- Sinnessystem
-
Ein Sinnesorgan ist ein Organ, das Informationen in Form von Reizen aus der Umwelt aufnimmt, diese in elektrische Impulse umwandelt, die entlang von Nervenfasern weitergeleitet und dann vom Gehirn in Wahrnehmungen umgewandelt werden. Die eigentliche Umwandlung der eintreffenden Reize wird von den Rezeptoren des Sinnesorgans vollzogen; dabei spielen chemische und/oder physikalische Prozesse eine Rolle. Der Rest des Sinnesorgans dient zur geeigneten Übertragung des Signals auf nachgeschaltete Nerven, die für die Weiterleitung zu den zentralen Verarbeitungsstellen im Gehirn sorgen.
Inhaltsverzeichnis
Sinnesorgane, geordnet nach der adäquaten Reizwahrnehmung
Licht
Die mit dem Auge sichtbare elektromagnetische Strahlung wird als Licht bezeichnet. Einige Tiere können auch das kurzwelligere ultraviolette Licht wahrnehmen. Infrarot wird allerdings von einigen Tieren ebenfalls als „Licht“ über Augen oder spezielle Organe wahrgenommen.
- Ultraviolettes Licht → Auge Viele Insekten, einige Reptilien, einige Vögel, Tiefseefische
- Sichtbares Licht: Wellenlänge 380 nm (violett) bis 760 nm (rot) → Auge (Gesichtssinn)
- Infrarotstrahlung können einige Süßwasserfische über die Augen wahrnehmen.
ädequater Reiz: Lichtwellen
Rezeptorstruktur: Netzhaut mit Stäbchen und ZapfenSchall
- Ultraschall: Wellenlänge ~20 kHz (17,5 mm) – 200 kHz (1,7 mm) → Ohr bestimmter Tiere wie Fledermäuse und Delfine
- Hörschall: 16–20000 Hz → Ohr (Gehörsinn) des Menschen
- Infraschall: 16–0 Hz → Ohr bestimmter Tiere wie Elefanten und Eulen und fließender Übergang zum Tastsinn
- Schwingungen → Tastrezeptoren (Vibration) in der Haut (Tastsinn) und Tasthaare und Erschütterungsrezeptoren bei Insekten und Spinnen
Temperatur
- Infrarotstrahlung/Wärme: Wellenlänge 750 nm-0,01 mm → Wärme- und Kälterezeptoren in der Haut (Temperaturwahrnehmung), Grubenorgane bei Schlangen
Druck und Bewegung
- Druck → Tastrezeptoren in der Haut (Tastsinn)
- Berührung → Tastrezeptoren in der Haut (Tastsinn)
- Wasserdruck und -bewegung → Seitenlinienorgan bei Fischen
- Bewegung → Gleichgewichtsorgan im Innenohr (Gleichgewichtssinn)
- Position der Körperteile → Rezeptoren in den Muskeln und Gelenken (Golgi-Sehnenorgan, Muskelspindel, Siehe auch Tiefensensibilität), Chordotonalorgan bei Insekten
Chemische Reize
- Riechschleimhaut (Geruchssinn)
- Geschmacksknospen auf der Zunge (Geschmackssinn) z. B. bei den Spinnentieren
Elektrische Felder
- Lorenzinische Ampullen bei Haien und Rochen
- Wahrnehmung elektrischer Felder bei manchen Raubfischen (Elektrische Fische) wie Zitteraal und Zitterrochen
Magnetische Felder
- Wahrnehmung des Erdmagnetfeldes (nicht nur) bei Zugvögeln aufgrund eines Magnetsinns (bei Rotkehlchen im Auge, bei Tauben in der Schnabelhaut). Starke magnetische Wechselfelder können auch vom Menschen durch Vibration der Augen erkannt werden.[1]
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Einige Beobachtungen über eine Modulation der Lichtempfindung durch starke magnetische Wechselfelder. In: Die Naturwissenschaften (1954), S. 508.
Wikimedia Foundation.