Badenerlied

Badenerlied

Das Badnerlied ist die inoffizielle Landeshymne von Baden.

Inhaltsverzeichnis

Entstehung

Das Lied wurde vermutlich um 1865 aus einem heute weitgehend vergessenen Sachsenlied umgedichtet. Anhaltspunkte für die Datierung des Badnerlieds sind die Passagen über die Festung Rastatt und die Industrialisierung Mannheims. Die Strophe Alt-Heidelberg, Du feine…. wurde aus dem Trompeter von Säckingen des badischen Schriftstellers Joseph Victor von Scheffel (geschrieben bereits 1852 oder 1854) hinzugefügt. Die früheste bekannte Druckfassung des Badnerlieds mit seinen fünf Grundstrophen findet sich in Marschlieder des 5. badischen Infanterieregiments Nr. 113 von Karl Pecher aus dem Jahr 1906.

Bedeutung

In den 1920er Jahren gab es Überlegungen, das Lied zu einer offiziellen Landeshymne zu machen, die jedoch nicht zu Ende geführt wurden. Eine Renaissance erfuhr das Lied in den 1950er Jahren, die es trotz der Vereinigung der alten Länder zum Bundesland Baden-Württemberg zur bis heute wohl populärsten Regionalhymne Südwestdeutschlands gemacht hat.

So wird das Badnerlied bei vielen Anlässen gespielt, beispielsweise bei den Heimspielen badischer Fußballvereine wie dem SC Freiburg, dem Karlsruher SC und der TSG 1899 Hoffenheim sowie auch bei Heimspielen des Handballclubs Rhein-Neckar Löwen. In einigen Teilen Badens genießt es bei offiziellen Festakten wie Einweihungen sogar einen quasioffiziellen Status. So wurde das Badnerlied auch gespielt, als beim Natogipfel 2009 in Kehl, Baden-Baden und Straßburg die Staats- und Regierungschefs der Natostaaten über die Passerelle des deux Rives Deutschland in Richtung Frankreich verließen. Allgemein bekannt sind und gesungen werden die ersten vier Strophen, die fünfte (Der Bauer und der Edelmann …) ist weniger verbreitet.

Die Reihenfolge der Strophen unterscheidet sich dabei je nachdem. So wird die mit in Karlsruh' steht die Residenz beginnende Strophe je nachdem mit der Strophe In Haslach gräbt man Silbererz vertauscht. Weiterhin gibt es auch kleine Variationen im Text. So wird an manchen Stellen häufig steht statt ist verwendet, beispielsweise bei In Rastatt ist die Festung, das dann In Rastatt steht die Festung lautet.

Es wurden und werden auch viele neue Strophen hinzugedichtet. Besonders beliebt sind idealisierende und einzelne Regionen oder Städte besingende Strophen, aber auch Schwaben verunglimpfende Textzeilen.

Die Brauerei Rothaus hat eine eigene Fassung, bei der die Textzeile In Rastatt ist die Festung durch In Rothaus ist die Brauerei ersetzt worden ist. Diese Fassung wird teilweise bei Fußballspielen verwendet, die von dieser Brauerei gesponsert werden. Beim SC Freiburg konnte sich jedoch diese Fassung nicht durchsetzen, und auch beim KSC ist lediglich der Text auf der Videowand zu sehen, nicht jedoch im abgespielten Lied zu hören.

Bei einer nach den Landesteilen Baden und Württemberg getrennt ausgezählten Hitparade des Radiosenders SWR1 wurde das Badnerlied von den Badnern auf Platz 9 gewählt. Bei einer regionalen Auswertung stellte sich heraus, dass es bei den Konstanzern Platz 3 und in Mosbach sogar den ersten Platz erreicht hatte, wofür die Mosbacher vom Bund Freiheit statt Baden-Württemberg zum Badner des Jahres 2006 gekürt wurden.

Text

Das schönste Land in Deutschlands Gau’n,
das ist mein Badner Land.
Es ist so herrlich anzuschaun
und ruht in Gottes Hand.
Refrain:
D’rum grüß ich dich mein Badnerland,
du edle Perl’ im deutschen Land, deutschen Land.
frisch auf, frisch auf; frisch auf, frisch auf;
frisch auf, frisch auf mein Badnerland.
In Haslach gräbt man Silbererz,
Bei Freiburg wächst der Wein,
im Schwarzwald schöne Mädchen,
ein Badner möcht’ ich sein.
D’rum grüß ich dich mein Badnerland,
du edle Perl’ im deutschen Land, deutschen Land.
frisch auf, frisch auf; frisch auf, frisch auf;
frisch auf, frisch auf mein Badnerland.
In Karlsruh’ ist die Residenz,
in Mannheim die Fabrik.
In Rastatt ist die Festung
und das ist Badens Glück.
D’rum grüß ich dich mein Badnerland,
du edle Perl’ im deutschen Land, deutschen Land.
frisch auf, frisch auf; frisch auf, frisch auf;
frisch auf, frisch auf mein Badnerland.
Alt-Heidelberg, du feine,
du Stadt an Ehren reich,
am Neckar und am Rheine,
kein’ and’re kommt dir gleich.
D’rum grüß ich dich mein Badnerland,
du edle Perl’ im deutschen Land, deutschen Land.
frisch auf, frisch auf; frisch auf, frisch auf;
frisch auf, frisch auf mein Badnerland.
Der Bauer und der Edelmann,
das stolze Militär
die schau’n einander freundlich an,
und das ist Badens Ehr.

Literatur

  • Waltraud Linder-Beroud: Ein neues Land – ein neues Lied? In: Badische Heimat 82 (2002), S. 96-109.
  • Lutz Röhrich: „… und das ist Badens Glück“. Heimatlieder und Regionalhymnen im deutschen Südwesten. Auf der Suche nach Identität. In: Jahrbuch für Volksliedforschung, Jg. 35 (1990), S. 14-25.

Weblinks


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