ME-06

ME-06
Cetinje
Цетиње
Wappen fehlt
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Cetinje (Montenegro)
DEC
Basisdaten
Staat: Montenegro
Koordinaten: 42° 24′ N, 18° 55′ O42.39333333333318.921944444444670Koordinaten: 42° 23′ 36″ N, 18° 55′ 19″ O
Höhe: 670 m ü. A.
Einwohner: 15.353 (2003)
Telefonvorwahl: (+382) 086
Kfz-Kennzeichen: CT
Struktur und Verwaltung
Bürgermeister: Milovan Janković (DPS)

Cetinje (kyrillisch Цетиње) ist eine Kleinstadt in Montenegro zwischen Podgorica und Budva mit etwa 15.500 Einwohnern. Sie liegt 670 über NN im Tal der Cetina an den Füßen des Lovćen-Massivs. In Cetinje befindet sich der Amtssitz des montenegrinischen Präsidenten.

Inhaltsverzeichnis

Bevölkerung

Gemäß der Volkszählung von 2003 hat die Gemeinde Cetinje insgesamt 18.742 Einwohner, die Stadt selbst 15.353 Einwohner.

Ethnien:

Geschichte

Vlaška crkva

Das älteste Gebäude Cetinjes ist die Vlaška crkva (dt. Walachische Kirche). Sie wurde um 1450 von in der Gegend wohnenden Hirten erbaut, die in jener Zeit gemeinhin auch Walachen genannt wurden. Ivan Crnojević, Fürst der Zeta 1465-1490, gilt als Gründer von Cetinje. Nachdem die Osmanen 1479 das venezianische Shkodra eingenommen hatten, verlegte Ivan seinen Regierungssitz vom gefährdeten Žabljak am Skadarsko Jezero in die Berge östlich des Lovcen. Hier gründete er 1482 ein der Gottesmutter geweihtes orthodoxes Kloster, das zur Keimzelle von Cetinje wurde. 1495 wurde dort die erste Druckerei auf dem Balkan eingerichtet.

Das Marienkloster auf einer montenegrinischen Briefmarke

Vom Ende des 15. Jahrhunderts bis 1918 war Cetinje die Hauptstadt Montenegros. Hier residierten zuerst die Fürsten aus der Familie Crnojević und seit 1516 die Vladikas, die Fürstbischöfe, welche bis Mitte des 19. Jahrhunderts jeweils geistliches und weltliches Oberhaupt der Montenegriner waren. 1692 eroberten die Türken Cetinje und zerstörten das Kloster, welches Sitz des Bischofs war. 1696-1701 errichtete Vladika Danilo Petrović fast an derselben Stelle ein neues Kloster.

Unter dem vorletzten Vladika Petar II. Petrović-Njegoš (1830-1851) begann die Modernisierung Cetinjes. Man begann die Straßen zu befestigen und erste Häuser im westlichen Stil wurden errichtet. 1838 ließ der Vladika eine neue Fürstenresidenz erbauen. Diese Villa wurde im Volksmund Biljarda genannt, weil Petar II. dort einen Billardtisch aufstellen ließ, was für das damalige Montenegro ein sehr ungewöhnliches Möbel war.

Theater von Cetinje

Fürst Nikola (1860-1918) baute den kleinen Ort zur modernen Hauptstadt Montenegros aus, dessen Unabhängigkeit 1878 international anerkannt worden war. Wasserleitungen wurden verlegt und Cetinje bekam eine Straßenbeleuchtung. Mehrere Schulen, ein Krankenhaus, ein Museum und ein Gebäude für das Staatsarchiv wurden gebaut. Die europäischen Großmächte errichteten Botschaften, die das neue Stadtbild mitprägten.

Während des Ersten Weltkriegs war Cetinje von 1916-1918 österreichisch besetzt. Nach dem Krieg wurde Montenegro Teil des neuen jugoslawischen Staates und Cetinje verlor seine Hauptstadtfunktion. Nach der Wiederherstellung Montenegros als Teilrepublik Jugoslawiens 1946 wurde Podgorica (damals Titograd) Hauptstadt. Seit der Unabhängigkeit ist Cetinje der Amtssitz des Präsidenten der Republik Montenegro. Cetinje gilt heute als national bedeutende historisch-kulturelle Stätte. Für eine derart kleine Stadt gibt es dort sehr viele Museen und Gedenkstätten.

Sehenswürdigkeiten

Heute können einige relativ gut erhaltene frühere königliche und Regierungsbauten sowie ein Kloster besichtigt werden. Zwei der früheren Paläste sind in Museen umgewandelt worden. Architektonisch interessant sind auch die zahlreichen früheren Botschaftsgebäude ausländischer Staaten, wie die von Russland oder Österreich-Ungarn.

Söhne und Töchter der Stadt

Literatur

  • Dušan Martinović & Uroš Martinović: Cetinje. Spomenici arhitekture. Cetinje 1980.
  • Pavle Mijović: Cetinje kao feniks. Cetinje 1997. ISBN 86-7079-061-0 (Kultur u. Stadtgeschichte)
  • Boro Radonjič: Cetinje und das montenegrinische Küstenland. Beograd 1955.
  • Sergio Anselmi (Hrsg.): Sette citta jugo-slave tra Medioevo e Ottocento: Skoplje, Sarajevo, Belgrado, Zagabria, Cettigne, Lubiana, Zara. Senigallia 1991.

Weblinks


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