai (Industrie, Handel und Arbeit), Ariel Atias (Kommunikation), Meshulam Nahari und Jitzchak Cohen (beide ohne Portfolio) vier Minister.

Wahlergebnisse bei Knesset-Wahlen

  • 1984 : 3,1% - 4 Sitze
  • 1988 : 4,4% - 6 Sitze
  • 1992 : 4,9% - 6 Sitze
  • 1996 : 8,7% - 10 Sitze
  • 1999 : 13,0% - 17 Sitze
  • 2003 : 8,2% - 11 Sitze
  • 2006 : 9,5%- 12 Sitze

Einzelnachweise

  1. Homepage der Schas-Partei: Jerusalem nicht zum Verkauf (hebräisch).

Weblinks


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