- Bad Pistyan
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Piešťany
Wappen Karte BasisdatenLandschaftsverband (Kraj): Trnavský kraj Bezirk (Okres): Piešťany Region: Dolné Považie Fläche: 44,20 km² Einwohner: 29.957 (31. Dezember 2004) Bevölkerungsdichte: 677,76 Einwohner je km² Höhe: 162 Meter Postleitzahl: 921 01 Telefonvorwahl: 0 33 Geographische Lage: 48° 36′ N, 17° 50′ O48.59166666666717.832222222222162Koordinaten: 48° 35′ 30″ N, 17° 49′ 56″ O Kfz-Kennzeichen: Angabe fehlt. Gemeindekennziffer: 507440 StrukturGemeindeart: Stadt Gliederung Stadtgebiet: 2 Stadtteile Verwaltung (Stand: Februar 2007)Bürgermeister: Remo Cicutto Adresse: Mestský úrad Piešťany
námestie SNP 3
92145 PiešťanyWebpräsenz: www.piestany.sk Gemeindeinformation
auf portal.gov.skStatistikinformation
auf statistics.skPiešťany (deutsch Pistyan oder Pistian, selten auch [Bad] Püschtin, ungarisch Pöstyény - bis 1907 Pöstyén, polnisch Piszczany) ist die größte Stadt des gleichnamigen Bezirks und bekanntes Heilbad im Westen der Slowakei. Piešťany liegt an der Waag.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Erste menschliche Ansiedlungen im Gebiet der heutigen Stadt gab es schon vor etwa 80.000 Jahren, denn das Gebiet liegt in einem klimatisch sehr günstigen Gebiet. Darüber hinaus gab es eine Fülle von Thermalquellen, die auch im Winter nicht zufroren.
Eine kleine Frauenfigur (Venus von Moravany) wurde in der unweit der Stadt gelegenen Ortschaft Moravany nad Váhom (Moravan) gefunden; sie wurde aus Mammutelfenbein gefertigt und ist zirka 22.800 vor Christus entstanden. Sie befindet sich heute im Museum auf der Burg Bratislava (Pressburg).
In der ebenfalls nahegelegenen Ortschaft Krakovany-Stráže wurde in einer Ausgrabungsstätte eine Sammlung von Luxusgütern aus Glas, Bronze, Silber und Gold in drei Gräbern gefunden, diese stammen aus der Zeit zwischen 200 und 300 nach Christus.
Der Ort Piešťany selber wurde zum ersten Mal 1113 als Pescan erwähnt. Damals bestand er aus verschiedenen kleinen Siedlungen. Auch die Heilquellen wurden schon im Mittelalter genutzt, so ist ein Besuch von König Matthias Corvinus überliefert.
Die erste Erwähnung der Quellen von Piešťany findet sich im Buch De admirandis Hungariae aquis hypomnemation („Über die wunderbaren Wässer Ungarns“) von Georgius Wernher, welches 1549 in Basel herausgegeben wurde. Während des 16. und 17. Jahrhunderts hatte die Stadt wie auch viele andere in der Region unter den Verheerungen durch die Türken und die antihabsburgischen Aufstände zu leiden.
Im Laufe der Jahrhunderte gehörte der Ort verschiedenen Adelsfamilien, die letzte waren die Familie Erdődy. Ihnen gehörte das Gebiet von 1720 bis 1848, das Bad selber sogar bis 1940. Die ersten Badehäuser ließ die Familie 1778 errichten, sie wurden aber durch die verheerende Flut von 1813 stark beschädigt. 1820 wurden die Badehäuser erweitert und im neoklassizistischen Stil umgebaut (Napoleon-Bad). Ebenso wurde ein Park angelegt.
