- Sint Jansteen
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Gemeinde Hulst
Flagge
WappenProvinz Zeeland Bürgermeister Jan-Frans Mulder Sitz der Gemeinde Hulst Fläche
– Land
– Wasser251,01 km²
201,48 km²
49,53 km²Einwohner
– Bevölkerungsdichte27.905
(1. Januar 2006)
139 Einwohner/km²Koordinaten 51° 17′ N, 4° 2′ O51.2833333333334.0333333333333Koordinaten: 51° 17′ N, 4° 2′ O Vorwahl 0114 Postleitzahlen 4561 Website www.gemeentehulst.nl Hulst ( anhören?/i) ist eine Gemeinde in der niederländischen Provinz Zeeland.
Inhaltsverzeichnis
Lage und Wirtschaft
Die Gemeinde bestreicht den östlichen Teil der Region Zeeuws Vlaanderen nahe der belgischen Grenze; die belgische Stadt Antwerpen ist nur 22 km entfernt. Hulst bezeichnet sich selbst als die "flämischste Stadt der Niederlande".
Die Straße N60, vom neuen Westerscheldetunnel zur N49 in Belgien (Antwerpen- Zelzate - Brügge) und weiter nach Sint-Niklaas führt im Kreis um die Stadt Hulst herum.
In Hulst blüht der Handel. Versandhäuser wie Neckermann Versand haben dort eine Filiale. Auch die Landwirtschaft und der Tourismus sind von Bedeutung.
Orte
In der Gemeinde Hulst liegt neben der Stadt mit ihren 10.650 Einwohnern noch folgende Dörfer (zwischen Klammern die etwaige Einwohnerzahl):
- Clinge, an der belgischen Grenze (2.550)
- Heikant (1.150)
- Kloosterzande (3.300)
- Nieuw Namen, ebenfalls ein Grenzdorf (1.100)
- Sint Jansteen (3.200)
- Vogelwaarde (1.950).
Orte mit weniger als 1000 Einwohnern sind: Graauw, Paal, zandberg, Kruispolder, Hengstdijk, Kapellebrug, Kuitaart, Lamswaarde, Ossenisse, Terhole und Walsoorden.
Geschichte
Hulst erhielt 1180 Stadtrechte von flämischen Grafen Philipp von Elsass. Die Bevölkerung der Region beschäftigte sich im Mittelalter mit der Salzgewinnung: es wurde Torf ausgegraben, welcher durch die Meeresnähe salzhaltig war; als der Torf verbrannt war, blieb das Salz zurück. Auch Flachs wurde, u.a. beim heutigen Dorf Heikant, damals wie heute angebaut. Hulst entwickelte sich zu einer bedeutenden Festungs- und Hafenstadt, wo u.a. mit Laken gehandelt wurde.
Inzwischen war auf einer kleinen Düne, im Mundart "kling", das Dorf Clinge entstanden. Im Spätmittelalter gab es oft Streitigkeiten zwischen den Grafen von Flandern und den großen Städten dort, wie Gent. Die Hulster standen meistens auf der Seite des Grafen. Das hatte Ende des 15. Jahrhunderts einmal zur Folge, das Truppen der Stadt Gent Hulst einmal einnahmen und vorübergehend besetzten.
Hulst lag im Achtzigjährigen Krieg zunächst (mit einer kurzen Unterbrechung 1591 - 1595) im Gebiet der Katholiken. Die spanischen Erzherzogen Albrecht und Isabella versahen es zwischen 1615 und 1621 mit Festungsanlagen. Der holländische Feldherr Friedrich Heinrich eroberte es jedoch 1645. Das hatte die Einkreisung und Blockierung der Schelde und Antwerpens zur Folge. Die wirtschaftliche Entwicklung von Hulst wurde, da es stark auf Flandern gerichtet war, stark beeinträchtigt. Als 1795 der Hafen auch noch geschlossen wurde (der Wasserlauf zur Schelde war so verlandet, dass keine schiffe mehr hindurchfahren konnten), trat sogar Armut ein. Erst als im 20. Jahrhundert bessere Straßen gebaut wurden, und nach 1950 der Tourismus sich entwickelte, kam der Wohlstand wieder zurück.
Das Dorf St. Jansteen hieß im Mittelalter Sint-Jan ter Steene. Dort stand ein Steen (ein Steinbau, vielleicht ein Schloss oder Turm), und das Dorf war bis 1795 eine Herrlichkeit, von einem Freiherrn verwaltet.
Die ganze Region war bis zum 16. Jahrhundert besät mit Refugien und „uithoven“ (Ausweichhäuser, bzw. Bauernhöfe) der großen Klöster Flanderns, u.a. Ter Doest. Auch in Hulst selbst bauten die Mönche derartige Häuser.
Sehenswürdigkeiten
- Die 3 km langen Stadtmauern stammen aus der Zeit des Achtzigjährigen Kriegs. Man kann über die Festungwälle rund um die Stadt spazieren.
- Zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt gehört ebenfalls die St. Willibrordus Basilika, die in den Jahren 1200 bis 1534 gebaut wurde. Der Turm der Kirche wurde nach einem Brand im Jahr 1562 wiederaufgebaut, dann nach einem weiteren Brand im Jahr 1663, dann wegen seiner Baufälligkeit nach dem Jahr 1724 und erneut im Jahr 1957 nach der kriegsbedingten Zerstörung im Jahr 1944. Den Titel einer Basilika erhielt die Kirche im Jahr 1935.
- Hulst hat ein interessantes Heimatmuseum ( De 4 Ambachten) in einem alten "refugiehuis" ( Refugium, klösterlichen Ausweichhaus). Für eine Beschreibung der Sammlung (nur auf Niederländisch abrufbar): siehe die Webseite der Gemeinde,-> Cultuur -> Musea.
- In Hulst kann man im lebhaften Stadtzentrum gut Einkäufe machen.
- Im Zusammenhang mit der Erinnerung an Reineke Fuchs werden im Sommer viele kulturelle Veranstaltungen durchgeführt.
- Im Norden der Gemeinde gibt es die Watten des "ertrunkenen Landes von Saeftinghe", ein Naturgebiet am Scheldeufer.
- In Clinge werden noch Holzschuhe gemacht.
Trivia
Das Märchen vom Reinecke Fuchs hat vermutlich seinen Ursprung in Hulst. Es wurde Ende des 12. Jahrhunderts unter dem Titel "Van den vos Reynaerde" geschrieben.
Städtepartnerschaft
Weblinks
- Webseite der Gemeinde(nl, fr, de, en; die nl. Seiten geben viele Einzelheiten über die kleinen Dörfer der Gemeinde und über die Kirchengebäude)
- Hulst im Überblick (dtsch.)
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