Skadarsko Jezero

Skadarsko Jezero
Skutarisee
Skutarisee, albanische Seite
Skutarisee, albanische Seite
Geographische Lage: Montenegro, Albanien, Europa
Zuflüsse: Morača u.a.
Abflüsse: Buna/Bojana
Daten
Koordinaten 42° 10′ N, 19° 19′ O42.16638888888919.3227777777787Koordinaten: 42° 10′ N, 19° 19′ O
Skutarisee (Albanien)
DEC
Skutarisee
Fläche 368 km²dep1
Seelänge 48 km
Seebreite 14 km
Maximale Tiefe 44 mdep1
Mittlere Tiefe 7 mdep1
Besonderheiten größter See der Balkanhalbinsel
Ausfluss des Sees (Buna) bei Shkodra

Der Skutarisee (montenegrinisch Skadarsko Jezero/Скадарско језеро; albanisch Liqeni i Shkodrës) ist der größte See der Balkanhalbinsel. Die hier verwendete Bezeichnung hat der See nach dem früher verwendeten italienischen Namen der an der Südostspitze des Sees gelegenen albanischen Stadt Shkodra (serb. Skadar). Der See liegt im Grenzgebiet zwischen Montenegro, zu dem etwa zwei Drittel der Fläche gehören, und Albanien, das über etwa ein Drittel der Fläche verfügt. Nach Südwesten ist er durch ein bis zu 1.600 m hohes Gebirge (Rumija) von der nur 20 km entfernt liegenden Adria getrennt, während sich an der Nordostseite ein weit gedehntes, teilweise versumpftes Flachland anschließt.

Inhaltsverzeichnis

Wichtige Daten

Der Skutarisee ist 48 km lang und bis 14 km breit. Er liegt in einem tektonisch angelegten Polje und ist 368 km² groß (davon 220 km² in Montenegro und 148 km² in Albanien). Der Skutarisee hat einen stark schwankenden Wasserspiegel, je nach Jahreszeit um bis zu 5 m. Dies führt ebenfalls zu einem starken Schwanken der Oberfläche zwischen 370 km² und 540 km² im Hochwasser nach der Schneeschmelze. Die durchschnittliche Höhe über dem Meeresspiegel beträgt 7 m. Die Wassertiefe beträgt häufig nur 5 m bis 9 m. Einige unterirdische Quellen, auch Augen genannt, aus denen der See unter anderem gespeist wird, sind aber bis zu 44 m tief. Als Kryptodepression liegt der Seegrund teilweise unterhalb der des Meeresspiegels.

Die Hauptzufluss ist die Morača auf montenegrinischer Seite. Sie speist den See zu 60%. Der Abfluss zur Adria ist die Bojana (serbisch)/Buna (albanisch), die fast auf ihrer gesamten Länge die Grenze zwischen Albanien und Montenegro markiert.

Geologische Evolution

Anders als der tektonisch angelegte und geologisch alte Ohridsee ist der Skutarisee geologisch sehr jung. Seine heutige Form hat sich mehr oder weniger erst innerhalb der letzten 18.000 Jahre eingestellt. Während der Eiszeit waren alle umliegenden Gebirge teilweise stark vergletschert. Daher war der See auch während der Eiszeiten stark abhängig vom glazialen Abflussregime der damaligen Flusssysteme. Auch heute speisen die Zuflüsse des Dinarischen Hochgebirges den Skutarisee. Dabei ist die Wasserzufuhr durch die Verkarstung der Landschaft sehr komplex. Selbst unterirdische Quellen gehören mit zum Speisungssystem, da einige Flussläufe wie die Cijevna teilweise im Untergrund verschwinden. Der südlawische Begriff für solche unterirdischen Flüsse lautet Ponornica (vgl. Ponor).

Klima

Das Klima ist sub-mediterran geprägt. Neben milden und regenreichen Wintern, in denen die Temperatur kaum unter 5 °C sinkt, gibt es heiße und trockene Sommer mit Tageshöchsttemperaturen von über 40 °C. Die Wassertemperatur schwankt zwischen 7,3 °C im Winter und 27 °C im Sommer.

Flora und Fauna

Die Fauna und Flora des Skutarisees unterscheidet sich nicht von derjenigen der anderen ostadriatischen Gewässer. Zwar wurde eine Grünfroschart nach dem Skutarisee benannt, jedoch fehlen paläoendemische Arten wie im Ohridsee in der Fauna des Skutarisees. Wichtig ist der Skutarisee aber als Rast- und Brutplatz für Zugvögel aus Nordeuropa. Sie überwintern am See oder nutzen ihn im Frühjahr auf ihrem Zug als Rastplatz. Der montenegrinische Teil des Skutarisees wurde 1983 zum Nationalpark erklärt und 1996 in die internationale Ramsar-Liste schützenswerter Feuchtgebiete aufgenommen. 2005 wurde auch der albanische Teil als Nationalpark unter Schutz gestellt.

Literatur

  • V. Stevanović, V. Vasić (Hrsg.): Biodiverzitet Jugoslavije sa pregledom vrsta od međunarodnog značaja. Biološki fakultet, Belgrad

Weblinks


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