Von 1889 bis 1940 wurden die Badeanlagen durch die Familie Winter gepachtet, insbesondere Ľudovít Winter brachte das Bad zu internationalem Ruf, indem er die Behandlungsmethoden (ab 1840 schon gab es einen ständigen Badearzt), aber auch die Unterkunfts- und Freizeitmöglichkeiten unter anderem durch den Bau neuer Badeanlagen und Hotels verbesserte. Während sich heute am rechten Waagufer zahlreiche Geschäfte, Lokale, Restaurants sowie der weitläufige Stadtpark befinden, liegt der Kurort mit den Kureinrichtungen und den Thermalquellen auf der linken Seite des Flusses.
1945 bekam Piešťany offiziell das Stadtrecht zugesprochen. Seit 1959 gibt es im Süden den großen Waagstausee Sĺňava; der Rückstau des Wassers reicht bis in das Stadtgebiet hinein. Trotz der Stagnation des Badewesens nach der Verstaatlichung des Bades 1940 wurden in den 1960er und 1970er Jahren (durch skandinavische Investoren) noch weitere Badegebäude erbaut (Balnea Grand, Balnea Splendid und Balnea Esplanade). Alle Hotels befinden sich auf der Kurinsel, die im Fluss Waag liegt.
Aufmerksamkeit bekam die Stadt in jüngster Zeit durch die Gefangennahme von drei Mitgliedern der IRA am 5. Juli 2001, nachdem sie von Agenten des britischen Geheimdienstes MI5, die als Waffenhändler aus dem Irak getarnt waren, in eine Falle gelockt wurden.
Vom 12. bis 13. September 2008 fand auf der Kurinsel ein Gipfeltreffen des slowakischen Präsidenten Ivan Gašparovič, des ungarischen Präsidenten László Sólyom, des tschechischen Präsidenten Václav Klaus und des polnischen Präsidenten Lech Kaczyński statt. Sie weihten am 12. September 2008 vor dem Irma-Bad den „Präsidentenspringbrunnen“ ein. Am Rand des Brunnens sind auf vier Metallplatten die Namen der Präsidenten eingraviert.
Kuranwendungen
Piešťany gehörte bereits vor dem Ersten Weltkrieg zu den führenden Rheuma-Heilbädern Europas. Zu den Kurgästen zählten u.a. Kaiserin Elisabeth, Zar Ferdinand I. von Bulgarien und Kaiser Wilhelm II. Piešťany verfügt über 70 °C warme, schwefelige Thermalquellen. Der warme Waagschlamm wird für Anwendungen gegen Skoliose, Osteoporose, Arthrose, Rheuma und Gicht eingesetzt. Ebenso wird in Piešťany die Adeli-Methode angewendet. In Piešťany befindet sich das derzeit einzige Adeli-Zentrum weltweit. Rund 15 Patienten aus allen Teilen der Welt werden dort monatlich nach dieser Methode behandelt. Heute kommen jedes Jahr etwa 40.000 Kurgäste nach Piešťany.
Sehenswürdigkeiten
- Statue eines geheilten Mannes mit gebrochener Krücke
- Kolonnadenbrücke über die Waag mit der Inschrift „surge et ambula“
- Jugendstilbauten, z.B. das Thermia Palace Hotel von 1912 und das dazugehörige Bad „Irma“[1]
- Freibäder "Eva" und "Slnava"
Verkehrsanbindung
Die Stadt Piešťany liegt etwa 90 km nordöstlich von Bratislava. Sie ist sowohl an das slowakische Eisenbahnnetz als auch an das Autobahnnetz angeschlossen. Piešťany besitzt einen eigenen Anschluss an die Autobahn D1. Die Stadt hat den kleinen Flughafen, der aber zumindest derzeit (Januar 2007) keinen Linienverkehr anbietet.
Vom Bahnhof in Piešťany, der an der Bahnstrecke Bratislava–Žilina liegt, bestehen Direktverbindungen nach:
Sonstiges
Die Stadt besteht aus zwei Teilen, zum einen der eigentliche Stadt Piešťany und dem Ort Kocurice, welcher 1974 eingemeindet wurde und im Westen hinter der Autobahn gelegen ist.
Siehe auch
Einzelnachweise
Weblinks
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