Skagaströnd

Skagaströnd
Skagaströnd
(Sveitarfélagið Skagaströnd)
COA Skagaströnd.png
Basisdaten
Staat: Island
Region: Norðurland vestra
Wahlkreis: Norðvesturkjördæmi
Einwohnerzahl: 521 (1. Januar 2009)
Fläche: 53 km²
Bevölkerungsdichte: 9,83 Einwohner/km²
Postleitzahl: 545
Politik
Gemeindenummer 5609
Bürgermeister: Magnús B. Jónsson
Kontakt
Webpräsenz: www.skagastrond.is
Karte
Lage von Skagaströnd
65.823611111111-20.306944444444
Kálfshamarsvík

Skagaströnd (isl. Sveitarfélagið Skagaströnd) ist eine isländische Gemeinde in der Region Norðurland vestra. Sie liegt auf der Halbinsel Skagi und gleichzeitig am Ostufer der Bucht Húnaflói im Norden Islands.

Inhaltsverzeichnis

Name

Der Name (dt. Strand von Skagi oder genauer Halbinselstrand [1]) bezog sich zunächst auf den Küstenstreifen an der Bucht Húnaflói vom Fluss Laxá á Refasveit bis zur Spitze der Halbinsel Skagi. Hier befanden sich in der Vergangenheit zahlreiche Winterfischerdörfer (isl. verstöðvar).[2]

Hauptort der Gemeinde

Der inzwischen gleichnamige Ort ist ein wichtiger Fischereiort.

Er liegt in einer Bucht unterhalb des Berges Spákonufell und der Basaltfelsformation mit Namen Spákonufellshöfði, was "Wahrsagerinnenvorgebirge" bedeutet[3]. Daher wurde er in früheren Zeiten auch Höfðakaupstaður genannt.[4]

Volkssage

Der Name des Berges und in gewisser Weise damit der alte Name des Ortes rühren von einer Volkssage her, dergemäß sich die Wahrsagerin Þórdís im Hof Spákonufell unterhalb des gleichnamigen Berges im 10. Jahrhundert niedergelassen hätte. Beide wurden nach ihr so benannt. Sie wird auch in den Ísländersagas z.B. in der Vatsndæla-Saga erwähnt, wo sie sich in Zaubererkämpfe mit Guðmundur ríki aus Möðruvellir verstrickt. Auch in der Volkssagensammlung des Jón Árnason findet man etliche Sagen über sie, z.B. bzgl. eines im Berge verborgenen Schatzes.[5]

Geschichte

Skagaströnd

Vermutlich haben schon die Engländer sowie die Hanse-Kaufleute hier im 15. und 16. Jahrhundert Handel getrieben. Jedoch wurden sie nach der Einsetzung des dänischen Handelsmonopols im Jahre 1602 vertrieben. Zu dieser Zeit erging der königliche Befehl, dass die Leute aus der Húnavatnssýsla ebenso wie aus dem westlichen Skagafjörður nur mit den dänischen Kaufleuten in Skagaströnd Geschäfte machen dürften. Zunächst spielte sich dies nur im Sommer ab, erst ab Beginn des 18. Jahrhunderts sind feste Gebäude belegt und ab da wohnten die dänischen Kaufleute auch vor Ort.[6]

Der Ort blühte wie ganz Island im 19. Jahrhundert langsam auf. Zunächst unter dem Kaufmann Christian G. Schram, später unter den Händlern Bergmann und Hildebrandt, wobei Ende des 19. Jahrhunderts auch Konkurrenz aufkam. Diese verschärfte sich, als auch in Blönduós und Sauðárkrókur Geschäfte aufgebaut wurden.[6]

Mit Beginn des 20. Jahrhunderts stieg man in Skagaströnd in wachsendem Umfang in Fischerei und Fischverarbeitung ein, die seither die Haupterwerbszweige im Ort sind. Schon in den Jahren des I. Weltkriegs, aber auch in den 20er und 30er Jahren galten die Fanggründe in der Húnaflói als so ausgezeichnet, dass man teilweise bis zu 80 Schiffe gleichzeitig beim Fischen sah.[6] Ab den 1920ern wurde der Hafen der Stadt ausgebaut, nach dem II. Weltkrieg noch weiter. In den Jahren 1944 und 1946 wurden ein Kühlhaus und eine Heringsfabrik errichtet. Doch die Heringe blieben nach den 60ern weitgehend aus. Trotz weiteren Aufschwungs in den 70er Jahren gelang es bisher nicht außer Fischfang und -verarbeitung noch größere Arbeitgeber anzuziehen. [6]Man setzt inzwischen allerdings auch auf den Tourismus, z.B. mit dem Wildwest-Wirtshaus Kántrýbær.[7]

Einwohner

Die Einwohnerzahl stagnierte in den letzten Jahren weitgehend. Sie betrug im Jahre 2005 547 Personen. Am 1. Januar 2011 hatte die Gemeinde 530 Einwohner.[8]

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. H. U. Schmid: Wörterbuch Isländisch - Deutsch. Buske, Hamburg, 215 u. 243
  2. vgl. Íslandshandbókin. Náttúra, saga og sérkenni. 1. bindi. Hg. T. Einarsson, H. Magnússon. Örn og Örlygur, Reykjavík 1989, 357
  3. H. U. Schmid: Wörterbuch Isländisch - Deutsch. Buske, Hamburg, 234, 131, 116
  4. Jón Torfason: "Húnaþing eystra frá jöklum til ystu stranda. Ferðafélag Íslands, árbók 2007. Reykjavík 2007, 182f.
  5. Jón Torfason: "Húnaþing eystra frá jöklum til ystu stranda. Ferðafélag Íslands, árbók 2007. Reykjavík 2007, 185
  6. a b c d Jón Torfason: "Húnaþing eystra frá jöklum til ystu stranda. Ferðafélag Íslands, árbók 2007. Reykjavík 2007, 187
  7. vgl. http://northwest.is/2skagastrond.asp
  8. http://hagstofa.is/?PageID=2593&src=/temp/Dialog/varval.asp?ma=MAN03106%26ti=Mannfj%F6ldi+eftir+bygg%F0akj%F6rnum%2C+kyni+og+aldri+1%2E+jan%FAar+1998%2D2011+++++%26path=../Database/mannfjoldi/Byggdakjarnar/%26lang=3%26units=Fj%F6ldi Hagstofa (Statist. Amt Islands) (isländisch); Zugriff: 31. Juli 2011

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