- Shin hanga
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Shin hanga (jap. 新版画, dt. „neuer Druck“) ist eine Kunstrichtung im japanischen Holzschnitt, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstand.
Shin hanga und Sōsaku hanga sind zwei Kunstrichtungen des japanischen Holzschnittes, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstanden. Die Shin hanga-Bewegung erweiterte den traditionellen japanischen Holzschnitt des 19. Jahrhundert um kleinere Neuerungen (Perspektive und Schattierungen der westlichen Malerei), behielt aber die traditionelle Fertigungsweise des ukiyo-e mit 3 unterschiedlichen Personengruppen (Zeichner, Schnitzer, Drucker) und auch die traditionellen japanischen Motive bei. Ziel war es, die billigen Massenprodukte des ukiyo-e durch ein hochwertiges, teures Kunstprodukt zu ersetzen. Shin hanga-Holzschnitte waren in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts besonders außerhalb Japans - vor allem in den USA - erfolgreich, da dort ein großes Interesse an traditionellen japanischen Motiven bestand.
Der Begriff Shin hanga wurde 1915 von dem Verleger und Kunsthändler Watanabe Shōzaburō (渡邊 正三郎; 1885-1962) geprägt, um die von ihm publizierten Holzschnitte von den zeitgenössischen Massenprodukten des ukiyo-e zu unterscheiden. Zu den Künstlern, deren Werke Watanabe Shōzaburō vertrieb, gehörten Charles W. Bartlett, Hashiguchi Goyō, Kawase Hasui und Itō Shinsui. Mit Beginn des 2. Weltkrieges sank die Nachfrage nach Shin hanga-Holzschnitten drastisch. Nach dem Krieg wurde sie von Sōsaku hanga als dominierende Kunstrichtung im japanischen Holzschnitt abgelöst.
Literatur
- Helen Merritt and Nanako Yamada, "Guide to Modern Japanese Woodblock Prints: 1900-1975", published by University of Hawaii Press, Honolulu, ISBN 0-8248-1732-X
- Helen Merritt, "Modern Japanese Woodblock Prints - The early years", published by University of Hawaii Press, Honolulu, 1990, ISBN 0-8248-1200-X
- Brown, K. and Goodall-Cristante, H. Shin-Hanga: New Prints in Modern Japan. Los Angeles County Museum of Art, 1996. ISBN 0-295-97517-2
Weblinks
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