Siegmar Freiherr von Schnurbein

Siegmar Freiherr von Schnurbein

Siegmar von Schnurbein (* 31. Oktober 1941 in Blankenburg am Harz) ist ein deutscher Provinzialrömischer Archäologe.

Er studierte von 1963 bis 1970 Provinzialrömische Archäologie, Vor- und Frühgeschichte sowie Alte Geschichte an der Universität Tübingen und der Universität München und promovierte 1970 in München mit einer Arbeit über das römische Gräberfeld in Regensburg. Anschließend war er am Westfälischen Landesmuseum für Vor- und Frühgeschichte in Münster tätig. Seit 1978 war er Mitarbeiter der Römisch-Germanischen Kommission des Deutschen Archäologischen Instituts in Frankfurt am Main, seit 1981 als ihr Zweiter, von 1990 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2006 als ihr Erster Direktor. Er habilitierte sich 1981 an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt/Main, wo er seit 1989 außerplanmäßiger Professor ist.

Seit 1993 wurde er mehrmals zum Vorsitzenden des Präsidiums der Deutschen Verbände für Altertumsforschung gewählt.

Von Schnurbein ist ordentliches Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI). Er beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit der Archäologie der germanischen Provinzen Roms und den römisch-germanischen Kontakten.

Auszeichnungen

Schnurbein ist Ehrendoktor der Universität des Westens Timişoara und der Universität Warschau. 2006 wurde er mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland geehrt.

Werke

  • Die Römischen Militäranlagen bei Haltern. Bericht über die Forschungen seit 1899. Bodenaltertümer Westfalens 14 (1974).
  • Das Römische Gräberfeld von Regensburg. Materialhefte z. Bayer. Vorgesch. Reihe A Bd. 31 (1977).
  • Die Römer in Haltern. Einführung in die Vor- und Frühgeschichte Westfalens, Heft 2 (1979).
  • Die unverzierte Terra Sigillata aus Haltern. Bodenaltertümer Westfalens 19 (1982).
  • Vom Einfluß Roms auf die Germanen. Nordrhein- Westfäl. Akad. Wiss. Vorträge G 331 (Opladen 1995).
  • Untersuchungen zur Geschichte der römischen Militärlager im Lippegebiet. Ber. RGK 62, 1981, 5-101.
  • Die kulturgeschichtliche Stellung des nördlichen Rätien. Ber. RGK 63, 1982, 5-16.
  • Die Funde von Augsburg- Oberhausen und die Besetzung des Alpenvorlandes durch die Römer. In: J. Bellot, W. Czysz und G. Krahe (Hrsg.): Forschungen z. Provinzialröm. Arch. in Bayerisch- Schwaben (1985) 15-43.
  • Der neue Plan des valentinianischen Kastells Alta Ripa (Altrip). Ber. RGK 70, 1989, 507-526.
  • Perspektiven der Limesforschung. In: Der Römische Limes in Deutschland. Archäologie in Deutschland Sonderh. 1992, 71-88.
  • Das Projekt: Römische Funde im Mitteleuropäischen Barbaricum, dargestellt am Beispiel Niedersachsen. Ber. RGK 73, 1992, 5- 27 (zus. mit M. Erdrich).
  • Kelten, Germanen, Römer im Mittelgebirgsraum zwischen Luxemburg und Thüringen. Ein Schwerpunktthema der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Archäologisches Nachrichtenblatt 1, 1996, 70-77 (zus. mit A. Haffner).
  • Die Contrevallation. In: Neue Ausgrabungen und Forschungen zu den Belagerungswerken Caesars um Alesia (1991-1994) (zus. mit. M. Reddé u.a.). Ber. RGK 76, 1995, 94- 105.
  • Wohin mit den Funden? Auftrag und Anspruch eines zentralen Fundarchivs. Denkmalpflege in Baden- Württemberg 29, 2000, 70-73.
  • Die Zeit um Christi Geburt. Archäologie in Deutschland 1, 2000, 26-29.
Herausgeberschaft
  • U. von Freeden/S. von Schnurbein (Hrsg.): Spuren der Jahrtausende. Archäologie und Geschichte in Deutschland. Stuttgart 2002
  • Atlas der Vorgeschichte. Europa von den ersten Menschen bis Christi Geburt. Theiss, Stuttgart 2009 ISBN 978-3-8062-2105-3

Weblinks


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