- Bad Königshofen
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Unterfranken Landkreis: Rhön-Grabfeld Höhe: 276 m ü. NN Fläche: 69,52 km² Einwohner: 7041 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 101 Einwohner je km² Postleitzahl: 97631 Vorwahl: 09761 Kfz-Kennzeichen: NES (bis 1972: KÖN) Gemeindeschlüssel: 09 6 73 141 Adresse der Stadtverwaltung: Marktplatz 2
97631 Bad Königshofen i.GrabfeldErster Bürgermeister: Thomas Helbling (CSU) Bad Königshofen im Grabfeld (amtlich: Bad Königshofen i.Grabfeld) ist eine Kleinstadt im unterfränkischen Landkreis Rhön-Grabfeld. Die Kurstadt an der Fränkischen Saale liegt im Grabfeld zu Füßen der Haßberge und ist umgeben von den Naturparks Rhön und Thüringer Wald.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Zu Bad Königshofen i.Grabfeld gehören folgende Stadtteile:
- Althausen
- Aub im Grabfeld
- Eyershausen
- Gabolshausen
- Ipthausen
- Merkershausen
- Untereßfeld
Es existieren folgende Gemarkungen: Althausen, Aub, Bad Königshofen i.Grabfeld, Bundorfer Forst, Eyershausen, Gabolshausen, Ipthausen, Merkershausen, Untereßfeld.
Geschichte
Der Ort wurde 741 erstmals urkundlich erwähnt. Die Verleihung der Stadtrechte erfolgte in der Zeit um 1235. Königshofen war bis 1354 Eigentum der Grafen von Henneberg und kam dann in den Besitz der Würzburger Bischöfe. Sie bauten Königshofen zu einer Festung aus. 1631 bis 1635 war Königshofen von den Schweden besetzt. Als Teil des Hochstiftes Würzburg wurde das Amt Königshofen 1803 zugunsten Bayerns säkularisiert und im Frieden von Preßburg (1805) Erzherzog Ferdinand von Toskana zur Bildung des Großherzogtums Würzburg überlassen. Mit diesem fiel es 1814 endgültig an Bayern. Im Jahr 1893 wurde die Stadt mit der Grabfeldbahn an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Königshofen war seit Beginn des 19. Jahrhunderts bayerische Kreisstadt und Sitz eines königlichen Landgerichts. 1972 wurde der Landkreis Königshofen aufgelöst. Während der Gebietsreform in Bayern ließen sich die Orte Althausen, Aub, Eyershausen, Gabolshausen, Ipthausen, Merkershausen und Untereßfeld freiwillig eingemeinden. 1974 wurde die Stadt zum Bad erhoben.
Einwohnerentwicklung
Auf dem Gebiet der Stadt wurden 1970 5715, 1987 5901 und im Jahr 2000 6914 Einwohner gezählt.
Politik
Bürgermeister ist Thomas Helbling (CSU).
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 3.523.000 Euro, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 1.211.000 Euro.
Städtepartnerschaften
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die spätgotische Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt (Patrozinium 15. August) wurde von 1442 bis 1496 erbaut. Bei dem Bau handelt sich um eine in Franken öfter vorkommende Mischform zwischen Basilika und Hallenkirche. Der Turm der Kirche hat eine Höhe von 63 Metern und ist das bereits von weitem sichtbare Wahrzeichen der Stadt. Von der Türmerstube hat man eine herrliche Aussicht über das Grabfeld, der Rundumblick lässt die Rhön, die Haßberge und die Gleichberge (bereits in Südthüringen) vor dem Auge des Betrachters erscheinen.
Der Verein Spitalhof e. V. veranstaltet in regelmäßigen Abständen Konzerte mit einheimischen Künstlern, Kulturstammtische, usw.
In Bad Königshofen steht der erste Heilwassersee Deutschlands.
Im Stadtteil Ipthausen befindet sich eine Wallfahrtskirche, die der Maria (Mutter Jesu) geweiht ist (Patrozinium Mariä Geburt 8. September). Ebenso befindet sich in dem Ort die größte Anlage mit sprechenden Beos in Bayern.
Das Archäologische Museum Bad Königshofen in der Alten Schranne präsentiert die Vor- und Frühgeschichte der Region.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft
Das Kur- und Freizeitzentrum FrankenTherme mit den Heilquellen Urbani und Regius sowie Hotels, Gaststätten und Pensionen sind in der Kurstadt von erheblicher wirtschaftlicher Bedeutung.
Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 24, im produzierenden Gewerbe 1277 und im Bereich Handel und Verkehr 399 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 849 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1855. Im verarbeitenden Gewerbe gab es drei Betriebe, im Bauhauptgewerbe zehn Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 150 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 4629 Hektar, davon waren 4086 Hektar Ackerfläche und 536 Hektar Dauergrünfläche.
Bildung
Im Jahr 1999 existierten folgende Einrichtungen:
- 150 Kindergartenplätze mit 177 Kindern
- Zwei Volksschulen mit 53 Lehrern und 921 Schülern
- Eine Realschule mit 20 Lehrern und 303 Schülern
- Ein Gymnasium mit 53 Lehrern und 660 Schülern.
- Die Berufsfachschule für Musik (seit 1982)
- Die Kreismusikschule Rhön-Grabfeld (seit 1987)
- Das Unterfränkische Volkshochschulheim am Sambachshof
Friedhof
Im Ortsteil Ipthausen besteht seit 1920 ein Jüdischer Friedhof, auf dem die ansässigen jüdischen Familien aus Königshofen und Umgebung ihre Verstorbenen begruben. Ein Mahnmal gegenüber dem Eingang erinnert an jüdisches Leben und die Verfolgung und Ermordung der jüdischen Einwohner in der Shoa.[1]
Freizeit
Der Ort ist unter anderem bei Wohnmobil-Besitzern beliebt, da sie direkt vom Wohnmobilstellplatz zu den Kuranwendungen in der FrankenTherme gehen können. Am Sambachshof gibt es einen Freizeitpark mit Fahrgeschäften für kleinere Kinder und ein Wildgehege.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Valentin Boxberger (1539–1596), Amtmann und Landrichter in Schleusingen
- Caspar Schott (1608–1666), wissenschaftlicher Autor und Pädagoge
- Alois Albert (1880-1939), Politiker (BVP), Reichstagsabgeordneter.
- Sieglinde Hofmann (* 1945), ehemaliges Mitglied der Rote Armee Fraktion (RAF)
- Jakob Maria Soedher (* 1963), Kriminalschriftsteller, Reisejournalist und Fotograf
Personen, die mit dem Ort in Verbindung stehen
- Jakob Twinger von Königshofen, Chronist
- Johann Caspar Schlimbach, Orgelbauer
- Bernhard Eschenbach, Orgelbauer
- Andreas Baader [2], ehemaliges Mitglied der Rote Armee Fraktion (RAF)
- Barbara Gladysch, Mütter für den Frieden
Einzelnachweise
- ↑ Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 117
- ↑ MainPost vom 12. November 2007: http://www.mainpost.de/lokales/hassberge/Spuren-der-RAF-im-Hassgau-und-im-Grabfeld;art1726,4210614
Weblinks
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50.29920710.466943Koordinaten: 50° 18′ N, 10° 28′ O
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