Sinntalhof

Sinntalhof

Der Sinntalhof liegt zwischen der unterfränkischen Stadt Bad Brückenau und dem dazugehörigen Staatsbad Brückenau am Südwestrand der bayerischen Rhön. Als der im Bad tätige staatliche Brunnenverwalter und Pächter Moritz im Jahr 1821 aus seinem Dienst schied, erbaute er noch im selben Jahr den Sinntalhof, um dort seinen Lebensabend zu verbringen.

Der Hof ist Geburtsort des kommunistischen Reichstagsabgeordneten Ernst Putz, der ihn 1920 von seinem Vater, einem Politiker, übernahm und bewirtschaftete. 1919/20 war der Hof Zwischenstation für die von Bernhard Uffrecht (1885-1959) gegründete "Freie Werkgemeinschaft", zwischen 1920 und 1923 beherbergte der Hof dann das der deutschen Jugendbewegung nahestehende Landerziehungsheim von Max Bondy und Ernst Putz, die "Freie Schul- und Werkgemeinschschaft Sinntalhof", die 1923 wegen der Differenzen zwischen den beiden Schulleitern aufgelöst wurde. 1955 wurde der Sinntalhof von der Bildhauerin Charlotte Putz (1903-60), einer Schwester von Ernst Putz, an die "Bruderhofgemeinschaft", eine urchristliche Gemeinde, übergeben. Im Jahr 1956 lebten hier 25 Mitglieder in Gemeinschaft, die Verbindungen nach England, den USA und nach Paraguay hatten. Die Bruderhöfer leben nach den Prinzipien der Gütergemeinschaft. Nach Rechtsstreitigkeiten musste die Bruderhofgemeinschaft die Gebäude 1961 wieder aufgeben.

Literatur

  • Leonhard Rugel: Die höhere Schule des Ernst Putz im Sinntalhof, in: Jahresbericht ... / Franz-Miltenberger-Gymnasium Bad Brückenau, 1987/88 (1988), S. 124 - 134
  • Benjamin Zablocki: The joyful community. An account of the Bruderhof, a communal movement now in its third generation; Univ. of Chicago Press; Chicago, London 1980, ISBN 0226977498, Darin v.a. die Seiten 94, 95, 105 und 109
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