Bacrot

Bacrot
Étienne Bacrot
Étienne Bacrot
Name Étienne Bacrot
Schreibweisen Etienne Bacrot (FIDE)
Land Frankreich Frankreich
Geboren 22. Januar 1983
Picardie, FRA
Titel Großmeister (1997)
Derzeitige Elo-Zahl 2728 (Nr.17 der FIDE-Weltrangliste vom April 2009)
Beste Elo-Zahl 2732 (April 2005)
Karteikarte bei der FIDE (englisch)

Étienne Bacrot (* 22. Januar 1983 in Lille) ist ein französischer Schachspieler der Weltelite.

Étienne Bacrot begann mit Schach im Alter von vier Jahren. Als Zehnjähriger gewann er seine ersten internationalen Jugendmeisterschaften, u. a die U10-Weltmeisterschaft 1993 in Szombathely und die U10-Europameisterschaft 1993 in Bratislava. 1994 und 1995 gewann er in Paris die U12-Europameisterschaft im Schnellschach und wurde in Szeged Zweiter der U12-Weltmeisterschaft, die er 1995 in São Lourenço gewann. Einer seiner ersten Trainer war der ehemalige UdSSR-Meister Josif Dorfman, später auch der 13. Schachweltmeister Garri Kasparow.

1996 gelang Bacrot ein Wettkampfsieg gegen den Ex-Weltmeister Wassili Smyslow mit 5-1 (+4, −0, =2) in Albert, 1998 ein Erfolg (3,5-2,5, +1, −0, =5) über Robert Hübner in Albert und Berlin und 2002 ein 3,5-2,5-Erfolg über Boris Gelfand in Albert. 2001 spielte er 3-3 unentschieden (+1, −1, =4) gegen Emil Sutovsky in Albert.

Bacrot erzielte die für die Verleihung des Großmeistertitels benötigten drei Normen innerhalb eines halben Jahres: Die erste im Oktober 1996 in Eriwan, die zweite im Januar 1997 beim Corus-Turnier in Wijk aan Zee und im März 1997 seine letzte Norm beim Turnier von Enghien-les-Bains. Damit war er 1997 im Alter von 14 Jahren und 2 Monaten der bislang weltweit jüngste Spieler, der den Großmeistertitel erspielen konnte.

In den Jahren 1999 bis 2003 wurde Bacrot fünfmal in Folge französischer Meister. 2002 gewann er das Turnier in Val-d'Isère nach Stichkampf gegen Joël Lautier. Bei der erstmals ausgetragenen Internet-Europameisterschaft unterlag Bacrot dem Israeli Emil Sutovsky im Finale mit 1,5-3,5. Bacrot gewann 2004 in Verona und besiegte Ivan Sokolov in Albert mit 3,5-2,5 (+2, −1, =3). Im gleichen Jahr gewann er bei der Französischen Mannschaftsmeisterschaft alle 11 von ihm gespielten Partien und erhielt als erster Franzose überhaupt eine Elo-Zahl von über 2700.

Im Jahr 2005 gelang ihm gemeinsam mit Viorel Bologan ein Sieg beim Weltklasseturnier in Poikowski, im gleichen Jahr in Dortmund ein geteilter zweiter Rang. Beim Weltpokal in Chanty-Mansijsk 2005 wurde Bacrot Dritter nach einem Sieg gegen Alexander Grischtschuk im Stichkampf und qualifizierte sich damit zum von der FIDE wieder eingeführten Kandidatenturnier zur Weltmeisterschaft. Dort schied er allerdings in der ersten Runde mit 0,5-3,5 gegen Gata Kamsky aus. Im August 2008 wurde er nach einem Stichkampfsieg (1,5-0,5) gegen Maxime Vachier-Lagrave erneut französischer Landesmeister. Im Februar 2009 gewann er mit 6,5 Punkten aus 9 Runden das Aeroflot Open in Moskau nach Wertung vor dem ukrainischen Großmeister Alexander Moiseenko und sicherte sich damit eine Einladung zu den Dortmunder Schachtagen.

Im Jahr 1996 spielte Bacrot – als 14-Jähriger – zum ersten Mal für die französische Nationalmannschaft bei einer Schacholympiade. Bei seiner vierten Olympiade, Turin 2006, gewann er eine Einzel-Bronzemedaille für seine Leistung am ersten Brett (+4, −0, =4). Bei der Schacholympiade 2008 in Dresden erzielte er am Spitzenbrett 6,5 Punkte aus 10 Partien. In der Schachbundesliga spielt er seit der Saison 2005/2006 für die OSG Baden-Baden.

Bacrot lebt in Carqueiranne. Seine aktuelle Elo-Zahl im Nahschach beträgt 2728, damit ist er der beste Spieler Frankreichs und steht auf Rang 17 der Weltrangliste (Stand: April 2009). Bacrot ist die Nr. 7 der Chess960-Weltrangliste (Stand: 1. Februar 2009) mit einer WNCA-IPS (Individual Player Strength der World New Chess Association) von 2761.

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