Skalenuslücke

Skalenuslücke
Musculus scalenus anterior
Tiefe Halsmuskulatur des Menschen
(Musculus scalenus anterior nur links dargestellt)
Ursprung
Proc. transversus des 3.-6. Halswirbels
Ansatz
1. Rippe
Funktion
Nieder- und Seitwärtsziehen des Halses, heben der oberen Rippe zum Einatmen
Innervation
Direkte Äste aus Plexus cervicalis und Plexus brachialis
Spinale Segmente
C3-C6

Der Musculus scalenus anterior („Vorderer Rippenhaltermuskel“; scalenus, lat.: schief, ungleichseitig), bei Tieren als Musculus scalenus ventralis bezeichnet, ist ein Skelettmuskel in der Tiefe des Halses, der von den Halswirbeln zur ersten Rippe zieht. Bei Raubtieren ist der Muskel nicht ausgebildet. Der Musculus scalenus medius zieht bei einseitiger Kontraktion den Hals zur Seite, kontrahieren sich die Muskeln beider Seiten, wird der Hals nach unten gezogen.

Zwischen Musculus scalenus anterior, Musculus scalenus medius und der ersten Rippe („hintere Skalenuslücke“) treten der Plexus brachialis und beim Menschen auch die Arteria subclavia in die Achsel.

Zwischen Musculus scalenus anterior und Musculus sternocleidomastoideus („vordere Skalenuslücke“) zieht die Vena subclavia.

Klinische Bedeutung

Bei Verengung der (meist hinteren) Skalenuslücke kommt es zum Skalenussyndrom. Dabei kommt es durch Druck auf den hindurchziehenden Plexus brachialis zu Schmerzen an der Innenseite des Unterarmes und der Kleinfingerseite der Hand. Außerdem ist die Durchblutung durch die betreffende Arterie (Arteria subclavia) beeinträchtigt, der Blutdruck kann erniedrigt sein und zu einer Blauverfärbung (Zyanose) führen.

Bei der Interskalenäre Blockade, einem Regionalanästhesieverfahren, wird der Plexus brachialis in der hinteren Skalenuslücke betäubt, wodurch operative Eingriffe an Arm und Schulter und nach der Operation eine wirksame Schmerztherapie ermöglicht werden.

Siehe auch

Adson-Test, Musculi scaleni


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